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Männerhort

Um sich eine Auszeit von ihren herrischen Ehefrauen und -männern zu gönnen, haben die drei Freunde Eroll (Elyas M'Barek), Lars (Christoph Maria Herbst) und Helmut (Detlev Buck) den sogenannten "Männerhort" gegründet. Gemeinsam flüchten sie, ihren Partnerinnen und Partnern halbgare Ausreden einflößend, in einen versteckten und eigens eingerichteten Kellerraum einer neuen Wohnsiedling, um dort endlich ganz genüsslich Fußball zu schauen, Videospiele zu zocken und Männergespräche zu führen. Ihre Freiheit wird jedoch bedroht, als der neue Hausmeister Aykut (Serkan Cetinkaya) Wind von dem Versteck bekommt und dieses schließen lassen will. Die drei Freunde müssen einen Plan ausarbeiten, um Aykut auf ihre Seite zu ziehen und so den Männerhort fortbestehen zu lassen...

"Männerhort" ist ein einziger Männerwitz, gestreckt auf anderthalb Stunden. Prinzipiell könnte ich die Kritik mit diesem einen Satz bereits abschließen und es wäre alles gesagt, was gesagt werden muss. Natürlich will ich aber noch ein wenig ins Detail gehen und genauer darlegen, was das eigentlich bedeutet und ob das nun böse oder nett gemeint ist. Um letzteres gleich zu beantworten: Nein, der erste Satz ist nicht als Kompliment für einen reichlich frechen und cleveren Film gemeint. Viel mehr fühlt sich "Männerhort" in seinem schrecklich bemühten Ringen um Lacher des Publikums so an, als würde Mario Barth 90 Minuten lang auf einem einzigen Thema ohne jegliche Abwechslung herumhacken und das Ergebnis davon dann als abendfüllender Spielfilm ins Kino bringen. Nichts, aber wirklich gar nichts, wirkt hier irgendwie frech oder intelligent. Stattdessen zeigt der Film diese altbekannten Klischees zwischen Männern und Frauen einfach nur weitestgehend unkommentiert auf, statt diese auch mal ironisch zu brechen oder zumindest irgendeine tiefere Ebene zu finden.
Männer sind so, Frauen sind so - diese leider immer noch viel zu häufig eingesetzten Klischees können auch heute noch lustig sein, wenn man sie denn mit ein wenig Köpfchen anpackt und aufpasst, nicht in ausgelatschte, sexistische Fettnäpfchen zu treten. Die beiden Geschlechtertypen, die wir hier nun jedoch vorgesetzt bekommen, sind so angestaubt, dass der Film wohl auch locker in den 80ern hätte entstehen können, denn viel weiter scheinen sich die Figuren hier nicht entwickelt zu haben. Minutenlang wird darüber fabuliert, warum Frauen immer nur tratschen und konsumieren, während Männer einfach nur ihre Ruhe haben wollen. Und um dem Ganzen dann auch noch eine Art der wahnsinnig konstruierten Substanz zu verleihen, wenn die Gag-Quote so furchtbar dünn ausfällt, werden auch noch einige soapige Konlfikte in den Raum geworfen, die (wenn überhaupt) mit einem Fingerschnippen wieder aufgelöst werden. Es wirkt so, als hätten die Drehbuchautoren zuvor einfach alle Klischees, die wirklich niemand mehr sehen will, aufgeschrieben und sich dann dazu verpflichtet gefühlt, einfach alles irgendwie noch hineinzustopfen... ob es nun passt oder nicht.
Dass "Männerhort" zudem auf einem Bühnenstück beruht (in welchem Christoph Maria Herbst übrigens selbst bereits mitgespielt hat), merkt man dem Film an. Das muss nicht negativ gemeint sein, doch die wahnsinnig "groß" gespielten Slapstick-Momente können auf dem heimischen Bildschirm schlichtweg nicht den gleichen Reiz entfalten wie auf einer Live-Bühne, wo sie charmanter und temporeicher wirken - hier wirken sie nur noch bemüht. Auch die Schauspieler scheinen sich in ihren unnatürlich aufgesagten Dialogzeilen mehr auf einer Bühne zu bewegen, sodass man ihnen kaum ein Wort abkaufen mag. Am natürlichsten agiert noch Detlev Buck, der von allen drei Hauptdarstellern jedoch am wenigsten zu tun hat, während besonders "Stromberg"-Star Christoph Maria Herbst als egozentrisches Arschloch (eine Rolle, die ihm normalerweise sehr liegt) wahnsinnig überdreht. Zudem besitzt seine Rolle schlichtweg keinerlei zweite Ebene, was seinen Lars im Grunde nur noch unausstehlich und nervig macht. Nervig agieren auch die Frauen in diesem Film, was ebenfalls die Schuld des Drehbuchs ist... denn dieses zeichnet nicht nur die Männer als pure Klischees, sondern auch die Frauen, weswegen Cosma Shiva Hagen und Co. in ihren überzeichneten Abziehbildern im Grunde gar keine Gelegenheit haben, in irgendeiner Form zu glänzen.

Fazit: "Männerhort" ist ein altbackener, abgehangener Witz, der schon vor Jahren stumpf war und heute nur noch ein müdes Klischee ist. Ohne clevere Ironie, sondern nur mit dem Holzhammer wird hier auf Geschlechterklischees rumgehackt, was nicht mal ein müdes Lächeln entlocken kann, sondern alsbald nur noch nervt.

Note: 5-



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