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Höchstens eine Sparflamme: Filmkritik zur Stephen-King-Neuverfilmung "Firestarter"

Die zehnjährige Charlie (Ryan Kiera Armstrong) beherrscht das Feuer mittels einiger obskurer und gefährlicher Fähigkeiten. Ihr Vater Andrew McGee (Zac Efron) hatte ihr eigentlich beigebracht, diese Kräfte im Zaum zu halten, doch nun scheinen sie von einem bestimmten Triggerpunkt auf ganz neue Art wiedererweckt zu werden. Auch Andrew und Charlies Mutter Vicky (Sydney Lemmon) besitzen mystische Kräfte, wegen welchen sie bereits von einer geheimen Organisation untersucht wurden - dass diese nun auch auf Charlie, die sie so gut es geht versteckt halten, aufmerksam werden könnten, ängstigt das junge Ehepaar. Schon bald kann Charlie ihre Kräfte jedoch nicht mehr verstecken und erregt somit die Aufmerksamkeit von gefährlichen Menschen, welche der gesamten Familie auf der Spur sind...

Stephen King ist im Kino wieder in Mode und die Neuverfilmungen von älteren Werken wie "Es" oder "Friedhof der Kuscheltiere" erfreuen sich weitestgehend großer Beliebtheit. Der im Sommer 2022 angelaufene "Firestarter" ist da aber eine deutlich kompaktere Variante, denn schon die Romanvorlage gilt gemeinhin als eines der schwächeren Werke des Horrorautors und wird oftmals eher als mauere Version des meisterhaften "Carrie" angesehen. Die Verfilmung aus den 80ern erfreute sich ebenfalls keiner großen Beliebtheit, weswegen man einem Remake aber zumindest ansatzweise positiv gegenüberstehen durfte, da es keinen Vergleich zu einem wirklich starken Original gibt. Doch nun verpufft auch die Neuverfilmung, was einerseits mit der ohnehin schwächeren Romanvorlage zu tun haben dürfte, die handlungstechnisch nicht wirklich viel hergibt... und auch mit einer ziemlich schwachen Inszenierung, die niemals wirkliche Kraft oder gar Schaueratmosphäre entfachen kann.
Dabei bietet "Firestarter" zu Beginn ein paar sehr solide Ansätze, die einen ansatzweise neugierig auf das machen, was da noch kommen könnte. Mit den Eltern, die ebenfalls mystische Fähigkeiten haben sowie einer geheimnisvollen Schattenorganisation als gesichtslose Antagonisten werden ein paar feine Rätsel aufgebaut. Die Angst vor einem Ausbruch der gefährlichen Kräfte der kleinen Charlie wird einigermaßen dicht erzählt, doch schon bald spielen all diese kleinen Ideen im Grunde keinerlei Rolle mehr. Sobald das Kind in den Brunnen gefallen ist und sich die Familie quasi auf der Flucht vor den Schergen befindet, nimmt Regisseur Keith Thomas nicht nur das Tempo raus, sondern hat auch später keine Asse mehr im Ärmel, die irgendwie überraschend oder packend sein könnten. Tatsächlich dümpelt der Film über weite Strecken recht ereignislos vor sich hin und kann nur in kurzen Szenen, in welchen Charlie von ihren eigenen Kräften überrumpelt wird, minimale Highlights setzen. Selbst das feurige Finale wirkt hier nur noch wie eine Pflichtabhandlung, um dem bis dahin ziemlich gelangweilten Publikum noch ein paar Flammeneffekte um die Ohren zu hauen.
Das Problem ist dabei nicht zwingend, dass wir eine Geschichte wie diese schon mehrfach gesehen haben - die "X-Men"-Reihe ist quasi ein (wenn auch unblutigeres) Paradebeispiel für Storys wie diese. Schwierig wird die Sache eher dadurch, dass der altbekannte Plot so furchtbar generisch erzählt wird. Zu den nur wenig umrissenen Figuren entsteht keine Bindung und der Cast agiert dabei seltsam müde - sogar Zac Efron, der in den letzten Jahren einige beachtliche Leistungen zu seiner Vita hinzufügte, kann hier keine Akzente setzen. Und die junge Ryan Kiera Armstrong müht sich offenbar redlich, besitzt aber zu wenig echte Ausstrahlung, um mit anderen Horror-Nachwuchsstars mitzuhalten. Letztendlich bietet "Firestarter" von allem, was man von einer modernden King-Verfilmung erwartet, zu wenig. Es finden sich weder spannende Charaktere noch atmosphärisch packende Schauerszenen darin, sogar der Plot wird mit angezogener Handbremse durchgetuckert und ohne weitere Überraschungen serviert. Es wirkt fast so, als hätten die Macher selbst kein Vertrauen in ihr Werk gehabt und hätten gehofft, dass der Name King schon für genug Aufmerksamkeit sorgen wird. Dieser Plan ging jedoch nicht auf, denn "Firestarter" ging auch an den Kinokassen ziemlich eindeutig baden.

Fazit: Der Plot ist altbekannt und wird darüber hinaus arg dröge inszeniert, die Figuren agieren schematisch, die Schauerstimmung mag gar nicht erst aufkommen. "Firestarter" ist kein Feuersturm, sondern höchstens eine kleine Flamme im Wind.

Note: 4



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