Das Geschwisterpaar Addison (Eric Bana) und Liza (Olivia Wilde) kommt gerade von einem erfolgreichen Überfall auf ein Casino, als sie im dichten Schneetreiben in Michigan von der Fahrbahn abkommen. Gemeinsam beschließen sie, sich durch das Unwetter und die nahen Wälder zu schlagen, doch hat die örtliche Polizei bereits Wind von ihrer Flucht bekommen und jagt beide unerbittlich. Währenddessen wird der ehemalige Boxer Jay Mills (Charlie Hunnam) aus dem Gefängnis entlassen und gerät sogleich erneut in Schwierigkeiten. Während auch er der Polizei aus dem Weg zu gehen versucht, kreuzt sich sein Weg bald mit dem der im Schneesturm halb erfrorenen Liza, während ihr Bruder Addison sich auf eigene Faust und mit Waffengewalt einen Weg in die Freiheit zu bahnen versucht...
Es braucht eine Weile, bis wirklich deutlich wird, wie die verschiedenen Handlungen hier mit der Zeit zusammengebracht werden sollen - zusätzlich zu der bereits umschriebenen Geschichte des Geschwisterpaares auf der Flucht und des vorbestraften Boxers kommt nämlich auch noch die Erzählung der jungen Polizistin Hannah dazu, die unter ihrem Vater, der zugleich ihr Vorgesetzter ist leidet. Ihre Station wird mit der Suche nach Addison und Liza beauftragt, weswegen auch sie schon bald in das emotionale Durcheinander verstrickt wird. Nicht jede Position eines jeden Nebencharakters, und von denen hat "Cold Blood" schon einige, wird wirklich sinnig in der Dramaturgie genutzt, dennoch kann der österreichische Regisseur Stefan Ruzowitzky zumindest zeitweise ein paar spannende Thriller-Spitzen setzen.
Das gilt dann aber sicherlich nicht für das Gesamtpaket, denn einige der Handlungen wirken vollkommen schwachsinnig. So bleibt in den recht knappen 90 Minuten ohnehin nicht genug Zeit, um bei einem zumindest ansatzweise üppigen Ensemble noch voll in die Tiefe zu gehen und eine angefachte Liebesgeschichte, die sich hier zwischen flüchtiger Verbrecherin und spontan ins Spiel reingestolpertem Ex-Sportler abspielen soll, wirkt angesichts ihres Tempos dann auch eher zweckdienlich denn wirklich glaubwürdig. Leidtragend ist auch Eric Bana, der zwar hier in der Hauptrolle einen wahnsinnig kaltblütigen Antagonisten gibt und dabei auch durchaus furchterregend sein kann, dem das Drehbuch darüber hinaus aber wenig an die Hand gibt. Seine psychopathischen Austicker bleiben eben nur solche, da sie zu wenig in einer überzeugenden Charakterisierung verwurzelt bleiben. Seine spezielle Beziehung zu seiner Schwester findet Worte, doch auch solcherlei Momente wirken eher recht aufgesetzt, um Bana's Addison nur noch hassenswerter zu machen als er ohnehin schon ist.
Immerhin ist das Finale, in welchem sich alle handlungstragenden (und zu diesem Zeitpunkt noch lebenden) Charaktere zum ersten Mal treffen, noch ziemlich spannend geraten und lässt dabei auch so manche Tür offen. Mit etwas pfiffigeren Figuren, die sich nicht dauerhaft von dem Antagonisten vorführen lassen wie ein hinterwäldlerische Hillbillys und einem etwas überzeugenderen Vorlauf wäre dieser Showdown zwar noch packender geraten, doch er funktioniert auch als solches und dank der Figurenmuster ziemlich gut. Zuvor hat man immerhin auch schon ein paar gute Handlungen gesehen - dazu gehören die Familiengeschichte rund um Jay Mills und seine Eltern, die durch wenige Worte ganze Beziehungen klärt, sowie der Polizei-Plot rund um die junge Gesetzeshüterin Hannah. Letzterer wirkt in manchen Momenten zwar auch etwas aufgesetzt, ist aber immerhin spannend... und hat mit einer mehr als überzeugenden Kate Mara, die Serienfans noch aus "House of Cards" kennen dürften, auch die sympathischste aller Protagonisten im Gepäck.
Fazit: Ein solider Thriller, der in seiner kurzen Laufzeit längst nicht die Tiefe erreichen kann, die er gern hätte - einige Charaktere bleiben in den oftmals etwas willkürlich eingestreuten Konflikten auf der Strecke, können aber von manch einer cleveren Spannungsspitze profitieren.
Note: 3-
Es braucht eine Weile, bis wirklich deutlich wird, wie die verschiedenen Handlungen hier mit der Zeit zusammengebracht werden sollen - zusätzlich zu der bereits umschriebenen Geschichte des Geschwisterpaares auf der Flucht und des vorbestraften Boxers kommt nämlich auch noch die Erzählung der jungen Polizistin Hannah dazu, die unter ihrem Vater, der zugleich ihr Vorgesetzter ist leidet. Ihre Station wird mit der Suche nach Addison und Liza beauftragt, weswegen auch sie schon bald in das emotionale Durcheinander verstrickt wird. Nicht jede Position eines jeden Nebencharakters, und von denen hat "Cold Blood" schon einige, wird wirklich sinnig in der Dramaturgie genutzt, dennoch kann der österreichische Regisseur Stefan Ruzowitzky zumindest zeitweise ein paar spannende Thriller-Spitzen setzen.
Das gilt dann aber sicherlich nicht für das Gesamtpaket, denn einige der Handlungen wirken vollkommen schwachsinnig. So bleibt in den recht knappen 90 Minuten ohnehin nicht genug Zeit, um bei einem zumindest ansatzweise üppigen Ensemble noch voll in die Tiefe zu gehen und eine angefachte Liebesgeschichte, die sich hier zwischen flüchtiger Verbrecherin und spontan ins Spiel reingestolpertem Ex-Sportler abspielen soll, wirkt angesichts ihres Tempos dann auch eher zweckdienlich denn wirklich glaubwürdig. Leidtragend ist auch Eric Bana, der zwar hier in der Hauptrolle einen wahnsinnig kaltblütigen Antagonisten gibt und dabei auch durchaus furchterregend sein kann, dem das Drehbuch darüber hinaus aber wenig an die Hand gibt. Seine psychopathischen Austicker bleiben eben nur solche, da sie zu wenig in einer überzeugenden Charakterisierung verwurzelt bleiben. Seine spezielle Beziehung zu seiner Schwester findet Worte, doch auch solcherlei Momente wirken eher recht aufgesetzt, um Bana's Addison nur noch hassenswerter zu machen als er ohnehin schon ist.
Immerhin ist das Finale, in welchem sich alle handlungstragenden (und zu diesem Zeitpunkt noch lebenden) Charaktere zum ersten Mal treffen, noch ziemlich spannend geraten und lässt dabei auch so manche Tür offen. Mit etwas pfiffigeren Figuren, die sich nicht dauerhaft von dem Antagonisten vorführen lassen wie ein hinterwäldlerische Hillbillys und einem etwas überzeugenderen Vorlauf wäre dieser Showdown zwar noch packender geraten, doch er funktioniert auch als solches und dank der Figurenmuster ziemlich gut. Zuvor hat man immerhin auch schon ein paar gute Handlungen gesehen - dazu gehören die Familiengeschichte rund um Jay Mills und seine Eltern, die durch wenige Worte ganze Beziehungen klärt, sowie der Polizei-Plot rund um die junge Gesetzeshüterin Hannah. Letzterer wirkt in manchen Momenten zwar auch etwas aufgesetzt, ist aber immerhin spannend... und hat mit einer mehr als überzeugenden Kate Mara, die Serienfans noch aus "House of Cards" kennen dürften, auch die sympathischste aller Protagonisten im Gepäck.
Fazit: Ein solider Thriller, der in seiner kurzen Laufzeit längst nicht die Tiefe erreichen kann, die er gern hätte - einige Charaktere bleiben in den oftmals etwas willkürlich eingestreuten Konflikten auf der Strecke, können aber von manch einer cleveren Spannungsspitze profitieren.
Note: 3-
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