Als er 21 wird, erfährt Tim (Domhnall Gleeson) von seinem Vater (Bill Nighy) ein großes Familiengeheimnis: Alle männlichen Mitglieder der Familie haben die Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen. Tim nutzt diese Macht sogleich, um das andere Geschlecht auf sich aufmerksam zu machen, doch trotz mehrerer Versuche scheitert er sowohl an den weiblichen Gästen einer Silvesterparty als auch an der schönen Charlotte (Margot Robbie), einer Freundin seiner Schwester Kit Kat (Lydia Wilson). Das Blatt wendet sich, als er eines Tages die schüchterne Lektorin Mary (Rachel McAdams) kennenlernt - als er jedoch für einen Freund in die Zeit zurückreisen muss, opfert er dafür auch das erste Treffen mit ihr. Und damit fangen die Probleme erst an...
Richard Curtis, Autor und Regisseur von solch klassischen RomComs wie "Tatsächlich Liebe" oder "Notting Hill", hat sich für seine 2012 erschienene Zeitreise-Romanze einige schöne Ideen einfallen lassen. Die kleinen Details am Rande machen hier einen enormen Reiz aus und tatsächlich erweckt der Film den Eindruck, dass Curtis sich seine Figuren bis in alle Ecken sinnvoll ausgedacht hat. Diese Details braucht es aber auch, da die eigentliche Geschichte als solche eher brav dahinplätschert. Spleenige Nebencharaktere gibt es zwar, doch dominieren sie hier weniger und machen Raum für den Werdegang des Hauptcharakters Tim. "Harry Potter"-Star Domhnall Gleeson verleiht diesem zwar einen gewissen Charme, als recht bodenständiger Jedermann bleibt diese Figur an sich aber eben auch etwas blass.
Die Fähigkeit zur Zeitreise, die dieser quasi erbt, ist ein netter Kniff, der den Film an sich zwar auch beherrscht, aber ihn nicht zwingend ausmacht. Viel mehr ist "Alle Zeit der Welt" eine Lektion über das echte Leben, was sich eben auch ohne ständiges Zurückspulen und neue Versuche mehr als nur leben lässt - das ist als Message zwar etwas kitschig, aber durchaus wahr und deshalb gerne hinnehmbar. Über rund zwei Stunden und mehrere Jahre, in denen der Film die wichtigsten Stationen im Leben von Tim abgrast und ihn bei seinem "Erwachsenwerden" begleitet, ist das aber auch etwas wenig. Die Liebesgeschichte ist schön und romantisch erzählt, nimmt aber immer auch etwas Tempo raus - gerne hätte man da mehr von den Nebenstationen und dieser wunderbaren Familie gesehen, zu der Tim gehört.
Da ist man dann froh, dass die einzelnen Mitglieder seiner Familie immer wieder Punkte zum Glänzen finden. "Ihre beste Stunde"-Star Bill Nighy ist dabei erwartungsgemäß ein echter Scene Stealer, der letzten Endes nicht nur einen dramaturgisch ansprechenden Mittelpunkt der Handlung sein Eigen nennen darf, sondern auch durch kleine, wohl pointierte Gags überzeugt. Neben ihm sticht auch Lydia Wilson als Tims herzliche und etwas verpeilte Schwester hervor, die einzelne Szenen immer wieder an sich reißt - ihr eigener Dramaplot gerät an sich zwar nicht vollends überzeugend, passt aber dennoch zur Gestaltung der Figur. Und dann wäre da noch, abseits von Tims Familie aber dennoch absolut erwähnenswert, "Solange ich atme"-Star Tom Hollander zu nennen, der als grummeliger Theater-Autor einen ganz eigenen Schwung mitbringt und sich hervorragend ins namhafte Ensemble einbettet.
Solcherlei Kleinigkeiten, eben diese winzigen, miteinander so stimmigen Details machen dann auch durchgehend Freude und lassen einen über die etwas zu brave, manchmal auch zu behäbige Geschichte hinwegsehen. "Alles eine Frage der Zeit" ist im besten Sinne romantisch und sehr lebensbejahend, ohne die finsteren Aspekte des Lebens außer Acht zu lassen. Angesichts seiner vorherigen, wesentlich griffigeren und auch witzigeren Werke hätte man sich von Richard Curtis gerade angesichts solch einer Besetzung und solch einer Handlung vielleicht etwas mehr erwartet, doch das ist eigentlich Jammern auf hohem Niveau, wenn der Großteil dieses ein bisschen enttäuschenden Werkes dennoch so charmant und sympathisch abläuft. Es muss ja nicht immer gleich der ganz große Wurf sein.
Fazit: Sympathische Lebenskomödie mit einer vor allem in den Nebenrollen absolut strahlenden Besetzung. Im Kern etwas zu brav und behäbig, dabei auch etwas zu lang, an sich aber sehr sympathisch, bewegend und in kleinen Momenten herrlich witzig. Es wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber das Gezeigte ist auch schon ziemlich gut.
Note: 3+
Richard Curtis, Autor und Regisseur von solch klassischen RomComs wie "Tatsächlich Liebe" oder "Notting Hill", hat sich für seine 2012 erschienene Zeitreise-Romanze einige schöne Ideen einfallen lassen. Die kleinen Details am Rande machen hier einen enormen Reiz aus und tatsächlich erweckt der Film den Eindruck, dass Curtis sich seine Figuren bis in alle Ecken sinnvoll ausgedacht hat. Diese Details braucht es aber auch, da die eigentliche Geschichte als solche eher brav dahinplätschert. Spleenige Nebencharaktere gibt es zwar, doch dominieren sie hier weniger und machen Raum für den Werdegang des Hauptcharakters Tim. "Harry Potter"-Star Domhnall Gleeson verleiht diesem zwar einen gewissen Charme, als recht bodenständiger Jedermann bleibt diese Figur an sich aber eben auch etwas blass.
Die Fähigkeit zur Zeitreise, die dieser quasi erbt, ist ein netter Kniff, der den Film an sich zwar auch beherrscht, aber ihn nicht zwingend ausmacht. Viel mehr ist "Alle Zeit der Welt" eine Lektion über das echte Leben, was sich eben auch ohne ständiges Zurückspulen und neue Versuche mehr als nur leben lässt - das ist als Message zwar etwas kitschig, aber durchaus wahr und deshalb gerne hinnehmbar. Über rund zwei Stunden und mehrere Jahre, in denen der Film die wichtigsten Stationen im Leben von Tim abgrast und ihn bei seinem "Erwachsenwerden" begleitet, ist das aber auch etwas wenig. Die Liebesgeschichte ist schön und romantisch erzählt, nimmt aber immer auch etwas Tempo raus - gerne hätte man da mehr von den Nebenstationen und dieser wunderbaren Familie gesehen, zu der Tim gehört.
Da ist man dann froh, dass die einzelnen Mitglieder seiner Familie immer wieder Punkte zum Glänzen finden. "Ihre beste Stunde"-Star Bill Nighy ist dabei erwartungsgemäß ein echter Scene Stealer, der letzten Endes nicht nur einen dramaturgisch ansprechenden Mittelpunkt der Handlung sein Eigen nennen darf, sondern auch durch kleine, wohl pointierte Gags überzeugt. Neben ihm sticht auch Lydia Wilson als Tims herzliche und etwas verpeilte Schwester hervor, die einzelne Szenen immer wieder an sich reißt - ihr eigener Dramaplot gerät an sich zwar nicht vollends überzeugend, passt aber dennoch zur Gestaltung der Figur. Und dann wäre da noch, abseits von Tims Familie aber dennoch absolut erwähnenswert, "Solange ich atme"-Star Tom Hollander zu nennen, der als grummeliger Theater-Autor einen ganz eigenen Schwung mitbringt und sich hervorragend ins namhafte Ensemble einbettet.
Solcherlei Kleinigkeiten, eben diese winzigen, miteinander so stimmigen Details machen dann auch durchgehend Freude und lassen einen über die etwas zu brave, manchmal auch zu behäbige Geschichte hinwegsehen. "Alles eine Frage der Zeit" ist im besten Sinne romantisch und sehr lebensbejahend, ohne die finsteren Aspekte des Lebens außer Acht zu lassen. Angesichts seiner vorherigen, wesentlich griffigeren und auch witzigeren Werke hätte man sich von Richard Curtis gerade angesichts solch einer Besetzung und solch einer Handlung vielleicht etwas mehr erwartet, doch das ist eigentlich Jammern auf hohem Niveau, wenn der Großteil dieses ein bisschen enttäuschenden Werkes dennoch so charmant und sympathisch abläuft. Es muss ja nicht immer gleich der ganz große Wurf sein.
Fazit: Sympathische Lebenskomödie mit einer vor allem in den Nebenrollen absolut strahlenden Besetzung. Im Kern etwas zu brav und behäbig, dabei auch etwas zu lang, an sich aber sehr sympathisch, bewegend und in kleinen Momenten herrlich witzig. Es wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber das Gezeigte ist auch schon ziemlich gut.
Note: 3+
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