Aus purer Langeweile verfolgt die in einer unbefriedigenden Ehe feststeckende Roberta Glass (Rosanna Arquette) eine Kontaktanzeige, in welcher ein Mann die mysteriöse Susan (Madonna) sucht. Als sie das Paar entdeckt, folgt sie den beiden, da sie sich von Susans auffälligem Auftreten angezogen fühlt und gelangt dabei auch noch in den Besitz der Jacke der Frau. Kurz darauf verliert Roberta durch einen Unfall ihr Gedächtnis und glaubt aufgrund der Gegenstände Susans in ihrem Besitz, dass sie selbst diese Susan sein könnte. Innerhalb dieser Verwechslungsumstände kommt ihr der Kinovorführer Dez (Aidan Quinn) zu Hilfe, der sich aufgrund der neuen Frau in seinem Leben, die nun ihrerseits von anderen Menschen mit Susan verwechselt wird, einiges an Schlamasseln aufbürdet...
Es lässt sich in dieser recht verquer lesenden Zusammenfassung der ersten halben Stunde der Handlung bereits herauszulesen - es ist den Machern hier nicht gelungen, die gesamten Gründe für all die verschiedenen Verwechslungen von zwei Personen hier auch nur ansatzweise gelenk in Gang zu bringen. Das Drehbuch muss die Story nicht nur durch etliche, mehr als unwahrscheinliche Zufälle antreiben, sondern sich dazu auch noch mächtig strecken, um die zahlreichen Figuren immer wieder an genau die Orte und in Situationen zu führen, die nun angetrieben werden sollen. Das kommt ungemein bemüht daher und wirkt in den schlechtesten Momenten sogar ein wenig lächerlich, wenn diverse Charaktere immer genau dort auftauchen, wo sie gerade gebraucht werden und die beiden Frauen aus den krudesten Gründen verwechseln, damit auch ja keine Ruhe in den Plot kommt. Aufgrund des 80er-Charmes und der flotten Inszenierung kann man mit der Zeit aber durchaus seinen Spaß haben, sofern man nicht zu sehr über die Handlung und die sprunghaft agierenden Figuren nachdenkt.
Spaß hatte offensichtlich auch das Ensemble, wobei damals natürlich vor allem die Besetzung von Megastar Madonna für allerlei Gesprächsstoff sorgte. Diese war bereits im Jahr 1985 der vielleicht berühmteste, weibliche Musikstar und wie es sich für eine Sängerin dieses Kalibers gehört, musste da auch der Versuch drin sein, ins Filmbusiness einzusteigen. Im Gegensatz zu Kolleginnen wie Cher oder Jennifer Lopez baute Madonna zwar keine ganz große Kino-Karriere auf, sorgte mit ihrem selbstbewussten Auftritt in dieser Komödie aber für merkliche Akzente. Die Show wird ihr jedoch eindeutig von "Draft Day"-Star Rosanna Arquette gestohlen, die nicht nur ein sehr feines Comedy-Timing an den Tag legt, sondern auch mit einer sehr natürlichen Ausstrahlung zu begeistern wusste. Dafür gab es dann sogar eine mehr als berechtigte Nominierung für den Golden Globe. Auch in den gemeinsamen, angenehm unkitschigen Momenten mit Spielpartner Aidan Quinn weiß Arquette durchweg zu gefallen.
Die obligatorische Liebesgeschichte nimmt hier zwar viel Raum ein, verkommt aber nicht zu einem zu unglaubwürdigen Gesülze. Der charmante und nicht zu aufdringliche Humor bleibt der Fixpunkt, was dem Film angesichts seiner arg zerfaserten Handlung gut tut und ihn ein wenig erdet. Auf einige Nebencharaktere, die im Gegensatz zu den bodenständigeren Madonna und Arquette voll auf schrille Comedy und Klischees setzen, hätte im Umkehrschluss gerne verzichtet werden können, um den Hauptakteuren noch ein wenig mehr Raum abseits des Chaos zu schenken. Letztendlich merkt man dem Film leider über die gesamte Laufzeit an, wie sehr er unter der schwach in Gang gekommenen Handlung zu ächzen hat - die schweren Glaubwürdigkeitsprobleme und merkwürdigen Zufälle schleppt er nämlich noch die ganze Zeit mit sich herum. Kurzweilige Unterhaltung ist gerade aufgrund des Casts aber dennoch drin.
Fazit: Rosanna Arquette und Madonna edeln einen handlungstechnisch völlig diffusen Film mit angenehm-natürlichen Performances. Die schrille Verwechslungskomödie hält ansonsten viel zu wirre Wendungen und bemühte Plot-Points parat, die eher anstrengen als belustigen.
Note: 4+
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