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Überdrehte Satire mit zu viel Blödsinn: Filmkritik zu "Massive Talent"

Früher war Nicolas Cage (Nicolas Cage) einer der größten Filmstars in Hollywood, doch nach einigen finanziellen Flops sowie einem Vermögen, welches seinem Konsumwahn wich, ist sein Stern gesunken. Auf der Suche nach der Rolle seines Lebens muss Cage auch unbeliebtere Aufträge annehmen... so wie den, seinen größten Fan Javi (Pedro Pascal) auf dessen Geburtstagsfeier in Spanien zu besuchen, da dafür eine Millionen Dollar winken. Damit könnte Cage viele Schulden begleichen, um freier in die nächsten Vorsprechen zu gehen. Doch Javis Geburtstagsfeier verläuft nicht ganz wie geplant, denn schon kurz nach seiner Ankunft in Europa wird Cage beschattet... und es besteht das Risiko, dass der nette und superreiche Spanier womöglich ein dunkles Geheimnis zu verbergen hat.

Wenn Promis sich selbst spielen und dabei eine herrliche Selbstironie an den Tag legen, ist das Ergebnis meistens sehr lustig, wenn auch oft überdreht. Das ist bei "Massive Talent" nicht anders, der im Kern zwei ganz starke Vorzüge hat, auf die ich gern ein wenig näher eingehen will. Der erste liegt dabei auf der Hand: Nicolas Cage spielt Nicolas Cage und nimmt dabei seine Filmkarriere, aber auch seine diversen persönlichen Eskapaden und Tiefschläge wohltuend aufs Korn. Dabei spielt Cage, wie er in den letzten Jahren immer gespielt hat... nur, dass es diesmal wie die Faust aufs Auge passt. Mit einem wahnsinnigen Blick, enormem Overacting, ganz viel Physis und beinehe gebrüllten Monologen liefert der "Das Vermächtnis der Tempelritter"-Star hier eine echte One-Man-Show ab, sammelt zahlreiche Lacher ein und beweist, dass er auch sehr gut über sich selbst grinsen kann. Besonders amüsant sind dabei die Szenen, in denen Cage als Filmfigur immer wieder in Momente hineinstolpert, die ihn offensichtlich brüskieren oder verwirren - hier zeigt Cage als Schauspieler ein starkes Comedy-Timing, auch wenn viele Szenen etwas zu schnell in albernen Slapstick abrutschen.
Der zweite große Vorzug hört auf den Namen Pedro Pascal, der Cage in seinem ganz und gar auf ihn zugeschnittenen Film sogar noch die Show zu stehlen droht. Als scheinbar herzensguter Multimillionär, der leicht naiv, aber auch jähzornig agiert, ist Pascal eine absolute Bank und liefert dabei immer wieder einzelne Szenen ab, die sich nur als pures Comedy-Gold bezeichnen lassen. Die Chemie zwischen Cage und Pascal stimmt dabei durchgehend, wobei beide sowohl in den floskelhaften Dialogen als auch in den Bereichen der physischen Comedy eine gute Figur abgeben und sich zuverlässig die Bälle zuspielen. Über die Figur des "Kingsman"-Stars werden auch einige recht treffsichere Seitenhiebe gegen die bekanntesten Filme Cages ausgeteilt, auch wenn man hier durchaus noch ein wenig spitzer hätte agieren können. Oftmals driftet diese Selbstironie nämlich nur noch in reinen Zitatwahn ab, was auf der Trefferquote der Gags nicht mehr ganz so gut ankommt.
Problematisch wird es jedoch, wenn die Macher innerhalb dieser Persiflage noch einen veritablen Plot und eine innere Dramaturgie aufbauen wollen... denn hierbei haben sie die Kontrolle ganz schön verloren. Dass Cage plötzlich in eine Art stupiden Agenten-Thriller der Marke "Get Smart" hineinrutscht, mag sich auf dem Papier noch einigermaßen witzig lesen, verwässert jedoch die deutlich witzigere Ausgangsidee hin zu einem eher schnöden Actioner. Da wirken die klischeehaften Gags dann doch arg abgeschmackt und die Suche nach einem Maulwurf in den eigenen Reihen zieht sich ganz schön - auch, weil die falschen Fährten so offensichtlich ausgelegt werden, dass das Publikum im Grunde immer viel mehr weiß als die kopflos agierenden, handelnden Figuren. Innerhalb dieses Plots erreicht "Massive Talent" eine überbordende Angestrengtheit, findet aber auch keinen eigenen Stempel und ruht sich, statt eine bissige Satire zu sein, auf den Klischees der Action-Comedy aus. Keine Frage, das hat hin und wieder immer noch seine spaßigen Momente, ist letztendlich aber doch deutlich harmloser und auch langweiliger, als es das Thema vorgibt... und somit, trotz hervorragender Leistungen von Nicolas Cage und Pedro Pascal, eine veritable Enttäuschung.

Fazit: Leider übersieht "Massive Talent" zu viele seiner guten Ideen und biegt auf halbem Wege von der spritzigen Satire zu einer überdrehten Agenten-Parodie ab, bei welcher die Lacher weniger werden und die stumpfen Klischees zunehmen. Das macht dann irgendwann nur noch wenig Freude.

Note: 4+



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