Im Jahr 1925 wird Alaska Zeuge der Diptherie-Krankheit, die besonders die jüngsten Menschen heimsucht. Zeitgleich braust ein gigantischer Schneesturm heran, der eine Auslieferung der Medikamente per Flugzeug unmöglich macht. Mehrere Teams aus Schlittenhunden und ihren mutigen Fahrern machen sich durch die Natur auf, um die Medizin an mehreren Punkten des Landes in Empfang zu nehmen. Darunter befindet sich Leonhard Seppala (Willem Dafoe), der gemeinsam mit seinem Leithund Togo und seiner Bande aus Schlittenhunden losfährt, sehr zur Sorge seiner ihn liebenden Frau Constance (Julianne Nicholson). Leonhard und Togo trotzen Wind, Wetter und Natur und auf der gefährlichen Reise erinnert sich der Schlittenführer auch an die Anfänge der Beziehung zu diesem ganz besonderen Hund...
Ebenso wie das zuletzt besprochene Disney-Remake "Susi und Strolch" gehörte auch "Togo" zu einem der großen Originale, mit welchem sich der Streamingdienst Disney Plus zu seinem Start brüstete, um Zuschauer anzulocken. Das ist insofern interessant, da der Film und seine wahre Begebenheiten, auf denen er beruht, quasi in direkten Konflikt mit einem weiteren Werk gehen... und der wahren Geschichte, die eben diesem anheim fällt. "Balto" von Kathleen Kennedy und Steven Spielberg gilt als Klassiker seines Genres und spielt quasi in der gleichen Geschichte, doch werden Fans diesen Film nach einer Sichtung von "Togo" sicherlich noch einmal mit anderen Augen sehen. Dass dieser mutige Schlittenhund im Jahr 2011 zum mutigsten Tier der Geschichte gewählt wurde, kommt sicher nicht von irgendwoher und die abschließenden Texttafeln des Films geben da auch noch einmal einen ziemlich bitteren Beigeschmack.
Bis es zu diesen Plots kommt und "Togo" tatsächlich ein wenig kritisch wird, vergeht jedoch einige Zeit und über rund siebzig Minuten wähnt man sich eigentlich in einem sehr geradlinigen Film, der auf der Beziehung zwischen Mensch und Hund basiert und in welchem beide ein gefährliches Abenteuer durchstehen müssen. Das ist hübsch erzählt und bietet in den eingestreuten, manchmal aber etwas zu viel Raum einnehmenden Rückblenden, in denen gezeigt wird, wie Seppala und Togo sich anfreundeten (und das dauerte seine Zeit), auch netten Humor. Kinder werden sich angesichts der pompös untermalten Szenen, in denen der kleine Togo immer wieder aus Zwingern und Räumen ausbüchst, freuen, im direkten Kontrast mit den düsteren und manchmal auch recht intensiven Szenen in der gnadenlosen Natur aber auch Adrenalin erfahren. Regisseur Ericson Core hat ein starkes Gespür für kraftvolle Bilder von brutalen Stürmen und weiß diese dann auch sehr stimmig in sein Konzept einzubinden.
Angesichts solch einer Bilderflut ist es sogar schade, dass "Togo" keinen regulären Kinostart erhalten hat. Der finanzielle Erfolg eines solchen Films an den Kinokassen wäre angesichts der Konkurrenz zwar schwer einzuschätzen gewesen, dennoch gehören solche Bilder schlichtweg auf die große Leinwand, um (noch) mehr Kraft entfalten zu können. Doch auch auf dem heimischen Bildschirm sieht der film mit seinen rasanten Schlittenszenen schlichtweg phänomenal aus, ist wunderschön fotografiert und mit Tempo und Sinn geschnitten. Herausragen tut dabei eine Szene, in welcher Seppala mit seinen Hunden über einen gefrorenen See rast, der in diesem Moment aber bereits dabei ist, sich aufzulösen - eine ganz starke Actionszene, bei der durchweg die Übersichtlichkeit bleibt und am Ende gar das Herz schneller hämmert.
Die Geschichte hält mit den optischen Meisterwerken nicht ganz mit - im Grunde ist sie sehr simpel und verstrickt sich etwas zu willkürlich zwischen den sehr seichten Humorelementen der Rückblenden und den teils ziemlich düsteren und spaßfreien Abenteuern im dichten Schnee. Dabei setzt man sich angesichts der unklaren Zielgruppe doch zwischen alle Stühle und verprellt somit sowohl die Kleinen, die sich wohl mehr Knuddelfaktor erhofften als auch die Älteren, welche immer wieder Geduld aufbringen müssen, wenn der ohnehin schon sehr geradlinige Plot dank der Flashbacks oft zum Erliegen kommt. "John Carter"-Star Willem Dafoe müht sich indes redlich, seiner nicht immer wirklich nachvollziehbar geschriebenen Hauptfigur Ecken und Kanten zu verleihen und ist angesichts seiner enormen Präsenz auch viel zu gut, um sich irgendwie eine Blöße zu geben. Dass ihm von dem tierischen Titelhelden die Schau gestohlen wird, ist jedoch klar und sicherlich auch so beabsichtigt - wie man das findet, das bleibt wohl jedem selbst überlassen.
Fazit: "Togo" ist in Sachen Plot durchschnittlich und unterscheidet sich von der Konkurrenz nur durch seinen kritischen Ton im letzten Drittel. Rein optisch ist der Film, der nur exklusiv auf Disney Plus läuft, aber so dermaßen brillant, dass ich ihn gerne im Kino gesehen hätte.
Note: 3
Ebenso wie das zuletzt besprochene Disney-Remake "Susi und Strolch" gehörte auch "Togo" zu einem der großen Originale, mit welchem sich der Streamingdienst Disney Plus zu seinem Start brüstete, um Zuschauer anzulocken. Das ist insofern interessant, da der Film und seine wahre Begebenheiten, auf denen er beruht, quasi in direkten Konflikt mit einem weiteren Werk gehen... und der wahren Geschichte, die eben diesem anheim fällt. "Balto" von Kathleen Kennedy und Steven Spielberg gilt als Klassiker seines Genres und spielt quasi in der gleichen Geschichte, doch werden Fans diesen Film nach einer Sichtung von "Togo" sicherlich noch einmal mit anderen Augen sehen. Dass dieser mutige Schlittenhund im Jahr 2011 zum mutigsten Tier der Geschichte gewählt wurde, kommt sicher nicht von irgendwoher und die abschließenden Texttafeln des Films geben da auch noch einmal einen ziemlich bitteren Beigeschmack.
Bis es zu diesen Plots kommt und "Togo" tatsächlich ein wenig kritisch wird, vergeht jedoch einige Zeit und über rund siebzig Minuten wähnt man sich eigentlich in einem sehr geradlinigen Film, der auf der Beziehung zwischen Mensch und Hund basiert und in welchem beide ein gefährliches Abenteuer durchstehen müssen. Das ist hübsch erzählt und bietet in den eingestreuten, manchmal aber etwas zu viel Raum einnehmenden Rückblenden, in denen gezeigt wird, wie Seppala und Togo sich anfreundeten (und das dauerte seine Zeit), auch netten Humor. Kinder werden sich angesichts der pompös untermalten Szenen, in denen der kleine Togo immer wieder aus Zwingern und Räumen ausbüchst, freuen, im direkten Kontrast mit den düsteren und manchmal auch recht intensiven Szenen in der gnadenlosen Natur aber auch Adrenalin erfahren. Regisseur Ericson Core hat ein starkes Gespür für kraftvolle Bilder von brutalen Stürmen und weiß diese dann auch sehr stimmig in sein Konzept einzubinden.
Angesichts solch einer Bilderflut ist es sogar schade, dass "Togo" keinen regulären Kinostart erhalten hat. Der finanzielle Erfolg eines solchen Films an den Kinokassen wäre angesichts der Konkurrenz zwar schwer einzuschätzen gewesen, dennoch gehören solche Bilder schlichtweg auf die große Leinwand, um (noch) mehr Kraft entfalten zu können. Doch auch auf dem heimischen Bildschirm sieht der film mit seinen rasanten Schlittenszenen schlichtweg phänomenal aus, ist wunderschön fotografiert und mit Tempo und Sinn geschnitten. Herausragen tut dabei eine Szene, in welcher Seppala mit seinen Hunden über einen gefrorenen See rast, der in diesem Moment aber bereits dabei ist, sich aufzulösen - eine ganz starke Actionszene, bei der durchweg die Übersichtlichkeit bleibt und am Ende gar das Herz schneller hämmert.
Die Geschichte hält mit den optischen Meisterwerken nicht ganz mit - im Grunde ist sie sehr simpel und verstrickt sich etwas zu willkürlich zwischen den sehr seichten Humorelementen der Rückblenden und den teils ziemlich düsteren und spaßfreien Abenteuern im dichten Schnee. Dabei setzt man sich angesichts der unklaren Zielgruppe doch zwischen alle Stühle und verprellt somit sowohl die Kleinen, die sich wohl mehr Knuddelfaktor erhofften als auch die Älteren, welche immer wieder Geduld aufbringen müssen, wenn der ohnehin schon sehr geradlinige Plot dank der Flashbacks oft zum Erliegen kommt. "John Carter"-Star Willem Dafoe müht sich indes redlich, seiner nicht immer wirklich nachvollziehbar geschriebenen Hauptfigur Ecken und Kanten zu verleihen und ist angesichts seiner enormen Präsenz auch viel zu gut, um sich irgendwie eine Blöße zu geben. Dass ihm von dem tierischen Titelhelden die Schau gestohlen wird, ist jedoch klar und sicherlich auch so beabsichtigt - wie man das findet, das bleibt wohl jedem selbst überlassen.
Fazit: "Togo" ist in Sachen Plot durchschnittlich und unterscheidet sich von der Konkurrenz nur durch seinen kritischen Ton im letzten Drittel. Rein optisch ist der Film, der nur exklusiv auf Disney Plus läuft, aber so dermaßen brillant, dass ich ihn gerne im Kino gesehen hätte.
Note: 3
Kommentare
Kommentar veröffentlichen