Der Gitarrist Eric Draven (Brandon Lee) und seine Freundin Shelly Webster (Sofia Shinas) werden eines Tages in ihrer Wohnung von einer Gruppe Verbrecher attackiert und getötet. Ein Jahr später entsteigt der verstorbene Eric, aus dem Reich der Toten gerettet durch die Macht einer legendären Krähe, seinem Grab, um Rache an den Männern nehmen zu können, welche seiner Freundin ein solches Leid zufügten. Sein blutiger Rachefeldzug zieht schon bald seine Kreise und lässt die damaligen Täter unruhig aufhorchen. Und auch der Polizist Albrecht (Ernie Hudson), der schon die damaligen Morde an Draven und Shelly untersuchte, wird hellhörig und versucht, das Chaos in seiner Stadt unter Kontrolle zu bekommen.
"The Crow" ist bis zum heutigen Tag ein Kultfilm, auch wenn dieser Ruf wohl weniger dem Film an sich gilt als dem Hauptdarsteller, der während des Drehs unter tragischen Umständen ums Leben kam. Während des Drehs löste sich eine verklemmte Patrone in einer Pistole und traf Brandon Lee, den Sohn der Martial-Arts-Legende Bruce Lee, in den Bauch - er verstarb nur wenige Stunden später im Krankenhaus und sein Film konnte nur mit Verzögerung fertiggestellt werden, kam erst im Jahr 1994 überhaupt in die Kinos. Wahrlich eine Tragödie, dem ist nichts hinzuzufügen und dass der spätere "I,Robot"-Regisseur Alex Proyas nach diesem Schock vier Jahre brauchte, um mit "Dark City" überhaupt ein neues Werk zu erschaffen, ist selbstverständlich. Dass es "The Crow" heute überhaupt gibt, dürfte da in erster Linie der Leidenschaft der Macher und auch Brandon Lee's Familie zu verdanken sein, die sich dafür einsetzten, seinen letzten Film mit Doubles, visuellen Effekten und Änderungen im Plot fertigzustellen.
Während man die Leidenschaft, die Regisseur Proyas bei diesem Projekt an den Tag legte, durchweg spüren kann, ist von den nötigen Veränderungen jedoch kaum etwas zu sehen - "The Crow" fühlt sich zumindest in diesem Aspekt rund an und wo nun die Schere angesetzt werden musste, um trotz des tragischen Unglücks irgendwie noch einen fertigen Film zu zaubern, lässt sich kaum erkennen. Proyas hat dabei ganze Arbeit geleistet und selbst als jemand, der mit diesem Werk so erst einmal nichts anfangen kann, muss man neidlos anerkennen, dass er seine Vision durchzieht und mit Herz und Seele ausstattet. Tatsächlich gehöre ich jedoch zu eben diesen Personen, denn als Film hat mich "The Crow" über weite Strecken kaltgelassen, was nicht nur, aber auch an Proyas' Inszenierung liegt. Seine Leidenschaft ist erkennbar, trotzdem gelingt ihm keine wirklich runde Machart und besonders die erste halbe Stunde wird mit etlichen Stilmitteln, die allesamt kaum Hand in Hand gehen, so dermaßen überzeichnet, dass sich schlichtweg keine eigene Handschrift erkennen lässt.
Das geringe Budget und manch eine Schwierigkeit während der Produktion (bei Lee's tragischem Unfall spielte Zeitdruck offensichtlich auch eine Rolle, weswegen man in Sachen Kontrolle schluderte) sieht man hin und wieder, so wirken einige Schnitte und Szenenwechsel ziemlich unglücklich. Die Actionszenen sind aber durch die Bank weg gelungen und entschädigen für eine im Kern doch ziemlich simple und klischeehafte Geschichte, die sich besonders in den mauen Dialogszenen keinesfalls aus der Affäre ziehen kann. Immerhin sorgt der Plot rund um den loyalen Cop Albrecht, gespielt von "Miss Undercover"-Star Ernie Hudson, noch für ein wenig Herz und leisen Humor, auch wenn hier ebenfalls noch viel Luft nach oben gewesen wäre.
Über Brandon Lee selbst lässt sich nichts Negatives sagen. Er wirkt in der Hauptrolle, sofern er denn gegen das eher maue Skript anspielen kann, durchaus solide und hat eine gewisse Ausstrahlung zu bieten. Gut möglich, dass nach der Premiere des Films, der aber eben auch erst durch Lee's Tod überhaupt eine solche Aufmerksamkeit bekam, eine große Karriere auf ihn gewartet hätte. Dem Film an sich wurden dann sogar noch diverse Fortsetzungen hinzugefügt, von der es jedoch nur das erste Sequel auf die Leinwände schaffte, während die weiteren Nachfolger direkt in die Videotheken kamen. Ob diese nun überzeugend ausfallen oder nicht, das sei dahingestellt: "The Crow" hat einen Kultstatus erhalten und diesen filmisch zumindest ein bisschen verdient - man darf sich aber fragen, ob dieser Status sich auch ohne die Tragödie im Hintergrund so gehalten hätte. Ich tendiere dazu, dies eher zu verneinen.
Fazit: "The Crow" atmet durch die Leidenschaft seines Regisseurs und seines energiegeladenen Hauptdarstellers. Abseits dessen hat der Film aufgrund der wirren Schrift seiner Macher sowie der eher flachen Geschichte aber gar nicht so viel zu bieten, was seinen Kultstatus über die tragischen Hintergründe der Produktion rechtfertigen würde.
Note: 4+
"The Crow" ist bis zum heutigen Tag ein Kultfilm, auch wenn dieser Ruf wohl weniger dem Film an sich gilt als dem Hauptdarsteller, der während des Drehs unter tragischen Umständen ums Leben kam. Während des Drehs löste sich eine verklemmte Patrone in einer Pistole und traf Brandon Lee, den Sohn der Martial-Arts-Legende Bruce Lee, in den Bauch - er verstarb nur wenige Stunden später im Krankenhaus und sein Film konnte nur mit Verzögerung fertiggestellt werden, kam erst im Jahr 1994 überhaupt in die Kinos. Wahrlich eine Tragödie, dem ist nichts hinzuzufügen und dass der spätere "I,Robot"-Regisseur Alex Proyas nach diesem Schock vier Jahre brauchte, um mit "Dark City" überhaupt ein neues Werk zu erschaffen, ist selbstverständlich. Dass es "The Crow" heute überhaupt gibt, dürfte da in erster Linie der Leidenschaft der Macher und auch Brandon Lee's Familie zu verdanken sein, die sich dafür einsetzten, seinen letzten Film mit Doubles, visuellen Effekten und Änderungen im Plot fertigzustellen.
Während man die Leidenschaft, die Regisseur Proyas bei diesem Projekt an den Tag legte, durchweg spüren kann, ist von den nötigen Veränderungen jedoch kaum etwas zu sehen - "The Crow" fühlt sich zumindest in diesem Aspekt rund an und wo nun die Schere angesetzt werden musste, um trotz des tragischen Unglücks irgendwie noch einen fertigen Film zu zaubern, lässt sich kaum erkennen. Proyas hat dabei ganze Arbeit geleistet und selbst als jemand, der mit diesem Werk so erst einmal nichts anfangen kann, muss man neidlos anerkennen, dass er seine Vision durchzieht und mit Herz und Seele ausstattet. Tatsächlich gehöre ich jedoch zu eben diesen Personen, denn als Film hat mich "The Crow" über weite Strecken kaltgelassen, was nicht nur, aber auch an Proyas' Inszenierung liegt. Seine Leidenschaft ist erkennbar, trotzdem gelingt ihm keine wirklich runde Machart und besonders die erste halbe Stunde wird mit etlichen Stilmitteln, die allesamt kaum Hand in Hand gehen, so dermaßen überzeichnet, dass sich schlichtweg keine eigene Handschrift erkennen lässt.
Das geringe Budget und manch eine Schwierigkeit während der Produktion (bei Lee's tragischem Unfall spielte Zeitdruck offensichtlich auch eine Rolle, weswegen man in Sachen Kontrolle schluderte) sieht man hin und wieder, so wirken einige Schnitte und Szenenwechsel ziemlich unglücklich. Die Actionszenen sind aber durch die Bank weg gelungen und entschädigen für eine im Kern doch ziemlich simple und klischeehafte Geschichte, die sich besonders in den mauen Dialogszenen keinesfalls aus der Affäre ziehen kann. Immerhin sorgt der Plot rund um den loyalen Cop Albrecht, gespielt von "Miss Undercover"-Star Ernie Hudson, noch für ein wenig Herz und leisen Humor, auch wenn hier ebenfalls noch viel Luft nach oben gewesen wäre.
Über Brandon Lee selbst lässt sich nichts Negatives sagen. Er wirkt in der Hauptrolle, sofern er denn gegen das eher maue Skript anspielen kann, durchaus solide und hat eine gewisse Ausstrahlung zu bieten. Gut möglich, dass nach der Premiere des Films, der aber eben auch erst durch Lee's Tod überhaupt eine solche Aufmerksamkeit bekam, eine große Karriere auf ihn gewartet hätte. Dem Film an sich wurden dann sogar noch diverse Fortsetzungen hinzugefügt, von der es jedoch nur das erste Sequel auf die Leinwände schaffte, während die weiteren Nachfolger direkt in die Videotheken kamen. Ob diese nun überzeugend ausfallen oder nicht, das sei dahingestellt: "The Crow" hat einen Kultstatus erhalten und diesen filmisch zumindest ein bisschen verdient - man darf sich aber fragen, ob dieser Status sich auch ohne die Tragödie im Hintergrund so gehalten hätte. Ich tendiere dazu, dies eher zu verneinen.
Fazit: "The Crow" atmet durch die Leidenschaft seines Regisseurs und seines energiegeladenen Hauptdarstellers. Abseits dessen hat der Film aufgrund der wirren Schrift seiner Macher sowie der eher flachen Geschichte aber gar nicht so viel zu bieten, was seinen Kultstatus über die tragischen Hintergründe der Produktion rechtfertigen würde.
Note: 4+
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