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Herrliche Hollywood-Satire: Filmkritik zu "Der beste Film aller Zeiten"

Obwohl er finanziell und beruflich alles erreicht hat, fühlt sich der millionenschwere Pharmamogul Humberto Suarez (Jose Luis Gomez) nicht erfüllt. Um wirklich etwas Bleibendes zu erschaffen, sichert er sich die Rechte an einem erfolgreichen Roman und möchte diesen als Produzent verfilmen lassen - der beste Film aller Zeiten soll es werden und dafür braucht er die Besten. Engagiert wird die als schwierig geltende Regisseurin Lola Cuevas (Penelope Cruz) ebenso wie der internationale Filmstar Felix Rivero (Antonia Banderas) und der renommierte Theaterschauspieler Ivan Torres (Oscar Martinez). Schon während den mehrtägigen Proben in einem großen Gebäudekomplex kommt es zwischen den dreien zu außerordentlichen Spannungen, die sich aufgrund Lolas eigenartiger Regieanweisungen sowie dem völlig anders gelagerten Spiel der beiden Hauptdarsteller ergeben...

Filme übers Filmemachen gab es schon zuhauf, doch meistens meinen es die Filmschaffenden in diesen Momenten dann auch bitterernst. Und wenn sie es doch mal satirisch aufzeigen und den Finger gar in die Wunde legen wollen, kommt viel zu oft ein solch banaler Blödsinn wie Netflix' furchtbarer "The Bubble" dabei heraus. Ein wunderbares Kontrastprogramm bietet die spanisch-argentinische Koproduktion "Der beste Film aller Zeiten", der zwar immer noch eine satirische Komödie ist, dabei aber so gut wie nie droht, in eine überzeichnete Klamotte abzudriften. Denn dafür sind die Charaktere mit ihren spleenigen, aber oft nachvollziehbaren und realistischen Eigenschaften viel zu stimmig gezeichnet und auch der Hintergrund der Geschichte ebenso verrückt wie angemessen. Da will ein alter Mann plötzlich auch mal einen Fuß in die Filmwirtschaft bekommen, obwohl er sich mit dem Thema gar nicht auskennt und auch nicht weiter beschäftigen will... das ist so sicherlich keine Seltenheit in den großen Filmlandschaften, wo es immer öfter ums Geld und weniger um die Kunst geht.
Mutig genug ist auch der Ansatz, im gesamten Werk fast ausschließlich die Proben des Films zu zeigen, wobei der Dreh und die Produktion an sich kaum bis gar nicht thematisiert werden. Man fokussiert sich hierbei fast völlig auf die drei gegensetzlichen Charaktere und versteift sich noch einmal auf ihren Arbeitsprozess. Einblicke ins Privatleben gibt es nur wenige und wenn will man auch diesen nicht so richtig trauen, da sich insbesondere die beiden letztendlich als Alphatiere auftretenden Schauspieler hervorragend darauf verstehen, ihr Gegenüber mittels ihrer unübersehbaren, mimischen Talente an der Nase herumzuführen. Dabei entstehen nicht nur Momente von herrlicher Satire, wenn Regisseurin Lola immer krudere Ansätze nutzt, um auch die letzten Gefühle aus ihren Stars herauszuquetschen... auch die Dialoge sind richtig fein geschrieben, nutzen den großen Filmapparat als Steilvorlage, nehmen ihn und die Arbeit der Künstler aber noch immer ernst genug, alsdass man sich hier nicht in einer reinen, hohlen Komödie fühlt, die nur auf billige Lacher aus ist.
Die drei Stars leisten dabei Großes, sie harmonieren prächtig zusammen, ihr Timing ist zumeist schlichtweg Gold wert. Gerade in der ersten Hälfte konnte ich meinen Blick von keinen von ihnen abwenden - herrliche Starallüren verbinden sich mit wunderbaren, kleinen Gesten, sodass das nichtexistente Filmset förmlich greifbar wird. Diesen Schwung kann "Der beste Film aller Zeiten" aber so nicht durchgehend halten, da die beinahe zweistündige Laufzeit letztendlich doch ein wenig zu gut gemeint ist und sich manch ein Ego-Konflikt in der zweiten Hälfte etwas im Kreise dreht. Im letzten Viertel kommt es zudem zu einer weiteren Wendung, die doch etwas zu viel des Guten ist, auch wenn sich dabei ein ziemlich sinniger Kreis auf clevere Art und Weise schließt. So ist man am Ende zwar nicht mehr so ganz begeistert, aber immer noch ziemlich glücklich über dieses satirische Kammerspiel, welches immer wieder starke Höhepunkte liefert, darüber hinaus seinen Drehort gut nutzt und sowohl Cruz als auch Banderas und Martinez zu wunderbaren Höchstleistungen antreibt, die sich oftmals nur aus dem reinen Bauchgefühl ergeben. Letztendlich also nicht der beste Film aller Zeiten, aber ein ziemlich feiner, kleiner, sympathischer und schwarzhumoriger.

Fazit: In der zweiten Hälfte büßt der Film aufgrund der zu langen Laufzeit an Schwung ein, doch selbst dann unterhält er noch mit bissigen Dialogen, tollen Schauspielleistungen und einigen herrlichen Momenten ruhiger Satire. Zuvor war der Film in seiner ersten Hälfte so punktgenau, witzig und berechnend, dass man sich kaum sattsehen konnte.

Note: 2- 



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