Die Fantasie der kleinen June ist schier grenzenlos: Gemeinsam mit ihrer Mutter baut sie in ihrem Haus einen bunten Modell-Freizeitpark, der von ihren Plüschtieren geleitet und in Stand gehalten wird - die fantastischen Ideen der kleinen June werden dabei jedoch von ihrer Mutter transportiert, da June selbst diesen nicht recht trauen mag. Als Junes Mutter jedoch eines Tages erkrankt und für eine notbedingte Kur das Zuhause verlassen muss, June dementsprechend alleine mit ihrem Vater zurückbleibt, verliert sie mit gebrochenem Herzen das Interesse an den Abenteuern im Wunderpark. Noch ahnt sie aber nicht, was sie dem Bären Boomer oder dem Wildschwein Greta, die in ihrer Fantasie den nun ungeschützten Park hüten wollen, dabei für Lasten aufbürdet...
Der Animationsfilm der Nickelodeon Studios lief im April 2019 in unseren Kinos, konnte sich angesichts der Masse an Konkurrenzprodukten aber nicht langfristig durchsetzen. Mittlerweile ist der Film bei dem Streamingdienst Amazon Prime abrufbar, was tatsächlich ein Glück ist. Höchstwahrscheinlich hätte ich mir diesen Film, der ja schon arg auf eine sehr junge Zielgruppe zugeschnitten scheint, niemals angesehen, wäre er nicht plötzlich als gekennzeichnetes Highlight auf der Prime-Frontseite aufgetaucht. Also schaute ich rein, mit sehr geringen Erwartungen wohlgemerkt, und war letztendlich überrascht, mit wie viel Herz, Fantasie und Witz der Film auftrumpfen kann... auch wenn im Mittelteil sehr deutlich der Fokus verloren geht.
Tatsächlich ist die erste halbe Stunde nämlich die stärkste des Films, auch wenn diese Meinung wohl eben nur die teilen werden, die den Kinderschuhen bereits entwachsen ist. In den ersten dreißig Minuten wartet mit der selbstgebauten Achterbahn der kleinen June, die sie über die gesamte Nachbarschaft erstrickt, nicht nur die beste und witzigste Actionsequenz des gesamten Werks, sondern auch der Aufbau eines zwar sehr simplen, aber dennoch treffsicheren Plots, in welchem eben (noch) nicht die sprechenden Tiere und wilden Attraktionen des titelgebenden Parks im Mittelpunkt stehen, sondern die kleine June und ihre Mutter. Natürlich arbeiten die Macher rund um Regisseur Dylan Brown (der den Regieposten 2018 allerdings räumen musste, da man ihm hinter den Kulissen "ungebührliches Verhalten" vorwarf) hier mit deutlichen Klischees, was angesichts des Genres und der jungen Zielgruppe aber total in Ordnung ist. Auch schmälert es die Treffsicherheit der Geschichte, die eigentlich eine sehr persönliche ist, kaum - June als Charakter wird hier in ihren persönlichen Dramen sehr schön charakterisiert.
Mit dem Start ihrer Fantasiereise in ihr eigenes Wunderland, welches aufgrund ihres Abwendens davon aber auch zu einem gefährlichen Ort geworden ist, verlässt "Willkommen im Wunder Park" diese kleinen, leisen Momente und geht eher zur bunten Action über. Die Gefahren im Park sind angesichts des Zielpublikums leicht zu goutieren und eher humorvoll gezeichnet - Kinder werden hier also keinerlei Probleme haben und es trotzdem als spannende Achterbahnfahrt empfinden. Der Plot selbst gerät hier aber eher zu einer recht kitschigen und manchmal gar etwas anstrengenden Nummernrevue, bestehend aus immer neuen Gefahren-Checkpoints und Attraktionen. Da der Film animationstechnisch aber allenfalls im Durchschnitt mitspielt, bleibt da nur wenig Platz zum Staunen und auch die teils etwas lapidaren Synchronsprecher oder die ziemlich willkürlich eingestreuten, schmalzigen Songs von Lena Meyer-Landrut wissen kaum zu gefallen.
Der Film sackt daher doch recht deutlich ab, kommt zum Schluss aber immerhin zu einem ebenso versöhnlichen wie gefühlvollen Ende. Keinerlei Überraschungen an dieser Stelle, mit einem zufriedenen Lächeln geht man letztlich aber doch irgendwie raus, auch wenn man den gesamten Mittelteil über schon wieder von einer Enttäuschung sprechen will. Für Kinder eignet sich dieses Abenteuer aber im Grunde fast rundum, da auch die sprechenden und tierischen Sidekicks hier für genügend schrillen Witz sorgen. Erwachsene werden anbei solide unterhalten und können aus der Geschichte zumindest immer wieder auch kleine Eckpfeiler mitnehmen, die über die ansonsten arg brave Inszenierung hinwegtragen.
Fazit: "Wunder Park" beginnt überraschend tiefsinnig und gefühlvoll und gleitet erst später in das erwartete, mittelmäßige und wilde Abenteuer ab, wobei die zuvor aufgebauten Zwischentöne ziemlich schnell verdaddelt werden. Dank einer tollen Hauptfigur aber dennoch wesentlich bessere Animationsunterhaltung als zuvor erwartet.
Note: 3
Der Animationsfilm der Nickelodeon Studios lief im April 2019 in unseren Kinos, konnte sich angesichts der Masse an Konkurrenzprodukten aber nicht langfristig durchsetzen. Mittlerweile ist der Film bei dem Streamingdienst Amazon Prime abrufbar, was tatsächlich ein Glück ist. Höchstwahrscheinlich hätte ich mir diesen Film, der ja schon arg auf eine sehr junge Zielgruppe zugeschnitten scheint, niemals angesehen, wäre er nicht plötzlich als gekennzeichnetes Highlight auf der Prime-Frontseite aufgetaucht. Also schaute ich rein, mit sehr geringen Erwartungen wohlgemerkt, und war letztendlich überrascht, mit wie viel Herz, Fantasie und Witz der Film auftrumpfen kann... auch wenn im Mittelteil sehr deutlich der Fokus verloren geht.
Tatsächlich ist die erste halbe Stunde nämlich die stärkste des Films, auch wenn diese Meinung wohl eben nur die teilen werden, die den Kinderschuhen bereits entwachsen ist. In den ersten dreißig Minuten wartet mit der selbstgebauten Achterbahn der kleinen June, die sie über die gesamte Nachbarschaft erstrickt, nicht nur die beste und witzigste Actionsequenz des gesamten Werks, sondern auch der Aufbau eines zwar sehr simplen, aber dennoch treffsicheren Plots, in welchem eben (noch) nicht die sprechenden Tiere und wilden Attraktionen des titelgebenden Parks im Mittelpunkt stehen, sondern die kleine June und ihre Mutter. Natürlich arbeiten die Macher rund um Regisseur Dylan Brown (der den Regieposten 2018 allerdings räumen musste, da man ihm hinter den Kulissen "ungebührliches Verhalten" vorwarf) hier mit deutlichen Klischees, was angesichts des Genres und der jungen Zielgruppe aber total in Ordnung ist. Auch schmälert es die Treffsicherheit der Geschichte, die eigentlich eine sehr persönliche ist, kaum - June als Charakter wird hier in ihren persönlichen Dramen sehr schön charakterisiert.
Mit dem Start ihrer Fantasiereise in ihr eigenes Wunderland, welches aufgrund ihres Abwendens davon aber auch zu einem gefährlichen Ort geworden ist, verlässt "Willkommen im Wunder Park" diese kleinen, leisen Momente und geht eher zur bunten Action über. Die Gefahren im Park sind angesichts des Zielpublikums leicht zu goutieren und eher humorvoll gezeichnet - Kinder werden hier also keinerlei Probleme haben und es trotzdem als spannende Achterbahnfahrt empfinden. Der Plot selbst gerät hier aber eher zu einer recht kitschigen und manchmal gar etwas anstrengenden Nummernrevue, bestehend aus immer neuen Gefahren-Checkpoints und Attraktionen. Da der Film animationstechnisch aber allenfalls im Durchschnitt mitspielt, bleibt da nur wenig Platz zum Staunen und auch die teils etwas lapidaren Synchronsprecher oder die ziemlich willkürlich eingestreuten, schmalzigen Songs von Lena Meyer-Landrut wissen kaum zu gefallen.
Der Film sackt daher doch recht deutlich ab, kommt zum Schluss aber immerhin zu einem ebenso versöhnlichen wie gefühlvollen Ende. Keinerlei Überraschungen an dieser Stelle, mit einem zufriedenen Lächeln geht man letztlich aber doch irgendwie raus, auch wenn man den gesamten Mittelteil über schon wieder von einer Enttäuschung sprechen will. Für Kinder eignet sich dieses Abenteuer aber im Grunde fast rundum, da auch die sprechenden und tierischen Sidekicks hier für genügend schrillen Witz sorgen. Erwachsene werden anbei solide unterhalten und können aus der Geschichte zumindest immer wieder auch kleine Eckpfeiler mitnehmen, die über die ansonsten arg brave Inszenierung hinwegtragen.
Fazit: "Wunder Park" beginnt überraschend tiefsinnig und gefühlvoll und gleitet erst später in das erwartete, mittelmäßige und wilde Abenteuer ab, wobei die zuvor aufgebauten Zwischentöne ziemlich schnell verdaddelt werden. Dank einer tollen Hauptfigur aber dennoch wesentlich bessere Animationsunterhaltung als zuvor erwartet.
Note: 3
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