Die Filmgeschichte hat schon desöfteren ikonische Charaktere, die im selben Universum angesiedelt sind, in groß beworbenen Filmen gegeneinander antreten lassen - bestechende Finanzlogik, lässt sich mit gleich zwei großen Namen im Titel doch sicherlich ein großes Publikum anlocken. Schon vor dem Siegeszug der "Avengers", die ihre Marken so enorm erfolgreich unter einen Hut brachten, war es das Horrorkino, die einige ihrer Franchises zusammenbrachte, für ein geplantes Mega-Event. Die Fans waren jedoch weder mit "Alien vs Predator" noch mit "Freddy vs Jason" so richtig zufrieden... letzterer ist eigentlich aber ein ziemlich unterhaltsamer, abgedrehter Mega-Splatter.
FREDDY VS. JASON
Es ist Jahre her, dass Freddy Krueger (Robert Englund) in der Elm Street für Angst und Schrecken sorgte: Die heutige Teenager-Generation hat ihn vergesse und ohne die ständige Angst vor ihm kann er nicht mehr in ihre Träume eindringen. Um sich einen Weg zurück zu erschleichen erweckt Freddy den Serienkiller Jason Voorhees (Ken Kirzinger) zum neuen Leben und schickt ihn in die Elm Street - dort soll er einige Teenager schlachten und somit die Erinnerungen an Freddy wieder wachrufen. Der Plan scheint zu funktionieren und die Teenies denken tatsächlich an den Kindermörder... doch hat Freddy die Rechnung ohne Jason gemacht, der ihm die Opfer schier unter den Klingen wegschnappt. Das muss schließlich auf ein Duell der Super-Killer hinauslaufen...
Der Titel ist Programm und etliche Fans wollten im Jahr 2003 sehen, wie ein Duell zwischen zwei der größten Horror-Ikonen aller Zeiten (ganz ehrlich, hier hätte wohl nur noch Michael Myers gefehlt) aussieht. Ähnlich wie beim dreizehn Jahre später erschienenen "Batman v Superman" ist aber gerade dieses Duell eher enttäuschend ausgefallen. Sicher, es ist irgendwie cool zu sehen, wie die beiden sich mit ihren eigenen Tricks und Kniffen gegenseitig ausmerzen (wollen), besonders wenn man Fan der Reihen "Nightmare on Elm Street" bzw. "Freitag, der 13." ist.
Die Macher wissen um diesen Umstand und beschmeißen die Zuschauer schier durchgehend mit Fanservice - etliche, teils gut getimte Anspielungen auf die Originale finden sich hier und mit der Vorgeschichte, die Freddys Reise zusammenfasst, sind auch Neulinge sehr gut bedient. Wesentlich aufregender, und das hätte im Vorfeld wohl kaum jemand vermutet, ist jedoch das Splatter-Fest, welches die beiden Killer unabhängig voneinander verursachen, bevor sie überhaupt zum ersten Mal persönlich aufeinander treffen. Hier spielt das Werk mit den Klischees von Horrorfilmen aus den 80er-Jahren, verbeugt sich vor diesen und bricht diese auch mal clever... mal ganz davon abgesehen, dass das Werk bereits nach wenigen Minuten der nötigsten Charaktereinführung schon so enorm Gas gibt, dass Splatter-Fans daran ihre wahre Freude haben werden.
Der Bodycount ist enorm, Kunstblut spritzt förmlich literweise und bereits nach der Hälfte der rasant verlaufenden anderthalb Stunden hat es eine große Anzahl von zumeist ziemlich jungen Darstellern spektakulär dahingerafft. Das ist technisch durchaus beeindruckend, angemessen brutal und herrlich überzogen... eben genau das, was Genre-Fans lieben. Spannend ist der Film zu keiner Minute und das will er auch nicht sein - es ist ein Partyfilm und dementsprechend verliert er während seines überlangen Showdowns eben auch an Schwung. Wesentlich interessanter ist nämlich, wie die Teenager auf den Kampf der Ikonen reagieren beziehungsweise blutig in ihn hineingeraten, während Jason und Freddy selbst sich im Grunde nur gegenseitig austricksen.
Eine große Freude stellt aber erwartungsgemäß die Besetzung von Original-Darsteller Robert Englund dar - der spielte hier bis dato zum letzten Mal die Rolle seines Lebens und hat dabei offensichtlich auch immer noch extrem viel Spaß gehabt. Genau von diesen charmanten Momenten und der extremen Brutalität lebt ein solches Event-Movie dann auch, wer eine durchdachte Geschichte oder clevere Charaktere erwartet, sollte sich besser woanders umschauen. Ein paar Anleihen an den heutigen Horrorfilm hätte man sich zwar doch besser verkniffen (Stichwort: Kiffer-Wurm oder Schwanzvergleich), denn das wirkt dann doch eher peinlich, aber ansonsten zieht sich dieses Werk weitestgehend besser aus der Affäre, als man andernorts liest. Nur einen kräftigen Magen und vielleicht ein paar Bierchen sollte man mitbringen, dann fällt der Spaß noch ein bisschen größer aus.
Fazit: Vollkommen abgedrehtes, enorm brutales und trashiges Aufeinandertreffen der Horror-Ikonen - ebenso dumm wie unterhaltsam. Das letztendliche Duell stinkt gegen das vorherige Splatter-Fest, wo gleich mal ein Bodycount-Rekord gebrochen wird, aber deutlich ab.
Note: 3
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