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Nomis - Die Nacht des Jägers

Polizist Aaron Marshall (Henry Cavill) ist mit dem Fall eines Serienkillers beschäftigt, der offenbar bevorzugt junge Frauen entführt, missbraucht und tötet. Um den Killer ausfindig zu machen, muss er mit dem ehemaligen Richter Michael Cooper (Ben Kingsley) zusammenarbeiten - der befindet sich seit geraumer Zeit auf einem gnadenlosen Rachefeldzug, indem er Pädophile aufspürt und diese ihrer Männlichkeit beraubt. Gemeinsam kommen sie den Spuren des Killers näher, doch der hat natürlich vorgesorgt und geht ihnen nicht so leicht in die Falle. Zudem gerät mit der jungen Lara (Eliana Jones) Cooper's Mündel und Partnerin in den Fokus des Killers...

"Nomis" versucht mit aller Kraft auf den Spuren solch kultiger Serienkiller-Thriller wie "Sieben" oder "Saw" zu wandeln. Da wäre es ja nicht mal schlimm, wenn er mit diesen genialen Meisterwerken nicht konkurrieren könnte, denn da könnte man dem Film dann auch wahrlich nicht böse sein. Dass es dem Werk aber nicht nur nicht mal ansatzweise gelingt, qualitativ in dessen Fahrwassern zu segeln, sondern auch noch einen wahnsinnig öden Plot voller Klischees abliefert, ist schon etwas ärgerlich. Man erwartet von einem Thriller wie diesen ja nun nicht gerade ein neues Meisterwerk, aber immerhin hätte man dem Werk zumindest ein etwas intelligenteres Drehbuch beisteuern kann. Der Plot, der nun hierfür Schmiere stehen muss, ist nicht nur trotz des hohen Tempos weitestgehend langweilig, sondern liefert auch rein gar nichts Neues. Auch das muss nicht schlimm sein, aber wenn man schon nichts Neues wagen will, sollte man das Altbekannte doch wenigstens ansprechend in Szene setzen. Dem ist bei "Nomis" aber zu keinem Zeitpunkt so.
Dem Regisseur David Raymond fehlt es augenscheinlich an der nötigen inszenatorischen Raffinesse. Nicht nur kann er dem Film nie seinen eigenen Stempel aufdrücken, er scheint auch noch ängstlich nach Drehbuch abzufilmen. Dementsprechend besitzen die Actionszenen keinerlei Dynamik und in dem wirren Schnitt, untermalt von dem nervig-tosenden Score, möchte keine Gänsehautstimmung aufkommen. Die zahnlosen Dialoge werden auf das Nötigste begrenzt und selbst einige Gewaltspitzen wirken merkwürdig gehemmt. Ein großes Problem ist zudem der Antagonist selbst, der hier als wahrlich nervenzehrende, überzeichnete Gestalt daherkommt, die mit ihren albernen Ekel-Ausbrüchen niemals wirklich bedrohlich, sondern viel mehr lächerlich wirkt. Immerhin gibt es in dieser Geschichte dann noch eine Wendung zu bezeichnen, die man so nicht hat kommen sehen, die letztendlich aber auch nicht für viel mehr als eine gelungene Überraschung gut ist - der müde Plot wird davon nämlich nicht mehr gerettet oder in richtige Bahnen gelenkt.
Es dürfte dennoch nicht schwierig gewesen sein, die anwesenden Stars von einer Teilnahme an "Nomis" zu überzeugen - Serienkiller-Thriller sind immerhin beliebt und man erhofft sich natürlich, somit vielleicht ebenfalls Teil von einem späteren Kultfilm zu werden. Man kann sich sogar vorstellen, dass Cavill, Kingsley und Co. hier von einem mindestens soliden Projekt überzeugt und am Ende doch recht überrascht waren, dass sie hiermit keinerlei Blumentöpfe gewinnen können. "Superman" Henry Cavill kann man dahingehend wenig anlasten, denn er wirft sich mit ausreichend Elan in den Ring. Alexandra Daddario überzeichnet neben ihm hin und wieder, wird vom Drehbuch aber auch arg im Stich gelassen. Im direkten Vergleich wirkt dann die Darstellung von "Shutter Island"-Star Ben Kingsley wie eine vollständige Arbeitsverweigerung - er spielt, als würde er mit einer Wand reden. Da hätte man statt von ihm doch wesentlich lieber etwas mehr von Stanley Tucci, einem der begabtesten Mimen seiner Generation, gesehen, doch auch er wird in einer recht kargen Nebenrolle allein gelassen und hat im Grunde nicht viel mehr zu tun als mit bedeutungsschwangerer Miene in blassen Büroräumen zu stehen.

Fazit: "Nomis" ist ein halbgarer Thriller, der nichts mit seinen Vorbildern gemein hat. Ein öder Plot voller Klischees, eine vermurkste Inszenierung, ein schrecklich anstrengender Bösewicht und fade Charaktere sorgen sicherlich nicht für Schauerstimmung, sondern fast durchgehend für Langeweile.

Note: 4-



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