Das Kreuzfahrtschiff "Poseidon" findet sich pünktlich zum Jahresende auf hoher See, auf dem Weg nach New York. An Bord: Über 800 Feierwütige, die das neue Jahr begrüßen wollen, sowie etliche Mitarbeiter und Angestellte. Doch die hochmütige Stimmung findet ein jähes Ende, als eine riesige Welle den Dampfer trifft und das Schiff umdreht. Viele Menschen sterben direkt beim Einschlag, doch mehrere überleben das Unglück. Der ehemalige Feuerwehrmann Robert Ramsey (Kurt Russell) wird von seiner Tochter Jennifer (Emmy Rossum) und ihrem Verlobten Christian (Mike Vogel) getrennt und macht sich trotz gegensätzlicher Anweisungen seitens des Captains Michael Bradford (Andre Braugher)n auf den Weg durch die überfluteten Gänge. Dabei begleitet ihn der charmante Glücksspiel-Profi Dylan Johns (Josh Lucas)...
Einer der größten Kinohits des Jahres sollte es werden, blieb jedoch letztendlich nicht nur weit hinter den Über-Blockbustern "Fluch der Karibik 2" oder "Mission: Impossible 3" zurück, sondern schaffte es gar nur noch gerade so, sein 150-Millionen-Dollar-Budget überhaupt wieder einzuspielen. Die Rede ist von Wolfgang Petersens Katastrophen-Remake "Poseidon", in welchem er die Handlung des Originals aus den 70ern ins heutige Jahrtausend verlegt. Und wer Petersens Filme kennt, der weiß, dass der Regisseur gerne klotzt und mit seinen vorherigen Werken "Das Boot" und "Der Sturm" bereits bewiesen hat, dass er die hohe See und das Element Wasser als tödliche Gefahr visuell sehr gut im Griff hat.
Und diese speziellen Talente will er dann auch so rasch wie möglich nutzen. Anders als beim Katastrophenfilm "Titanic" von James Cameron schert sich Petersen nicht um ein sinniges Drama rund um das Unglück. Stattdessen führt er die handelnden Charaktere innerhalb weniger Minuten ein, um nach rund einer Viertelstunde bereits die todbringende Riesenwelle übers Meer und gegen das Schiff rasen zu lassen. Und von diesem Zeitpunkt an nimmt er das Tempo dann auch nicht mehr runter und lässt seine reißbrettartigen Figuren von einer Gefahrenlage in die nächste taumeln, wobei sich die anfangs noch recht große Gruppe rasch verkleinert. Auf dramaturgischer Ebene säuft "Poseidon" dann ebenso schnell ab wie der erste Batzen an menschlichen Opfern... im Bereich der technischen Spannung hat er sein Werk aber verdammt gut im Griff.
Die persönlichen Dramen, die zuvor noch kurz angerissen werden, interessieren alsbald nicht mehr: Petersen hat nur noch den Blick auf das jetzige Überleben. Auf die Gruppe von bunt zusammengewürfelten Menschen, die sich mit Ellenbogen, Köpfchen und langem Atem durch enge Wassertunnel, über gigantische Abgründe oder auch mal gegen ihre eigenen Mitmenschen kämpfen müssen. Wer da den längeren Atem hat und wahrscheinlich noch einmal das Schiff von außen sehen wird, das ist recht schnell klar, da Petersen in seiner vollkommen vermurksten Charakterzeichnung die Unsympathen rasch von den Hoffnungsträgern trennt... dennoch gibt es auch hier einige dramatische Wendungen und obwohl die Charaktere so flach gezeichnet sind, so traut sich Petersen hier stellenweise ein paar mutige Opfer zu. Diese können bisweilen, ebenso wie die anfängliche Mega-Katastrophe, für einen Film dieser Art aber auch sehr harsch ausfallen - Zartbesaitete sollten um die verzwickten Todesfälle, die so oder so ähnlich auch glatt im nächsten "Final Destination"-Film zu sehen sein könnten, also eher einen Bogen machen.
Schauspielerisch darf man trotz einiger bekannter Namen keine Wunder erwarten, denn auch so namhafte Schauspieler wie Kurt Russell oder "Der weiße Hai"-Kultstar Richard Dreyfuss können gegen ein solch marodes Drehbuch nur absaufen. Visuell liefert Petersen aber das erwartete Spektakel ab und präsentiert mit der einschlagenden Welle einige herausragende Bilder. Auch darüber hinaus kann er mit seiner verwinkelten Kamera immer wieder für Beklemmung sorgen und die einzelnen Spezialeffekte in diesem Action-Marathon wirken stets mindestens gut, wenn nicht gar richtiggehend beeindruckend. Das sorgt dann letztendlich zwar nur für Adrenalin und Spannung (und das nicht zu knapp), nicht für emotionale Beteiligung... aber bis zum feuchten Finale, welches in dieser Form nur ein klein wenig nachlässt, wird einem zumindest keinesfalls langweilig.
Fazit: Unsinn wie sinnvolle Charakterzeichnungen oder Logik wirft Wolfgang Petersen nach fünfzehn Minuten über Bord, wenn die Welle kracht. Ab dann ist adrenalintreibende Hochspannung, visuelle Brillanz und ganz viel Schwachsinn angesagt - ungemein unterhaltsam!
Note: 3+
Einer der größten Kinohits des Jahres sollte es werden, blieb jedoch letztendlich nicht nur weit hinter den Über-Blockbustern "Fluch der Karibik 2" oder "Mission: Impossible 3" zurück, sondern schaffte es gar nur noch gerade so, sein 150-Millionen-Dollar-Budget überhaupt wieder einzuspielen. Die Rede ist von Wolfgang Petersens Katastrophen-Remake "Poseidon", in welchem er die Handlung des Originals aus den 70ern ins heutige Jahrtausend verlegt. Und wer Petersens Filme kennt, der weiß, dass der Regisseur gerne klotzt und mit seinen vorherigen Werken "Das Boot" und "Der Sturm" bereits bewiesen hat, dass er die hohe See und das Element Wasser als tödliche Gefahr visuell sehr gut im Griff hat.
Und diese speziellen Talente will er dann auch so rasch wie möglich nutzen. Anders als beim Katastrophenfilm "Titanic" von James Cameron schert sich Petersen nicht um ein sinniges Drama rund um das Unglück. Stattdessen führt er die handelnden Charaktere innerhalb weniger Minuten ein, um nach rund einer Viertelstunde bereits die todbringende Riesenwelle übers Meer und gegen das Schiff rasen zu lassen. Und von diesem Zeitpunkt an nimmt er das Tempo dann auch nicht mehr runter und lässt seine reißbrettartigen Figuren von einer Gefahrenlage in die nächste taumeln, wobei sich die anfangs noch recht große Gruppe rasch verkleinert. Auf dramaturgischer Ebene säuft "Poseidon" dann ebenso schnell ab wie der erste Batzen an menschlichen Opfern... im Bereich der technischen Spannung hat er sein Werk aber verdammt gut im Griff.
Die persönlichen Dramen, die zuvor noch kurz angerissen werden, interessieren alsbald nicht mehr: Petersen hat nur noch den Blick auf das jetzige Überleben. Auf die Gruppe von bunt zusammengewürfelten Menschen, die sich mit Ellenbogen, Köpfchen und langem Atem durch enge Wassertunnel, über gigantische Abgründe oder auch mal gegen ihre eigenen Mitmenschen kämpfen müssen. Wer da den längeren Atem hat und wahrscheinlich noch einmal das Schiff von außen sehen wird, das ist recht schnell klar, da Petersen in seiner vollkommen vermurksten Charakterzeichnung die Unsympathen rasch von den Hoffnungsträgern trennt... dennoch gibt es auch hier einige dramatische Wendungen und obwohl die Charaktere so flach gezeichnet sind, so traut sich Petersen hier stellenweise ein paar mutige Opfer zu. Diese können bisweilen, ebenso wie die anfängliche Mega-Katastrophe, für einen Film dieser Art aber auch sehr harsch ausfallen - Zartbesaitete sollten um die verzwickten Todesfälle, die so oder so ähnlich auch glatt im nächsten "Final Destination"-Film zu sehen sein könnten, also eher einen Bogen machen.
Schauspielerisch darf man trotz einiger bekannter Namen keine Wunder erwarten, denn auch so namhafte Schauspieler wie Kurt Russell oder "Der weiße Hai"-Kultstar Richard Dreyfuss können gegen ein solch marodes Drehbuch nur absaufen. Visuell liefert Petersen aber das erwartete Spektakel ab und präsentiert mit der einschlagenden Welle einige herausragende Bilder. Auch darüber hinaus kann er mit seiner verwinkelten Kamera immer wieder für Beklemmung sorgen und die einzelnen Spezialeffekte in diesem Action-Marathon wirken stets mindestens gut, wenn nicht gar richtiggehend beeindruckend. Das sorgt dann letztendlich zwar nur für Adrenalin und Spannung (und das nicht zu knapp), nicht für emotionale Beteiligung... aber bis zum feuchten Finale, welches in dieser Form nur ein klein wenig nachlässt, wird einem zumindest keinesfalls langweilig.
Fazit: Unsinn wie sinnvolle Charakterzeichnungen oder Logik wirft Wolfgang Petersen nach fünfzehn Minuten über Bord, wenn die Welle kracht. Ab dann ist adrenalintreibende Hochspannung, visuelle Brillanz und ganz viel Schwachsinn angesagt - ungemein unterhaltsam!
Note: 3+
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