Haifilme waren im Grunde schon immer populär und auch an den Kinokassen stets für eine Überraschung gut. Seit Steven Spielberg vor weit mehr als vierzig Jahren mit einem Hai-Schocker den ersten richtigen Blockbuster der Filmgeschichte erschuf, sorgen die gigantischen Fische immer wieder für Schrecken auf den Leinwänden, wurden zuletzt aber eher für trashige Unterhaltung a la "Sharknado" genutzt. Es wurde also eigentlich wieder Zeit für einen richtig schönen Schocker... die Neuigkeit, dass "Meg", der genau diese Position hätte einnehmen können, aber letztendlich doch mit einer FSK-Freigabe ab 12 in die Kinos kommen würde (Eli Roth verpasste dem Werk deswegen auch eine Absage, da sich seine Version nicht mit dem Jugendschutz vereinbaren ließ), ließ aber dennoch zweifeln: Ist der neue Hai-Actioner nun also tatsächlich der neue Klassiker seines Sub-Genres oder nur ein Vertreter unter vielen, mittelmäßigen Monsterfilmen?
MEG
Im Pazifik versinkt ein U-Boot, gemeinsam mit der an Bord befindlichen Crew, auf den Meeresgrund... offensichtlich nach dem Angriff eines gigantischen Hais. Um die Menschen an Bord vor den drückenden Wassermassen und der gegen sie laufenden Uhr zu retten, wird der Profi-Taucher Jonas Taylor (Jason Statham) engagiert, um den Tag zu retten. Dieser bringt zudem Erfahrung im Kampf mit riesigen Meeresfischen mit sich, überlebte er doch bereits eine Auseinandersetzung mit einem Megaladon, einer Kreatur, die seit Millionen von Jahren für ausgestorben gilt. Nun scheint sich dieser Kampf in den Meerestiefen zu wiederholen und es ist an Taylor, dem Fisch den Garaus zu machen, um somit vielleicht zahlreiche Menschenleben zu retten...
Hach, man kann sich direkt bildlich vorstellen, wie dieser Film unter der Hand von "Death Wish"-Regisseur Eli Roth ausgesehen hätte. Der lieferte im Jahr 2010 mit seinem "Piranha"-Remake bekanntermaßen den Party-Splatter-Film seiner Zeit: Unglaublich brutal und mit einer furchtbar intensiven Schlachtsequenz im Mittelteil, dabei aber auch durchgehend so trashig und überzogen humorvoll, makaber und verrückt, dass der Film dennoch ein großer Spaß war. Leicht vorzustellen, dass Roth mit "Meg" ein ähnliches Ding abliefern wollte, die Produzenten aber doch lieber einen Monsterfilm im Mainstream an den Tag bringen wollten... ebenfalls klar, dass diese beiden Welten niemals zusammenkommen werden. Ende vom Lied: Roth zog sich wegen der üblichen kreativen Differenzen aus dem Projekt zurück und mit Jon Turteltaub übernahm ein durchaus solider, aber eben auch auf Nummer sicher gehender Auftragsregisseur, der zuvor zum Beispiel mit den beiden "Vermächtnis"-Filmen im Blockbuster-Segment Platz nahm.
Trotz des herrlichen ersten Trailers war also klar, dass uns hier keine Schlachtplatte erwarten würde: "Meg" ist FSK-12 und genau das sieht und spürt man auch, denn den Machern ist es gelungen, erstaunlich harmlose Bilder zu liefern... und das, obwohl der Hai sich seinen gigantischen Bauch schon ziemlich vollschlägt. Wo Turteltaub also definitiv weniger Blut liefert als sein morbider Kollege Roth (ein im Wasser treibender, abgerissener Arm ist hier wirklich das höchste der Gefühle), so punktet er doch bei den Actionsequenzen. Einige von ihnen sind richtig schön kernig und wie er dabei auch die Gegebenheiten der Umgebung mit einbezieht, seien es Boote, Technik oder auch das Wasser, das sorgt immer wieder für einige schöne Adrenalinschübe und letzten Endes sogar für ein gewisses Maß an Spannung.
Nicht immer können wir uns nämlich sicher sein, welche Charaktere der erstaunlich großen Besatzung auch nach dem Abspann noch immer atmen (auch wenn sich einige Protagonisten mit der Zeit klar als Haifutter in Stellung bringen, sei es aus unsympathischen oder dramatischen Gründen) - die Autoren spielen dabei immer wieder einigermaßen gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers. Hilfreich ist es dabei auch, dass die Charaktere gar nicht so einseitig entworfen sind. Natürlich, viele von ihnen stammen aus der Klischee-Schublade und dürfen auch anschließend wieder in diese zurückwandern (sofern sie nicht im Bauch des Hais gelandet sind), aber immerhin gibt man einigen von ihnen ein paar zündende, moralische Konflikte mit auf den Weg, die auch die Ruhepausen niemals zu einer langwierigen Angelegenheit machen.
Erstaunlich ist dabei auch, wie wenig selbstironisch sich "Meg" letzten Endes gibt und das darf man dann vielleicht auch kritisieren: Entgegen den Erwartungen, die der erste, trashige Trailer schürte, meinen die Macher das hier, bis auf einige doch eher läppische Auflockerungen, ziemlich ernst. Das wirkt sich positiv auf die Spannung, aber durchaus negativ auf die Besonderheit aus, denn im Kern ist "Meg" dann eben doch nur ein Monsterfilmchen und hat im Grunde keinerlei Qualitäten, die ihn neben "Godzilla" oder dem wesentlich flotteren "Deep Blue Sea" herausstechen lassen. Da kann weder ein stark animierter Titelbösewicht, der aber keine eigene Seele entwickelt und somit eben nur groß und bedrohlich ist, noch ein kerniger Jason Statham in der Hauptrolle, dem von den Nebenfiguren die Schau gestohlen wird, wirklich etwas richten... auch wenn sie für den recht hohen Unterhaltungsfaktor noch maßgeblich mit verantwortlich sind.
Fazit: "Meg" überzeugt durch kernige Actionszenen, sympathische Figuren und einige unerwartete Spannungsspitzen. Letztendlich ist er aber eben doch nur ein Monsterfilm unter vielen, ohne große Überraschungen - die Version von Eli Roth wäre sicherlich die interessantere gewesen.
Note: 3
Hach, man kann sich direkt bildlich vorstellen, wie dieser Film unter der Hand von "Death Wish"-Regisseur Eli Roth ausgesehen hätte. Der lieferte im Jahr 2010 mit seinem "Piranha"-Remake bekanntermaßen den Party-Splatter-Film seiner Zeit: Unglaublich brutal und mit einer furchtbar intensiven Schlachtsequenz im Mittelteil, dabei aber auch durchgehend so trashig und überzogen humorvoll, makaber und verrückt, dass der Film dennoch ein großer Spaß war. Leicht vorzustellen, dass Roth mit "Meg" ein ähnliches Ding abliefern wollte, die Produzenten aber doch lieber einen Monsterfilm im Mainstream an den Tag bringen wollten... ebenfalls klar, dass diese beiden Welten niemals zusammenkommen werden. Ende vom Lied: Roth zog sich wegen der üblichen kreativen Differenzen aus dem Projekt zurück und mit Jon Turteltaub übernahm ein durchaus solider, aber eben auch auf Nummer sicher gehender Auftragsregisseur, der zuvor zum Beispiel mit den beiden "Vermächtnis"-Filmen im Blockbuster-Segment Platz nahm.
Trotz des herrlichen ersten Trailers war also klar, dass uns hier keine Schlachtplatte erwarten würde: "Meg" ist FSK-12 und genau das sieht und spürt man auch, denn den Machern ist es gelungen, erstaunlich harmlose Bilder zu liefern... und das, obwohl der Hai sich seinen gigantischen Bauch schon ziemlich vollschlägt. Wo Turteltaub also definitiv weniger Blut liefert als sein morbider Kollege Roth (ein im Wasser treibender, abgerissener Arm ist hier wirklich das höchste der Gefühle), so punktet er doch bei den Actionsequenzen. Einige von ihnen sind richtig schön kernig und wie er dabei auch die Gegebenheiten der Umgebung mit einbezieht, seien es Boote, Technik oder auch das Wasser, das sorgt immer wieder für einige schöne Adrenalinschübe und letzten Endes sogar für ein gewisses Maß an Spannung.
Nicht immer können wir uns nämlich sicher sein, welche Charaktere der erstaunlich großen Besatzung auch nach dem Abspann noch immer atmen (auch wenn sich einige Protagonisten mit der Zeit klar als Haifutter in Stellung bringen, sei es aus unsympathischen oder dramatischen Gründen) - die Autoren spielen dabei immer wieder einigermaßen gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers. Hilfreich ist es dabei auch, dass die Charaktere gar nicht so einseitig entworfen sind. Natürlich, viele von ihnen stammen aus der Klischee-Schublade und dürfen auch anschließend wieder in diese zurückwandern (sofern sie nicht im Bauch des Hais gelandet sind), aber immerhin gibt man einigen von ihnen ein paar zündende, moralische Konflikte mit auf den Weg, die auch die Ruhepausen niemals zu einer langwierigen Angelegenheit machen.
Erstaunlich ist dabei auch, wie wenig selbstironisch sich "Meg" letzten Endes gibt und das darf man dann vielleicht auch kritisieren: Entgegen den Erwartungen, die der erste, trashige Trailer schürte, meinen die Macher das hier, bis auf einige doch eher läppische Auflockerungen, ziemlich ernst. Das wirkt sich positiv auf die Spannung, aber durchaus negativ auf die Besonderheit aus, denn im Kern ist "Meg" dann eben doch nur ein Monsterfilmchen und hat im Grunde keinerlei Qualitäten, die ihn neben "Godzilla" oder dem wesentlich flotteren "Deep Blue Sea" herausstechen lassen. Da kann weder ein stark animierter Titelbösewicht, der aber keine eigene Seele entwickelt und somit eben nur groß und bedrohlich ist, noch ein kerniger Jason Statham in der Hauptrolle, dem von den Nebenfiguren die Schau gestohlen wird, wirklich etwas richten... auch wenn sie für den recht hohen Unterhaltungsfaktor noch maßgeblich mit verantwortlich sind.
Fazit: "Meg" überzeugt durch kernige Actionszenen, sympathische Figuren und einige unerwartete Spannungsspitzen. Letztendlich ist er aber eben doch nur ein Monsterfilm unter vielen, ohne große Überraschungen - die Version von Eli Roth wäre sicherlich die interessantere gewesen.
Note: 3
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