Auf einer Party wird der fünfzehnjährige Ovi Mahajan (Rudhraksh Jaiswal), Sohn des größten Drogenbosses in Dhaka, entführt. Der Auftrag zu seiner Rettung ereilt den im Alkohol versunkenen und von Dämonen seiner Vergangenheit verfolgten Special Air Service Regiment Tyler Rake (Chris Hemsworth) nicht zum besten Zeitpunkt, dennoch nimmt er diesen an. Schon während den ersten Schritten in dem Sumpf aus Gewalt, Drogen und Folter knallt es um Rakes Kopf und die Kugeln sausen durch die Luft, dennoch kann er sich bis zu der jungen Geisel durchschlagen. Die Flucht aus der Stadt wird jedoch nicht leichter - schon bald darauf jagen die ebenfalls in die Entführung involvierten Gesetzeshüter und die Konkurrenten von Ovis Vater nach den beiden und kennen dabei keinerlei Gnade...
Es ist gewissermaßen eine "Avengers"-Reunion, die wir seit einigen Tagen auf dem Streamingdienst Netflix sehen können: Chris Hemsworth, gemeinhin als gefeierter Schauspieler des Donnergottes Thor bekannt, spielt die Hauptrolle und die MCU-Regisseure Anthony und Joe Russo, die unter anderem das große, zweiteilige Superhelden-Finale, bestehend aus "Infinity War" und "Endgame" ablieferten, schrieben die Story und produzierten das Werk. Das wars dann aber auch schon mit den Vergleichen, denn darüber hinaus erinnert nichts an die bunten und epischen Knalleffekte aus dem Marvel-Universum: "Extraction" ist ein brutaler und schnörkelloser Thriller mit mickriger Handlung und knallender, harter Action, dem es darüber hinaus jedoch an Alleinstellungsmerkmalen und emotionalem Untergrund fehlt.
Der Plot als solcher ist nämlich weder originell noch in irgendeiner Weise sonderlich wichtig. Ein Kind wird entführt, Tyler Rake soll es retten und er scheint auch so ziemlich der einzige zu sein, der dieses Kind noch retten will. Dementsprechend haben wir es hier mal wieder mit einer "Ein Mann gegen den ganzen Sturm"-Geschichte nach den üblichen Schemata zu tun, während welcher sich zwischen Rake und der Geisel eben auch noch eine weitere Beziehung entwickelt. Auf diese haben die Macher aber kein besonderes Auge und lassen die kurzen Dialoge zwischen dem Söldner und dem Kind nur nebenher einfließen, um zumindest kurz zu Atem zu kommen. Ansonsten liegt der Fokus auf der Action und diese ist, das lässt sich nicht anders sagen, von Regisseur Sam Hargrave durch die Bank weg gut inszeniert.
Herausragen tun dabei die Verfolgungsjagden und Balgereien in der Innenstadt, die ohne (sichtbaren) Schnitt ablaufen. Man sieht sie zwar hin und wieder, diese kleinen Tricks, mit welcher Hargrave verschleiern will, dass man hier eben doch keine fünfminütige Rauferei und Rennerei ohne einen einzigen Cut abfilmte, aber das tut dem Schwung, der Härte und dem Tempo dieser Szenen keinen wirklichen Abbruch. "X-Men"-Kameramann Newton Thomas Sigel leistet Großes, wenn er dabei immer das Geschehen übersichtlich hält und die wuchtigen, beinhart realistischen in aller Stringenz einfängt, sich dabei schier butterweich durch die marode Gegend bewegt. Erst während des Showdowns, wenn die Macher während eines Gefechts mit einem ballernden Hubschrauber doch noch auf CGI-Effekte zurückgreifen mussten, geht diese Dynamik leider etwas verloren, was die letzten Kämpfe doch zu einer etwas kühlen Angelegenheit macht.
Chris Hemsworths Performance bleibt kernig genug, um über solcherlei Schwächen oder die allenfalls maue Handlung hinwegzutäuschen. Richtig überzeugend agiert er dabei jedoch nur auf der physischen Seite, wobei man ihm zugute halten muss, dass das Drehbuch, wenn es aus seiner Rolle nur den xten, traumatisierten Söldner erschafft, ihm eben auch nicht zu arg in die Karten spielt. Natürlich hat dieser Tyler Rake eine düstere Vergangenheit, natürlich wurde er deswegen zum beinharten Einzelkämpfer und natürlich ertränkt er seine Sorgen im Alkohol. So weit, so klischeehaft und der Film unternimmt über seine zwei Stunden auch keinerlei Versuch, aus diesen irgendwie auszubrechen. Rake bleibt ein einsamer Recke ohne große, eigene Eigenschaften und daher blass - da kann sich Hemsworth noch so sehr mühen. Am Ende bleibt dann eben noch die Action und die ist wirklich stark. Ob das reicht, um aus der Masse an sehr ähnlichen Produktionen herauszustechen, mag jedoch bezweifelt werden.
Fazit: Chris Hemsworth müht sich, die Regie reicht von solide bis hin zu grandios und die Actionszenen haben Wucht und Klasse. Leider ist die Story unglaublich mau, die Hauptfigur bleibt konturlos, der Plot klischeehaft und ohne Herz oder eigenen Stempel.
Note: 3-
Es ist gewissermaßen eine "Avengers"-Reunion, die wir seit einigen Tagen auf dem Streamingdienst Netflix sehen können: Chris Hemsworth, gemeinhin als gefeierter Schauspieler des Donnergottes Thor bekannt, spielt die Hauptrolle und die MCU-Regisseure Anthony und Joe Russo, die unter anderem das große, zweiteilige Superhelden-Finale, bestehend aus "Infinity War" und "Endgame" ablieferten, schrieben die Story und produzierten das Werk. Das wars dann aber auch schon mit den Vergleichen, denn darüber hinaus erinnert nichts an die bunten und epischen Knalleffekte aus dem Marvel-Universum: "Extraction" ist ein brutaler und schnörkelloser Thriller mit mickriger Handlung und knallender, harter Action, dem es darüber hinaus jedoch an Alleinstellungsmerkmalen und emotionalem Untergrund fehlt.
Der Plot als solcher ist nämlich weder originell noch in irgendeiner Weise sonderlich wichtig. Ein Kind wird entführt, Tyler Rake soll es retten und er scheint auch so ziemlich der einzige zu sein, der dieses Kind noch retten will. Dementsprechend haben wir es hier mal wieder mit einer "Ein Mann gegen den ganzen Sturm"-Geschichte nach den üblichen Schemata zu tun, während welcher sich zwischen Rake und der Geisel eben auch noch eine weitere Beziehung entwickelt. Auf diese haben die Macher aber kein besonderes Auge und lassen die kurzen Dialoge zwischen dem Söldner und dem Kind nur nebenher einfließen, um zumindest kurz zu Atem zu kommen. Ansonsten liegt der Fokus auf der Action und diese ist, das lässt sich nicht anders sagen, von Regisseur Sam Hargrave durch die Bank weg gut inszeniert.
Herausragen tun dabei die Verfolgungsjagden und Balgereien in der Innenstadt, die ohne (sichtbaren) Schnitt ablaufen. Man sieht sie zwar hin und wieder, diese kleinen Tricks, mit welcher Hargrave verschleiern will, dass man hier eben doch keine fünfminütige Rauferei und Rennerei ohne einen einzigen Cut abfilmte, aber das tut dem Schwung, der Härte und dem Tempo dieser Szenen keinen wirklichen Abbruch. "X-Men"-Kameramann Newton Thomas Sigel leistet Großes, wenn er dabei immer das Geschehen übersichtlich hält und die wuchtigen, beinhart realistischen in aller Stringenz einfängt, sich dabei schier butterweich durch die marode Gegend bewegt. Erst während des Showdowns, wenn die Macher während eines Gefechts mit einem ballernden Hubschrauber doch noch auf CGI-Effekte zurückgreifen mussten, geht diese Dynamik leider etwas verloren, was die letzten Kämpfe doch zu einer etwas kühlen Angelegenheit macht.
Chris Hemsworths Performance bleibt kernig genug, um über solcherlei Schwächen oder die allenfalls maue Handlung hinwegzutäuschen. Richtig überzeugend agiert er dabei jedoch nur auf der physischen Seite, wobei man ihm zugute halten muss, dass das Drehbuch, wenn es aus seiner Rolle nur den xten, traumatisierten Söldner erschafft, ihm eben auch nicht zu arg in die Karten spielt. Natürlich hat dieser Tyler Rake eine düstere Vergangenheit, natürlich wurde er deswegen zum beinharten Einzelkämpfer und natürlich ertränkt er seine Sorgen im Alkohol. So weit, so klischeehaft und der Film unternimmt über seine zwei Stunden auch keinerlei Versuch, aus diesen irgendwie auszubrechen. Rake bleibt ein einsamer Recke ohne große, eigene Eigenschaften und daher blass - da kann sich Hemsworth noch so sehr mühen. Am Ende bleibt dann eben noch die Action und die ist wirklich stark. Ob das reicht, um aus der Masse an sehr ähnlichen Produktionen herauszustechen, mag jedoch bezweifelt werden.
Fazit: Chris Hemsworth müht sich, die Regie reicht von solide bis hin zu grandios und die Actionszenen haben Wucht und Klasse. Leider ist die Story unglaublich mau, die Hauptfigur bleibt konturlos, der Plot klischeehaft und ohne Herz oder eigenen Stempel.
Note: 3-
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