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Es werden Posts vom Oktober, 2022 angezeigt.

Herrliche Hollywood-Satire: Filmkritik zu "Der beste Film aller Zeiten"

Obwohl er finanziell und beruflich alles erreicht hat, fühlt sich der millionenschwere Pharmamogul Humberto Suarez (Jose Luis Gomez) nicht erfüllt. Um wirklich etwas Bleibendes zu erschaffen, sichert er sich die Rechte an einem erfolgreichen Roman und möchte diesen als Produzent verfilmen lassen - der beste Film aller Zeiten soll es werden und dafür braucht er die Besten. Engagiert wird die als schwierig geltende Regisseurin Lola Cuevas (Penelope Cruz) ebenso wie der internationale Filmstar Felix Rivero (Antonia Banderas) und der renommierte Theaterschauspieler Ivan Torres (Oscar Martinez). Schon während den mehrtägigen Proben in einem großen Gebäudekomplex kommt es zwischen den dreien zu außerordentlichen Spannungen, die sich aufgrund Lolas eigenartiger Regieanweisungen sowie dem völlig anders gelagerten Spiel der beiden Hauptdarsteller ergeben... Filme übers Filmemachen gab es schon zuhauf, doch meistens meinen es die Filmschaffenden in diesen Momenten dann auch bitterernst. Und wenn

Höchstens eine Sparflamme: Filmkritik zur Stephen-King-Neuverfilmung "Firestarter"

Die zehnjährige Charlie (Ryan Kiera Armstrong) beherrscht das Feuer mittels einiger obskurer und gefährlicher Fähigkeiten. Ihr Vater Andrew McGee (Zac Efron) hatte ihr eigentlich beigebracht, diese Kräfte im Zaum zu halten, doch nun scheinen sie von einem bestimmten Triggerpunkt auf ganz neue Art wiedererweckt zu werden. Auch Andrew und Charlies Mutter Vicky (Sydney Lemmon) besitzen mystische Kräfte, wegen welchen sie bereits von einer geheimen Organisation untersucht wurden - dass diese nun auch auf Charlie, die sie so gut es geht versteckt halten, aufmerksam werden könnten, ängstigt das junge Ehepaar. Schon bald kann Charlie ihre Kräfte jedoch nicht mehr verstecken und erregt somit die Aufmerksamkeit von gefährlichen Menschen, welche der gesamten Familie auf der Spur sind... Stephen King ist im Kino wieder in Mode und die Neuverfilmungen von älteren Werken wie "Es" oder "Friedhof der Kuscheltiere" erfreuen sich weitestgehend großer Beliebtheit. Der im Sommer 202

Im Krieg gibt es keine Helden: Filmkritik zur Neuverfilmung von "Im Westen nichts Neues" (2022)

Von den patriotischen Reden seines Lehrers lässt er sich hinreißen und fälscht anschließend sogar die Unterschrift seiner Eltern, die ihren Sohn nicht aufs Schlachtfeld ziehen lassen wollen: Der siebzehnjährige Paul Bäumer (Felix Kammerer) ist Feuer und Flamme, als er gemeinsam mit seinen Freunden während des Ersten Weltkrieges endlich ins nordfranzösische La Malmaison entsendet werden, um dort in den Schützengräben gegen die Franzosen zu kämpfen. Kurz nach ihrer Ankunft müssen sie jedoch erkennen, dass die Träume von Heldentum und Ehre nur noch Schall und Rauch sind - im Krieg wird bitter getötet, es gibt keine Reue, keine Menschlichkeit und erst recht keine Heldentaten. Über viele Monate kämpft sich Paul durch den Dreck und muss dabei erkennen, dass er sein Leben verlieren wird... ganz gleich, ob er irgendwann in seine Heimat zurückkehren wird oder nicht. Die Neuverfilmung des Kriegs-Epos "Im Westen nichts Neues" darf als recht freier Neuansatz des Romans oder des Originals

Unglaubwürdiger Holzhammer: Filmkritik zu "Mainstream"

Die ziellos durchs Leben wandernde Frankie (Maya Hawke) zieht ihre nötige Restenergie aus ihrem Social-Media-Leben... bis sie den lebensfrohen Link (Andrew Garfield) kennenlernt. Der hält von dem ganzen Internetwahn absolut gar nichts, sagt seine Meinung frei heraus und macht sich auch nichts aus den Meinungen anderer Menschen über ihn. Durch ein Video, welches Frankie von einer Rede Links über ein Kunstthema hält, wird der junge Mann aber plötzlich zu einem reinen Internet-Phänomen... und mit ein wenig Hilfe Frankies verfällt er dieser Berühmtheit plötzlich. Als eine solch schräge Persönlichkeit, die mit sozialen Verständlichkeiten so ihre Schwierigkeiten hat, dauert es aber nicht lange, bis sich Link in seinem Ruhm in bitterböse Fallstricke verfängt. "Mainstream" möchte auf Gedeih und Verderb eine Warnung für die Gefahren sein, die von Social-Media-Diensten ausgehen, die seit Jahren unser aller Leben mitbestimmen. An und für sich ist das ja keine üble Message, doch wie der

Ein weiterer True-Crime-Hit: Filmkritik zu Netflix' "The Good Nurse"

Amy Loughren (Jessica Chastain) arbeitet in knallharten Schichtdiensten als Krankenpflegerin und stellt für ihre Patienten und ihren Job sowohl ihre Familie als auch ihre eigene Gesundheit hintenan. Es ist schließlich ihr neuer Kollege Charles Cullen (Eddie Redmayne), der ihr eine Schulter bietet und dem sie sich auch in privaten Dingen anvertrauen kann. Nur kurze Zeit nach seiner Einstellung kommt es auf der Intensivstation des Krankenhauses jedoch wiederholt zu merkwürdigen Notfällen, oftmals mit Todesfolgen. Erst denkt sich Amy nichts dabei, doch als mit den beiden Detectives Danny Baldwin (Nnamdi Asomugha) und Tim Braun (Noah Emmerich) schließlich auch die Mordkommission ermittelt, wird sie hellhörig. Hat ihr neuer Kollege und guter Freund womöglich ein schreckliches Geheimnis? Nur wenige Wochen nach dem heftigen und wahnsinnig umstrittenen "Dahmer" liefert der Streamingdienst Netflix sogleich den nächsten True-Crime-Hit nach - diesmal jedoch nicht als Miniserie, sondern

So viel Talent verschwendet: Filmkritik zu "Voll verkatert"

Für den großkotzigen Geschäftsmann Tom Brand (Kevin Spacey) kommt seine nach ihm selbst benannte Firma "Firebrand", die kurz vor der Eröffnung eines gigantischen Wolkenkratzers steht, an erster Stelle. Seine Familie, bestehend aus seiner Frau Lara (Jennifer Garner), der gemeinsamen Tochter Rebecca (Malina Weissman) und dem Sohn aus seiner ersten Ehe, David (Robbie Amell), haben dabei das deutliche Nachsehen. Kurz nachdem Tom seiner Tochter zum Geburtstag eine von ihr sehnlichst gewünschte Katze bei dem mysteriösen Tierflüsterer Felix Perkins (Christopher Walken) gekauft hat, kommt es jedoch zu einem folgenschweren Unfall. Tom liegt daraufhin scheinbar im Koma, doch sein Geist hat sich in die beim Unfall anwesende Katze transferiert. Nun kämpft Tom mit allen Mitteln darum, seiner Familie weiszumachen, dass er selbst es ist, der sich in dem tierischen Körper befindet... Ein Film, in welchem Kevin Spacey in den Körper einer Katze schlüpft, hatten wir tatsächlich noch nicht. Nun

Der Funke mag nicht ganz überspringen: Filmkritik zu "Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche"

England im 19. Jahrhundert: Eigentlich soll der schüchterne Victor mit der ihm noch völlig unbekannten Victoria verheiratet werden - dadurch sollen beide Familien finanziell besser aufgestellt werden. Bei ihrem ersten Treffen, nur einen Tag vor der Hochzeit, erkennt Victor, dass Victoria tatsächlich die passende Braut für ihn sein könnte, vermasselt allerdings die Vermählungsprobe. Als er während einem Waldspaziergang die wichtigen Worte des Eheversprechens übt und dabei mit dem Verlobungsring hantiert, steckt er diesen etwas an den Finger, was er für einen Ast hält. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch um den skelettierten Finger der verstorbenen Emily... und diese nimmt dieses Eheversprechen so ernst, dass sie Victor sogleich ins Totenreich entführt, um dort mit ihm den Rest ihres Nachlebens zu verbringen. "Corpse Bride" wurde nicht nur mit der weiterentwickelten Stop-Motion-Technik erschaffen, die Tim Burton bereits für den ebenfalls von ihm produzierten "The Nigh

Epische Vorgeschichte: Die Serienkritik zur ersten Staffel von "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht"

Im Ersten Zeitalter gelang den Völkern Mittelerdes der Sieg über den dunklen Herrscher Morgoth und endlich kehrte wieder Frieden ein. Nach dem Tod ihres Bruders glaubt die Elbenkriegerin Galadriel (Morfydd Clark) jedoch, dass Morgoths rechte Hand, der finstere Hexenmeister Sauron, und seine Orks noch immer leben und macht sich auf die Suche nach ihnen, von Rachegelüsten zerfressen. Das Verschwinden von Menschen in den Südlanden macht auch die dortigen Bewohner stutzig, weswegen der Waldelb Arondir (Isamel Cruz Cordova) und die menschliche Heilerin Bronwyn (Nazanin Boniadi) Nachforschungen anstellen und dabei grausame Beweise entdecken. Auch das Volk der Halbfüße strebt ein neues Abenteuer an und möchte zu fruchtbaren Landen aufbrechen. Dabei macht die junge Nori (Markella Kavenagh) die Bekanntschaft mit einem Fremden (Daniel Weyman), der von einem seltsamen Ort zu kommen scheint... Als die Nachricht bekannt wurde, dass der Streamingdienst Amazon Prime (sicherlich auch, um neben den Gig

Mehr Absurditäten gehen nicht: Filmkritik zu "Everything Everywhere All At Once"

Das Leben von Evelyn Wang (Michelle Yeoh) ist nicht so gelaufen, wie sie es sich einst ausgemalt hat, doch einen Rückweg scheint es nicht zu geben. Ihr Ehemann Waymond (Ke Huy Quan) möchte die Scheidung, von ihrer Tochter Joy (Stephanie Hsu) hat Evelyn sich aufgrund derer sexueller Ausrichtung entfremdet und ihr Waschsalon lässt sie vor lauter Umbauarbeiten kaum noch zu Atem kommen. Als sie auf dem Weg zum Finanzamt plötzlich mit der Kraft des Multiversums konfrontiert wird, wobei sie als eine Art wichtige Heldin agieren soll, möchte Evelyn diesem magischen Firlefanz keinerlei Bedeutung schenken. Doch schließlich muss sie die Augen öffnen, denn ohne ihr Eingreifen ist nicht nur die Existenz von zahllosen Universen bedroht... sondern auch ihr eigenes Leben. Eigentlich schien das Marvel Cinematic Universe in seiner derzeitigen Phasen-Sammlung die Thematik des Multiversums für sich gepachtet zu haben und sorgte damit vor allem mit dem meisterhaften Grenzensprenger "Spider-Man: No Way

Nicht der schlechteste Film aller Zeiten: Filmkritik zu "Gigli - Liebe mit Risiko"

Der gutaussehende Kleinkriminelle Larry Gigli (Ben Affleck) wird von seinem Vorgesetzten, dem jähzornigen Verbrecher Louis (Lenny Venito) angeheuert, den jungen Brian (Justin Bartha) zu entführen, den Bruder eines einflussreichen Staatsanwaltes, der unter Kontrolle gebracht werden soll. Gigli bringt das geistig zurückgebliebene Opfer in seinem Appartement unter, wo es kurze Zeit später an der Tür klopft. Die schöne Ricki (Jennifer Lopez) bittet erst um die Benutzung des Telefons und gibt sich wenig später als Komplizin von Louis zu erkennen - sie soll Larry überwachen, da sein Vorgesetzter ihm einen solch wichtigen Auftrag eigentlich nicht zutraut. Nach ersten Zankereien freunden sich jedoch nicht nur Larry und Ricki mit der Zeit an... beide entwickeln auch schützende Gefühle für das Entführungsopfer. "Gigli" gilt unter vielen Kritikern als der vielleicht schlechteste Film aller Zeiten. Er sammelte im Jahr 2004 gleich sechs goldene Himbeeren ein (den Schmähpreis, der stets ku

Ein sperriges Brett: Filmkritik zu "Lieber Thomas"

Schon in jungen Jahren fällt Thomas Brasch (Albrecht Schuch) auf: Nach seinem Umzug in die DDR in den 50er Jahren möchte er sich, entgegen den Wünschen seines Vaters Horst (Jörg Schüttauf), als Schriftsteller einen Namen machen und rebelliert dabei schon früh gegen alle Grenzen, die ihm hinter der Mauer auferlegt werden. Seine Taten führen ihn letztendlich sogar ins Gefängnis, doch auch davon lässt sich Brasch nicht unterkriegen, schreibt in den folgenden Jahren über die Revolte, die unermüdliche Liebe und auch das Sterben. Als es ihm schließlich gelingt, allen Unkenrufen zum Trotz, die DDR mit seiner Frau Katarina (Jella Haase) zu verlassen, muss er jedoch erkennen, dass der Weg, für den er sich entschieden hat, auch auf der anderen Seite der Mauer ein wahrlich steiniger sein wird... Dass Regisseur Andreas Kleinert keinerlei Intentionen dazu hat, sein Werk über das Leben des Autors Thomas Brasch auch nur in irgendeiner Form an den Mainstream anzubiedern, sieht man schon nach wenigen M

Eine ganz schale Potter-Kopie: Filmkritik zum Netflix-Blockbuster "The School for Good and Evil"

Seit sie denken kann träumt Sophie (Sophia Anne Caruso) davon, eine Prinzessin zu sein. Als sie davon hört, dass es der Legende nach tatsächlich eine Schule geben soll, in welcher sowohl gute als auch böse Märchenfiguren zu ihren Geschichten ausgebildet werden, bewirbt sie sich sogleich. Tatsächlich wird sie auch aufgenommen, landet jedoch auf der Seite der bösen Figuren... ganz im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Agatha (Sofie Wylie), die sogleich zur Prinzessin ausgebildet werden soll. Beide wähnen sich auf der jeweils falschen Seite der Schule, doch versichern die Lehrkräfte ihnen, dass bei dieser Einteilung kein Fehler vorliegen sollte. Um eine Fehleinschätzung wirklich auszuschließen, soll Sophie daraufhin ihre wahre Liebe finden, wird jedoch von ihren eigenen Kräften überrumpelt, die überraschend finster ausfallen. Wer erinnert sich nicht gerne an die ersten Schritte in die magische Welt der "Harry Potter"-Filmreihe ? Trotz des düsteren Settings fühlte man sich in den

Eine atmosphärisch dichte Luftblase: Filmkritik zum Horror-Slasher "X" (2022)

Der Filmstudent RJ (Owen Campbell) ist gemeinsam mit seiner Freundin Lorraine (Jenna Ortega) und einer kleinen Crew, bestehend aus Schauspieler*innen und einem Produzenten, auf dem Weg zu einer Farm im ländlichen Texas. Dort soll an einem Abend der Dreh eines pornografischen Films stattfinden, den RJ jedoch künstlerisch deutlich wertvoller ausstaffieren will, um aufzuzeigen, dass auch "Schmuddelfilme" eine kreative Ader in sich tragen können. Doch der Dreh verläuft nicht vollständig nach Plan - so kommt es zu einem Streit zwischen RJ und der skeptischen Lorraine... und das alte Ehepaar, welches den Wohnort für die Crew zur Verfügung stellte, macht auch nicht den vertrauenswürdigsten Eindruck. Wer sich heutzutage einen Horrorfilm von dem produzierenden Studio A24 ansieht, der ahnt eigentlich, dass dabei mehr herumkommt als ein handelsüblicher Slasher - und für "X" saß dann gar noch Ti West auf dem Regiestuhl, der nach seinen Beteiligungen in durchaus experimentellen

Klassischer geht Fantasy kaum: Filmkritik zu "Willow"

Eine mysteriöse Prophezeiung besagt, dass eines Tages eine Frau mit einem Geburtsmal kommen würde, um die finstere Herrschaft der bösen Königin Bavmorda (Jean Marsh) zu beenden. Aus Angst vor ihrem Untergang lässt Bavmorda alle neugeborenen Mädchen kontrollieren. Doch dem Kind, welches tatsächlich ein solches Mal trägt, gelingt die Flucht und es landet bei dem Volk der abseits lebenden Nelwyns. Dort nimmt sich der junge Willow Ufgood (Warwick Davis) dem Mädchen an und wird schließlich auch, nachdem Ritter das Dorf der Nelwyns durchsuchen, damit beauftragt, das Kind fortzubringen. Willow nimmt sich der Aufgabe widerwillig an und bricht zu einer Reise voller Gefahren auf, an deren Ende der Kampf gegen die mächtige Königin stehen soll... Von Fans auf der ganzen Welt geliebt, hat der Fantasy-Film "Willow" aus dem Jahr 1988 einen gewissen Kultstatus inne. Und tatsächlich beinhaltet er im Grunde alles, was sich Genre-Freunde von einem Werk aus dieser Zeit erhoffen konnten: George L

Das erwartest du nicht: Filmkritik zu "Frequency"

Vor dreißig Jahren starb der Feuerwehrmann Frank Sullivan (Dennis Quaid) bei einem Einsatz. Sein mittlerweile sechsunddreißigjähriger Sohn John (James Caviezel) ist Polizist geworden, hat den plötzlichen Tod seines Vaters jedoch nie ganz überwunden. An einem Abend, an welchem durch starke Sonnenstürme etliche Polarlichter am Himmel auftauchen, findet John das alte Funkgerät seines Vaters und schaltet es ein. Kurz darauf ist er mit einem Fremden verbunden, mit dem er einen Smalltalk über Baseball hält... bis sich herausstellt, dass dieser Mann offenbar dreißig Jahre in der Vergangenheit lebt. Kurz darauf stellt sich heraus, dass John tatsächlich mit seinem Vater spricht - einen Tag vor seinem Tod. John versucht, dessen Ableben zu verhindern, wofür er jedoch erst einmal seinen Vater von der Echtheit dieses Gespräches überzeugen muss. Es ist eine recht clevere und originelle Ausgangssituation, die "Das perfekte Verbrechen" -Regisseur Gregory Hoblit für seinen im Jahr 2000 erschi

Frisch, aber ohne echten Schwung: Filmkritik zu "Rosalinde"

Die junge Rosalinde (Kaitlyn Dever) ist über beide Ohren verliebt in den charmanten Romeo (Kyle Allen), der seine Geliebte mit romantischen Zeilen verführt und sie jede Nacht an ihrem Balkon besucht. Blöd nur, dass von dieser Beziehung bloß niemand erfahren darf - besonders Rosalindes strenger Vater Adrian Capulet (Bradley Whitford) nicht, der für seine Tochter eine arrangierte Ehe vorsieht, gegen welche diese sich aber mit Händen und Füßen wehrt. Die Situation verkompliziert sich, als Adrian seiner Tochter mit dem gutaussehenden Dario (Sean Teale) einen weiteren potenziellen Ehemann vorsetzt, der ungleich charmanter daherkommt als andere Kandidaten... und Romeo sich auf einem Maskenball schlagartig in Rosalindes Cousine Julia (Isabela Merced) verliebt. Für den Streamingdienst Disney Plus hat man die altbekannte Geschichte über Romeo und Julia neu und frisch umgedichtet und nimmt dabei sogar einen anderen Blickpunkt ein - Romeo und Julia sind nun nur noch Nebenfiguren in ihrer eigenen

Zwischen allen Stühlen: Filmkritik zu "The Northman"

Vor vielen Jahren fiel Wikingerkönig Aurvandil (Ethan Hawke) dem Verrat seines Bruders Fjölnir (Claes Bang) zum Opfer - dieser nahm anschließend den Thron an sich und herrscht seit dem über die Lande. Doch Aurvandils Sohn Amleth (Alexander Skarsgard) entkam damals unbemerkt und schwört seitdem auf Rache. Nach Jahren des Märtyriums als Sklave kehrt Amleth nun ins Reich seines Vaters zurück und möchte dort all jene bestrafen, die für dessen Tod verantwortlich sind, inbesondere Fjölnir. Um seinen Rachefeldzug erfolgreich werden zu lassen, entschließt sich die Sklavin Olga (Anya Taylor-Joy) dazu, dem Krieger zu helfen... Leicht gemacht hat es Regisseur Robert Eggers seinem Publikum in den letzten Jahren nicht - sowohl die Horrormär "The Witch" und auch das psychopathische Drama "Der Leuchtturm" gerieten enorm sperrig, ließen Kritiker aufgrund ihrer Originalität jedoch aufjubeln. Für sein neuestes Werk stand Eggers nun zwar ein deutlich höheres Budget zu, womit jedoch

Kinder können grausam sein: Filmkritik zu "The Innocents"

Die neunjährige Ida (Rakel Lenora Flottum) bezieht gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer älteren, autistischen Schwester Anna (Alva Brynsmo Ramstad) ein Apartementkomplex und fürchtet, dass sie vor dem Beginn der Schule womöglich keine Freundschaften schließen wird. Das ändert sich jedoch, als sie den gleichaltrigen Ben (Sam Ashraf) kennenlernt, welcher ihr sogar einige faszinierende Tricks zeigt - offensichtlich beherrscht Ben einige Fähigkeiten, die sich mit nichts weiter als Magie erklären lassen. Während die beiden in ihrer Freizeit die Kräfte auskundschaften und dabei ihre eigenen Grenzen als auch die anderer Lebewesen schmerzhaft austesten, kippt die Stimmung jedoch. Ben überschreitet Idas moralische Grenzen und bricht damit einen Konflikt vom Zaun, der zu eskalieren droht... Dass man Kindern im Horror-Genre meistens nicht über den Weg trauen sollte, wissen Fans natürlich. In dem schwedischen Thriller "The Innocents" geht Regisseur Eskil Vogt aber noch einen Schritt weit