Das Bündnis ist vollzogen: Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) hat sich gemeinsam mit Jon Schnee (Kit Harington) nach Winterfell aufgemacht, wo Jons Schwestern Sansa (Sophie Turner) und Arya Stark (Maisie Williams) bereits auf sie warten. Dort wollen sie mit vereinten Kräften den Angriff der Weißen Wanderer, die durch die Mauer gedrungen sind und gen Süden marschieren, abwehren. Weder Jon noch Daenerys ahnen jedoch, dass sich bald eine Kluft zwischen ihnen auftun soll, die von Jons wahrer, familiärer Herkunft herrührt. Währenddessen tüftelt die intrigante Cersei Lannister (Lena Headey) in Königsmund ihren eigenen, letzten Plan aus, um den Eisernen Thron zu halten und all ihre Feinde im Norden endgültig auszulöschen...
Wenn man mal ganz ehrlich ist, dann gab es eigentlich keine Möglichkeit, dass die achte und finale Staffel von "Game of Thrones" nicht enttäuschen würde. Die Fans warteten auf das große Finale der vielleicht besten Serie der Neuzeit quasi wie auf die Auferstehung Jesu - für manche kam da sogar der Showdown des Marvel Cinematic Universe in "Avengers: Endgame", der parallel zur dritten Folge in den Kinos anlief, ins Hintertreffen. Und wenn eine Serie nun mal über sieben Staffeln hinweg eine solch brillante Qualität angenommen, gehalten und sich darüber hinaus sogar immer noch einmal gesteigert hat, nun aber zum Ende kommen muss, dann kann das nicht durchweg befriedigend sein. Innerhalb dieses Konstrukts ziehen sich die Macher sehr achtsam aus der Affäre und erschaffen ein würdiges Ende für diese großartige Show - ohne einige kleine und auch ein paar tiefere Schrammen segeln sie aber nicht ins Ziel.
Zwra nehmen sie sich nämlich insbesondere in den ersten beiden Folgen noch einmal gebührend Zeit, um sich mit den Figuren zu beschäftigen - diese kleinen, feinen und oftmals leisen Momente der unaufdringlichen Charakterentwicklung waren meist das entscheidende Salz in der Suppe. Später nehmen solcherlei Ausflüge in die Stille der Charakterzeichnung ab, um sich ins letzte Gefecht stürzen zu können. Das ist manchmal etwas schade, aber durchaus folgerichtig. Schließlich hatten wir sieben Staffeln lang Zeit, um den Figuren beim reifen zuzusehen - nun ist es also nötig, wo sie endlich alle an ihre Plätze gebracht wurde, sie aufeinander loszulassen. Nun noch zu erwarten, dass sich die kniffligen Ränkespiele um den eisernen Thron erneut um sich selbst drehen würden, wäre fadenscheinig. Stattdessen bieten die Macher rund um Autor und Produzent George R. R. Martin eben einfach den Showdown, den man sich erwarten und erhoffen durfte: Zwei gigantische Schlachten, vier Folgen von über 80 Minuten Länge, dramaturgische Endpunkte, grandios-schöne und manchmal auch gnadenlos schreckliche Bilder.
Dabei bieten die Macher dann die gewohnt herausragende Qualität, die man auch in den vorherigen sieben Staffeln durchgehend bekommen hat... mit dem Unterschied, dass es nun eben endet. Die Überraschungen fallen kleiner aus, da der Zuschauer nun ungefähr weiß, wohin die Reise gehen wird und wer der Endgegner am Horizont sein wird. Das sind Schwachpunkte, die sich aber kaum vermeiden lassen. Auf anderen Ebenen wäre etwas mehr Sorgfalt aber schön gewesen. Dass zahlreiche Handlungsträger ihren letzten Atemzug aushauchen, ist weiterhin mutig und kraftvoll, hin und wieder wäre etwas mehr Dramatik angesichts der Figurentode doch schön gewesen - in den letzten vier Folgen steckt dabei noch so viel drin, dass wir trotz Überlänge nicht genug Zeit haben, um uns von ihnen allen gebührend zu verabschieden. Und so gut die Schlachten auch erneut gefilmt und inszeniert sind, so gehen sie doch ein wenig zu lang und drehen sich hin und wieder gar im Kreis - da gehen Minuten drauf, die man auch noch mal für ein paar schöne Zwischenmenschlichkeiten hätte nutzen können, die später im Schlachtengetümmel leider etwas untergehen.
Aber gut, das ist Jammern auf höchstem Niveau: "Game of Thrones" ist auch in diesen etwas enttäuschenden und gehetzten Momenten noch besser als so gut wie alles, was da sonst so über den TV-Bildschirm flimmert. Und selbst wenn man sich von der brachialen Action oder der diesmal etwas geradlinigeren Handlung nicht beeindrucken lassen will, so darf man immer noch den Schauspielern beiwohnen, die durchweg erneut brillante Leistungen darbringen. Herausstechen tut dabei vor allem Peter Dinklage, der als kleiner Mann mit großen Worten auftreten darf und dabei die besten Szenen auf seiner Seite hat, das Herz berührt und dabei zum stillen Helden der Geschichte aufsteigt. Anders geartet, aber nicht weniger beeindruckend, tritt die junge Maisie Williams als Arya Stark auf, die sich in einigen Momenten zum wiederholten Male in die TV-Geschichte einschreiben darf. Am Ende sind wir zwar irgendwie froh, dass es nun vorbei ist und dass "Game of Thrones" seinen Abschluss gefunden hat, bevor die Luft auch nur annähernd zu Entweichen drohte. Und doch sind wir traurig, denn etwas ähnlich Gutes ist erstmal nicht in Sicht.
Fazit: Die finale Staffel hat ebenso unübersehbare wie unvermeidliche Schwächen im Storytelling und der Dramaturgie. Angesichts eines solch epochalen Finales, welches dennoch weiterhin Überraschungen und leise Momente bietet, darf man als echter Fan aber durchaus zufrieden mit diesem Abschluss sein.
Note: 2-
Wenn man mal ganz ehrlich ist, dann gab es eigentlich keine Möglichkeit, dass die achte und finale Staffel von "Game of Thrones" nicht enttäuschen würde. Die Fans warteten auf das große Finale der vielleicht besten Serie der Neuzeit quasi wie auf die Auferstehung Jesu - für manche kam da sogar der Showdown des Marvel Cinematic Universe in "Avengers: Endgame", der parallel zur dritten Folge in den Kinos anlief, ins Hintertreffen. Und wenn eine Serie nun mal über sieben Staffeln hinweg eine solch brillante Qualität angenommen, gehalten und sich darüber hinaus sogar immer noch einmal gesteigert hat, nun aber zum Ende kommen muss, dann kann das nicht durchweg befriedigend sein. Innerhalb dieses Konstrukts ziehen sich die Macher sehr achtsam aus der Affäre und erschaffen ein würdiges Ende für diese großartige Show - ohne einige kleine und auch ein paar tiefere Schrammen segeln sie aber nicht ins Ziel.
Zwra nehmen sie sich nämlich insbesondere in den ersten beiden Folgen noch einmal gebührend Zeit, um sich mit den Figuren zu beschäftigen - diese kleinen, feinen und oftmals leisen Momente der unaufdringlichen Charakterentwicklung waren meist das entscheidende Salz in der Suppe. Später nehmen solcherlei Ausflüge in die Stille der Charakterzeichnung ab, um sich ins letzte Gefecht stürzen zu können. Das ist manchmal etwas schade, aber durchaus folgerichtig. Schließlich hatten wir sieben Staffeln lang Zeit, um den Figuren beim reifen zuzusehen - nun ist es also nötig, wo sie endlich alle an ihre Plätze gebracht wurde, sie aufeinander loszulassen. Nun noch zu erwarten, dass sich die kniffligen Ränkespiele um den eisernen Thron erneut um sich selbst drehen würden, wäre fadenscheinig. Stattdessen bieten die Macher rund um Autor und Produzent George R. R. Martin eben einfach den Showdown, den man sich erwarten und erhoffen durfte: Zwei gigantische Schlachten, vier Folgen von über 80 Minuten Länge, dramaturgische Endpunkte, grandios-schöne und manchmal auch gnadenlos schreckliche Bilder.
Dabei bieten die Macher dann die gewohnt herausragende Qualität, die man auch in den vorherigen sieben Staffeln durchgehend bekommen hat... mit dem Unterschied, dass es nun eben endet. Die Überraschungen fallen kleiner aus, da der Zuschauer nun ungefähr weiß, wohin die Reise gehen wird und wer der Endgegner am Horizont sein wird. Das sind Schwachpunkte, die sich aber kaum vermeiden lassen. Auf anderen Ebenen wäre etwas mehr Sorgfalt aber schön gewesen. Dass zahlreiche Handlungsträger ihren letzten Atemzug aushauchen, ist weiterhin mutig und kraftvoll, hin und wieder wäre etwas mehr Dramatik angesichts der Figurentode doch schön gewesen - in den letzten vier Folgen steckt dabei noch so viel drin, dass wir trotz Überlänge nicht genug Zeit haben, um uns von ihnen allen gebührend zu verabschieden. Und so gut die Schlachten auch erneut gefilmt und inszeniert sind, so gehen sie doch ein wenig zu lang und drehen sich hin und wieder gar im Kreis - da gehen Minuten drauf, die man auch noch mal für ein paar schöne Zwischenmenschlichkeiten hätte nutzen können, die später im Schlachtengetümmel leider etwas untergehen.
Aber gut, das ist Jammern auf höchstem Niveau: "Game of Thrones" ist auch in diesen etwas enttäuschenden und gehetzten Momenten noch besser als so gut wie alles, was da sonst so über den TV-Bildschirm flimmert. Und selbst wenn man sich von der brachialen Action oder der diesmal etwas geradlinigeren Handlung nicht beeindrucken lassen will, so darf man immer noch den Schauspielern beiwohnen, die durchweg erneut brillante Leistungen darbringen. Herausstechen tut dabei vor allem Peter Dinklage, der als kleiner Mann mit großen Worten auftreten darf und dabei die besten Szenen auf seiner Seite hat, das Herz berührt und dabei zum stillen Helden der Geschichte aufsteigt. Anders geartet, aber nicht weniger beeindruckend, tritt die junge Maisie Williams als Arya Stark auf, die sich in einigen Momenten zum wiederholten Male in die TV-Geschichte einschreiben darf. Am Ende sind wir zwar irgendwie froh, dass es nun vorbei ist und dass "Game of Thrones" seinen Abschluss gefunden hat, bevor die Luft auch nur annähernd zu Entweichen drohte. Und doch sind wir traurig, denn etwas ähnlich Gutes ist erstmal nicht in Sicht.
Fazit: Die finale Staffel hat ebenso unübersehbare wie unvermeidliche Schwächen im Storytelling und der Dramaturgie. Angesichts eines solch epochalen Finales, welches dennoch weiterhin Überraschungen und leise Momente bietet, darf man als echter Fan aber durchaus zufrieden mit diesem Abschluss sein.
Note: 2-
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