Im Jahr 2029 reist der Astronaut Leo Davidson (Mark Wahlberg) im All in einen elektromagnetischen Sturm. Darin wartet eine Art Wurmloch auf ihn, welches ihn durch die Zeit und auf einen fremden Planeten schleudert. Seine Raumkapsel versinkt dabei in einem Sumpf und wenig später sieht sich Leo im Wald von Affen verfolgt - Affen, die Waffen tragen, sprechen können und ganze Menschengruppen jagen und gefangennehmen. Auch Davidson gerät in die Fänge der Affen und als Sklave in einem Käfig gehalten. Unter der Fuchtel des gefährlichen Generals Thade (Tim Roth) muss er dauerhaft um sein Leben fürchten und plant deswegen eine Rebellion... unterstützt von der Affenfrau Ari (Helena Bonham Carter), die die Sklaverei der Menschen endlich beenden will.
Ein Remake des Kult-Sci-Fi-Films "Planet der Affen" hat im Grunde niemand gebraucht - einzig und allein die Beteiligung von "Sleepy Hollow"-Regisseur Tim Burton auf dem Regiestuhl sorgte dafür, dass das Publikum im Jahr 2001 nicht durchgehend skeptisch, sondern sogar mit leichtem Interesse auf diesen Film reagieren wollte. Heute wissen wir natürlich, was dabei herauskam: Eine simple, auf die üblichen Blockbuster-Standards reduzierte Variante eines Klassikers, die zwar mit der wesentlich besseren Tricktechnik aufwartet, aber die interessanten, gesellschaftskritischen Seiten des Originals zugunsten eines höheren Actionquotienten verdrängt. Tatsächlich ist Burtons "Planet der Affen" ohne eben diese Ideen ein weitestgehend seelenloser Blockbuster, der gerade in Sachen Handlung zwischen allen Stühlen sitzt: Er wiederholt die altbekannte Prämisse des Originals ohne echten Charme und nutzt die wenigen Momente, die dem Werk einen eigenen Stempel aufdrücken, nur dazu, um das ganze Brimborium auf den Zielgeraden völlig entgleisen zu lassen.
Die Charaktere wirken in dieser Hatz wie Schablonen - besonders der Protagonist wird unter der farblosen Performance von "Transformers"-Star Mark Wahlberg zu einem langweiligen Haudrauf-Helden, der nichts mehr von der kernigen Ausstrahlung eines Charlton Heston besitzt. Tatsächlich kommen die Affen wesentlich besser weg als die langweilig inszenierten Menschen. So kann die großartige Helena Bonham Carter auch hinter der Affenmaske noch sehr viel Ausstrahlung bereithalten, während es Tim Roth ganz offensichtlich viel Freude macht, als fieser Affengeneral mal so richtig zu chargieren. Irgendeine Form der Tiefe kommt dabei aber nicht herum, weswegen man dieses Remake nicht nur als relativ stumpfe Wiederholung betrachten kann, sondern sogar noch einige tiefere Elemente des Originals vermisst. Gerade der Part der gutmütigen Affendame, die den Menschen hilft, wird hier so versimpelt, dass von diesem Konflikt kaum noch ein Kern übrig bleibt.
Man kann sich Burtons "Planet der Affen" also durchaus als tricktechnisch ansehlichen Blockbuster zu Gemüte führen. Der Vergleich ist zwar unfair, da zwischen beiden Filmen dreiunddreißig Jahre liegen, in denen die Technik etliche Fortschritte machen konnte - aber natürlich ist diese Version aus dem Jahr 2001 in allen technischen Belangen beeindruckender und besser als das Original. Die Sets können ein gewisses Studio-Feeling zwar nicht immer ablegen, doch auch das war bereits in der Version von 1968 so, während man in Sachen Spezialeffekte, Make-Up und Schnitt viele Schippen drauflegen konnte. So gibt es diesmal sogar eine finale Endschlacht, die viele spektakuläre Szenen bietet und in dieser Form, auch dank Burtons inszenatorischer Sicherheit, sehr beeindruckend ist. Aber all diese tricktechnische Finesse (die mehr als zwanzig Jahre später natürlich auch wieder ein wenig Staub angesetzt hat) hilft nicht, wenn das Werk keine Seele hat... und es ist noch viel schlimmer, wenn der Film, der hier eigentlich übertrumpft werden sollte, diese noch besaß. Man sollte also besser den Mantel des Schweigens über dieses unnötige Remake legen und sich stattdessen entweder das echte Original oder die gelungenen Prequels ansehen.
Fazit: Trotz Burtons konzentrierter Regie verkommt dieses nutzlose Remake zu einem standardisierten Blockbuster, welcher dem Original nur technisch überlegen ist, ansonsten aber dessen clevere Ideen und nostalgischen Charme zugunsten des Dauerfeuers liegenlässt.
Note: 4
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