Ich denke oft darüber nach, was für technologische Fortschritte wir zu meinen Lebzeiten wohl noch machen werden. Ich glaube immer noch, dass womöglich noch in diesem Jahrhundert Teleports möglich sein werden... angesichts des enormen Fortschritts in den letzten Jahren (Smartphones, selbstfahrende Autos und bei Gott, es wird gar schon geklont) klingt das eigentlich gar nicht mal so unrealistisch, wenn auch komplex. Ist es dann also vielleicht auch möglich, unser Leben extrem zu verlängern? Darüber hat die Filmgeschichte schon mehrere Kapitel geschrieben, sowohl im Fantasy- als auch im Sci-Fi-Bereich. Eines dieser Kapitel hört auf den Namen "Self/Less", stammt aus dem Jahr 2015... und ist leider ein Rohrkrepierer.
SELF/LESS
Der erfolgreiche Geschäftsmogul Damian Hale (Ben Kingsley) ist schwer an Krebs erkrankt - die Ärzte geben ihm nur noch wenige Monate zum Leben. Da er jedoch noch nicht loslassen will, greift Hale nach dem letzten Grashalm, der ihm noch bleibt: dem Shedding. Dabei soll sein Geist in einen neuen, lebensfähigen Körper manifestiert werden, während sein alter Körper stirbt. Das Experiment glückt und nach einer kurzen Wiederaufbauphase schlägt sich Hale, der keinerlei Kontakt mehr zu seinem ehemaligen Leben aufnehmen darf, zurück - in einem gänzlich neuen Körper (Ryan Reynolds). Schon bald begreift Hale jedoch, dass mit dem Shedding etwas nicht stimmt und kommt einem finsteren Geheimnis auf die Spur.
"Self/Less" beginnt tatsächlich noch recht vielversprechend und das hat besonders einen Grund, der auf den Namen Ben Kingsley hört. Der Mann, der sich in den letzten Jahren vermehrt dem Blockbuster-Kino zugesprochen hat und dieses mit einer grandiosen Leistung nach der anderen aufwertet, weil er zumeist einfach so viel besser und elektrisierender ist als seine Nebenmänner, glänzt auch in diesem Sci-Fi-Thriller. Jede Geste sitzt, Kingsley lebt die Rolle... aber das kann er natürlich nur für eine sehr begrenzte Zeit tun. Denn der Plot, der sich wesentlich komplexer und wirrer gibt als er im Kern eigentlich ist, sieht vor, dass Kingsleys Part nur am Anfang erzählt werden kann, bis schließlich Ryan Reynolds übernehmen muss. Der "Deadpool"-Star ist sicherlich auch kein schlechter Schauspieler, ganz im Gegenteil sogar, trotzdem hätte ich viel lieber weiterhin Kingsley zugesehen und war beinahe ein wenig enttäuscht, als sich schließlich ein gemarteter Reynolds aus der Schlafkabine erhob. Wie, jetzt schon? Das war's bereits mit Herrn Kingsley?
Aber gut, natürlich wollte ich dem Film weiterhin eine Chance geben, erblickte jedoch ab dem Zeitpunkt des Auftritts von unserem Lieblingsgroßmaul aus Hollywood einige Diskrepanzen. So umschiffen die Macher die Risiken, ein und die selbe Figur von zwei grundverschiedenen Darstellern spielen zu lassen, kaum. Bei jedem Satz, den Reynolds schließlich von sich gibt, haben wir natürlich die Darstellung Kingsleys vor Augen und müssen zu dem Fazit kommen, dass es plötzlich eine vollkommen andere Figur ist. Das geschieht nicht nur optisch, denn der neue, jüngere Damian redet anders, bewegt sich anders... ist einfach anders und das sorgt für einige seltsame Hänger.
Auch im weiteren Verlauf macht es sich "Self/Less" kaum leichter und präsentiert dem Zuschauer einen überkomplizierten, im Kern aber sehr simplen Sci-Fi-Verschwörungsplot, der vorhersehbar ist und noch dazu unheimlich behäbig in Gang kommt. Dass mit dieser seltsamen Firma, die Leben durch neue Körper verlängert, etwas nicht stimmen kann, ist bereits mit dem ersten Auftritt des schmierigen Dr. Albright, gespielt von "Watchmen"-Fiesling Matthew Goode, klar - hier hätte man durchaus ein wenig mehr Undurchsichtigkeit angesichts dieser seltsamen Meute walten lassen können, so werden etliche Vermutungen und Details über böse Buben aber schon viel zu früh vorweggenommen.
Was dazu führt, dass der Film sich anders aus der Affäre ziehen und etliche Umwege gehen muss, um den Zuschauer vielleicht noch bei Laune zu halten... was allerdings auch nicht gelingt. Die wenigen Actionmomente, inklusive eines soliden Showdowns, sind souverän inszeniert, der Plot hat jedoch mehr Löcher als ein Schweizer Käse. Zudem fehlt es angesichts einer solch kruden Story am dringend benötigten Humor - die Macher meinen das alles ungemein ernst, die Dramaturgie holpert indes aber so gewaltig, dass man sich zumindest den ein oder anderen flotten Spruch herbeisehnt, der das Gesehene vielleicht ein wenig auflockert. Das geschieht aber bis zum schnulzigen Ende nicht, weswegen wir uns durch zwei recht banale und dünne Stunden kämpfen müssen, in denen uns eine Handlung vorgelegt wird, die sich irgendwie selbst nicht zu trauen scheint.
Fazit: Banaler Sci-Fi-Thriller, der anfangs noch von einem starken Ben Kingsley getragen wird. Mit der Ankunft seines wahren Hauptdarstellers wird die Story jedoch müde, gibt sich wirr und ziellos. Das ist irgendwann ein recht kruder, im Kern aber sehr simpler Haufen, der nur langsam in Gang kommt und eine vorhersehbare Handlung liefert, die nicht wirklich zu packen vermag.
Note: 4
"Self/Less" beginnt tatsächlich noch recht vielversprechend und das hat besonders einen Grund, der auf den Namen Ben Kingsley hört. Der Mann, der sich in den letzten Jahren vermehrt dem Blockbuster-Kino zugesprochen hat und dieses mit einer grandiosen Leistung nach der anderen aufwertet, weil er zumeist einfach so viel besser und elektrisierender ist als seine Nebenmänner, glänzt auch in diesem Sci-Fi-Thriller. Jede Geste sitzt, Kingsley lebt die Rolle... aber das kann er natürlich nur für eine sehr begrenzte Zeit tun. Denn der Plot, der sich wesentlich komplexer und wirrer gibt als er im Kern eigentlich ist, sieht vor, dass Kingsleys Part nur am Anfang erzählt werden kann, bis schließlich Ryan Reynolds übernehmen muss. Der "Deadpool"-Star ist sicherlich auch kein schlechter Schauspieler, ganz im Gegenteil sogar, trotzdem hätte ich viel lieber weiterhin Kingsley zugesehen und war beinahe ein wenig enttäuscht, als sich schließlich ein gemarteter Reynolds aus der Schlafkabine erhob. Wie, jetzt schon? Das war's bereits mit Herrn Kingsley?
Aber gut, natürlich wollte ich dem Film weiterhin eine Chance geben, erblickte jedoch ab dem Zeitpunkt des Auftritts von unserem Lieblingsgroßmaul aus Hollywood einige Diskrepanzen. So umschiffen die Macher die Risiken, ein und die selbe Figur von zwei grundverschiedenen Darstellern spielen zu lassen, kaum. Bei jedem Satz, den Reynolds schließlich von sich gibt, haben wir natürlich die Darstellung Kingsleys vor Augen und müssen zu dem Fazit kommen, dass es plötzlich eine vollkommen andere Figur ist. Das geschieht nicht nur optisch, denn der neue, jüngere Damian redet anders, bewegt sich anders... ist einfach anders und das sorgt für einige seltsame Hänger.
Auch im weiteren Verlauf macht es sich "Self/Less" kaum leichter und präsentiert dem Zuschauer einen überkomplizierten, im Kern aber sehr simplen Sci-Fi-Verschwörungsplot, der vorhersehbar ist und noch dazu unheimlich behäbig in Gang kommt. Dass mit dieser seltsamen Firma, die Leben durch neue Körper verlängert, etwas nicht stimmen kann, ist bereits mit dem ersten Auftritt des schmierigen Dr. Albright, gespielt von "Watchmen"-Fiesling Matthew Goode, klar - hier hätte man durchaus ein wenig mehr Undurchsichtigkeit angesichts dieser seltsamen Meute walten lassen können, so werden etliche Vermutungen und Details über böse Buben aber schon viel zu früh vorweggenommen.
Was dazu führt, dass der Film sich anders aus der Affäre ziehen und etliche Umwege gehen muss, um den Zuschauer vielleicht noch bei Laune zu halten... was allerdings auch nicht gelingt. Die wenigen Actionmomente, inklusive eines soliden Showdowns, sind souverän inszeniert, der Plot hat jedoch mehr Löcher als ein Schweizer Käse. Zudem fehlt es angesichts einer solch kruden Story am dringend benötigten Humor - die Macher meinen das alles ungemein ernst, die Dramaturgie holpert indes aber so gewaltig, dass man sich zumindest den ein oder anderen flotten Spruch herbeisehnt, der das Gesehene vielleicht ein wenig auflockert. Das geschieht aber bis zum schnulzigen Ende nicht, weswegen wir uns durch zwei recht banale und dünne Stunden kämpfen müssen, in denen uns eine Handlung vorgelegt wird, die sich irgendwie selbst nicht zu trauen scheint.
Fazit: Banaler Sci-Fi-Thriller, der anfangs noch von einem starken Ben Kingsley getragen wird. Mit der Ankunft seines wahren Hauptdarstellers wird die Story jedoch müde, gibt sich wirr und ziellos. Das ist irgendwann ein recht kruder, im Kern aber sehr simpler Haufen, der nur langsam in Gang kommt und eine vorhersehbare Handlung liefert, die nicht wirklich zu packen vermag.
Note: 4
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