Tagsüber arbeitet er in einer Autowerkstatt, nachts fährt er illegale Straßenrennen: Tobey Marshall (Aaron Paul) lebt mit einem Fuß im Knast. Als eines Tages sein Konkurrent Dino Brewster (Dominic Cooper) auftaucht und Tobey fünfundzwanzig Prozent Gewinn verspricht, wenn dieser ihm hilft, den letzten Ford Mustang seines verstorbenen Vaters fertigzustellen, steht dieser in Konflikt mit seinem Gewissen. Tobey verhandelt, nachdem er die Geschwindigkeit des Wagens erhöht hat, neu und Dino fordert ihn zu einem Rennen, wobei es um den gesamten Verkauserlös gehen soll. Bei dem Rennen kommt es jedoch zu einem Unfall und Tobey schwört fortan Rache. Auf der Flucht vor dem Gesetz und gleichzeitig auf der Jagd nach seinem neu erschaffenen Feind muss Tobey auch auf seine alten Freunde bauen, um seinen Kopf aus der Schlinge ziehen zu können...
Es war klar, dass auch das "Fast & Furious"-Franchise seine Nachahmer finden würden, nachdem die Reihe spätestens ab dem fünften Teil nicht nur qualitativ neue Höhen erreichte, sondern auch finanziell zu einer der erfolgreichsten Reihen aller Zeiten aufstieg. Regisseur Scott Waugh machte es sich dabei zumindest auf dem Papier noch einfacher, indem er beim Aufspringen auf dem Zug gleich noch einen bekannten Namen mitbrachte - den der Videospiel-Franchise "Need for Speed", was doch bitte auch noch ein paar Gamer in die Kinos locken sollte. Das Konzept ging jedoch nicht auf: Waughs Film blieb an den Kassen hinter den Erwartungen zurück, ein neues Franchise ward nicht geboren - und rein qualitativ bewegt sich das Werk dann hier auch allenfalls im unteren Mittelfeld und macht nicht sonderlich viel Spaß.
Die Story ist hier natürlich nur ein Vorwand, um ein paar schicke Karren in spektakulären Zeitlupen-Crashs über die Leinwand rasen zu lassen. Da ist es dann umso unverständlicher, warum man sich für einen Plot, der in jeglichen Bahnen vorhersehbar abläuft, auch noch über zwei Stunden Zeit lässt. Zwei Stunden, die man hier vor allem einem viel zu üppigen Prolog sowie dem unfokussierten Mittelteil anmerkt - Waugh hat wesentlich weniger zu erzählen, als er vorgibt und nimmt dabei auch immer wieder den Fuß vom Gaspedal. Das allein wäre ärgerlich, aber nicht allzu schlimm, wenn er darüber hinaus nicht noch in weitere Fallen tappen würde. Angesichts des kopflosen Verhaltens der Protagonisten ist es nämlich so gut wie unmöglich, hier Sympathien für Tobey oder seine Freunde aufzubringen, die tagtäglich hunderte Menschen auf den Straßen für ihren eigenen Kick gefährden. Wenn seine Kumpels lachen, als Tobey den Einkaufswagen eines Obdachlosen zu Schrott fährt und somit sein gesammeltes Geld zerballert, bleibt dem Zuschauer angesichts solch eines Verhaltens eigentlich nur noch Kopfschütteln.
Statt ihnen die Daumen zu drücken, wünschen wir den Protagonisten also eigentlich auch mal einen eigenen Crash und das ist natürlich tödlich für eine stimmige Dramaturgie. Das persönliche Drama, welches Tobey dabei umkreist, erklärt zwar einiges, macht es aber auch nicht wett, dabei weitere unschuldige Menschenleben dauerhaft aufs Spiel zu setzen... oder sie sogar auszulöschen, denn bei den zivilen Crashs dürfte sicherlich nicht jeder noch lebend das Krankenhaus erreicht haben. Und da "Breaking Bad"-Star Aaron Paul hier in seiner ersten Kino-Hauptrolle nun auch nicht unbedingt glänzt, ist es dann mit der stimmigen Charakterisierung der Hauptfigur recht schnell Essig. Neben ihm trumpfen nur zwei wirklich auf und das ist zum einen der spätere Oscarpreisträger Rami Malek, der hier ein wenig gewitzten Humor einbringt, sowie die charmante Imogen Poots, die hier zumindest noch etwas Funkensprühen verbreiten kann. Die Besetzung eines im Büro sitzenden und die wilden Rennen kommentierenden Michael Keaton bleibt jedoch ein absoluter Schuss in den Ofen.
Die Inszenierung Waughs hingegen macht Laune - gerade die rasanten Actionszenen hat er mehr als gut im Griff und die wesentlich bodenständigeren Stunts und Rennen werden stimmig eingefangen und gefilmt. Das ist dann ein wohltuender Ausgleich zu den schier gigantomanischen Actionszenen der letzten "Furious"-Filme und dank leisem Humor, der immer wieder von den Nebenfiguren eingestreut wird, sowie manch einer sympathischen Einzelszene langweilt man sich eben auch nie ernsthaft. Darüber hinaus gibt es, mal ganz abgesehen von der geschmacklosen Prämisse, aber eben auch nicht viel, was man "Need for Speed" wirklich positiv nachsagen kann. Er ist laut, aber auch zu dialoglastig. Schnell, aber in Sachen Plot oftmals zu fahrig. Solide inszeniert, aber höchstens lau gespielt. Dass daraus kein weiteres Autoraser-Franchise wurde, ist letztendlich ebenso nachvollziehbar wie in Ordnung.
Fazit: Als Actionfilm solide, aber definitiv nicht mehr. Der Plot gerät überraschend langsam und zäh und kommt erst spät wirklich in Schwung. Zuvor ärgert man sich über die unsympathischen Charaktere und die lauen Darstellerleistungen.
Note: 4+
Es war klar, dass auch das "Fast & Furious"-Franchise seine Nachahmer finden würden, nachdem die Reihe spätestens ab dem fünften Teil nicht nur qualitativ neue Höhen erreichte, sondern auch finanziell zu einer der erfolgreichsten Reihen aller Zeiten aufstieg. Regisseur Scott Waugh machte es sich dabei zumindest auf dem Papier noch einfacher, indem er beim Aufspringen auf dem Zug gleich noch einen bekannten Namen mitbrachte - den der Videospiel-Franchise "Need for Speed", was doch bitte auch noch ein paar Gamer in die Kinos locken sollte. Das Konzept ging jedoch nicht auf: Waughs Film blieb an den Kassen hinter den Erwartungen zurück, ein neues Franchise ward nicht geboren - und rein qualitativ bewegt sich das Werk dann hier auch allenfalls im unteren Mittelfeld und macht nicht sonderlich viel Spaß.
Die Story ist hier natürlich nur ein Vorwand, um ein paar schicke Karren in spektakulären Zeitlupen-Crashs über die Leinwand rasen zu lassen. Da ist es dann umso unverständlicher, warum man sich für einen Plot, der in jeglichen Bahnen vorhersehbar abläuft, auch noch über zwei Stunden Zeit lässt. Zwei Stunden, die man hier vor allem einem viel zu üppigen Prolog sowie dem unfokussierten Mittelteil anmerkt - Waugh hat wesentlich weniger zu erzählen, als er vorgibt und nimmt dabei auch immer wieder den Fuß vom Gaspedal. Das allein wäre ärgerlich, aber nicht allzu schlimm, wenn er darüber hinaus nicht noch in weitere Fallen tappen würde. Angesichts des kopflosen Verhaltens der Protagonisten ist es nämlich so gut wie unmöglich, hier Sympathien für Tobey oder seine Freunde aufzubringen, die tagtäglich hunderte Menschen auf den Straßen für ihren eigenen Kick gefährden. Wenn seine Kumpels lachen, als Tobey den Einkaufswagen eines Obdachlosen zu Schrott fährt und somit sein gesammeltes Geld zerballert, bleibt dem Zuschauer angesichts solch eines Verhaltens eigentlich nur noch Kopfschütteln.
Statt ihnen die Daumen zu drücken, wünschen wir den Protagonisten also eigentlich auch mal einen eigenen Crash und das ist natürlich tödlich für eine stimmige Dramaturgie. Das persönliche Drama, welches Tobey dabei umkreist, erklärt zwar einiges, macht es aber auch nicht wett, dabei weitere unschuldige Menschenleben dauerhaft aufs Spiel zu setzen... oder sie sogar auszulöschen, denn bei den zivilen Crashs dürfte sicherlich nicht jeder noch lebend das Krankenhaus erreicht haben. Und da "Breaking Bad"-Star Aaron Paul hier in seiner ersten Kino-Hauptrolle nun auch nicht unbedingt glänzt, ist es dann mit der stimmigen Charakterisierung der Hauptfigur recht schnell Essig. Neben ihm trumpfen nur zwei wirklich auf und das ist zum einen der spätere Oscarpreisträger Rami Malek, der hier ein wenig gewitzten Humor einbringt, sowie die charmante Imogen Poots, die hier zumindest noch etwas Funkensprühen verbreiten kann. Die Besetzung eines im Büro sitzenden und die wilden Rennen kommentierenden Michael Keaton bleibt jedoch ein absoluter Schuss in den Ofen.
Die Inszenierung Waughs hingegen macht Laune - gerade die rasanten Actionszenen hat er mehr als gut im Griff und die wesentlich bodenständigeren Stunts und Rennen werden stimmig eingefangen und gefilmt. Das ist dann ein wohltuender Ausgleich zu den schier gigantomanischen Actionszenen der letzten "Furious"-Filme und dank leisem Humor, der immer wieder von den Nebenfiguren eingestreut wird, sowie manch einer sympathischen Einzelszene langweilt man sich eben auch nie ernsthaft. Darüber hinaus gibt es, mal ganz abgesehen von der geschmacklosen Prämisse, aber eben auch nicht viel, was man "Need for Speed" wirklich positiv nachsagen kann. Er ist laut, aber auch zu dialoglastig. Schnell, aber in Sachen Plot oftmals zu fahrig. Solide inszeniert, aber höchstens lau gespielt. Dass daraus kein weiteres Autoraser-Franchise wurde, ist letztendlich ebenso nachvollziehbar wie in Ordnung.
Fazit: Als Actionfilm solide, aber definitiv nicht mehr. Der Plot gerät überraschend langsam und zäh und kommt erst spät wirklich in Schwung. Zuvor ärgert man sich über die unsympathischen Charaktere und die lauen Darstellerleistungen.
Note: 4+
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