Animationsfilme neigen dazu, sich oftmals selbst die Zuschauer zu klauen. Familien überlegen sich schließlich ganz genau, für welchen Kinobesuch sie Geld ausgeben wollen (was bei mehreren Leuten plus Essen und Getränken eben auch schon mal wirklich horrende Preisklassen annehmen kann)... und wenn mehrere Familienfilme in wenigen Wochen anlaufen, dann kann das schon mal dazu führen, dass einige davon untergehen. Momenten überstrahlt das zweite Abenteuer der "Unglaublichen" eben auch alles andere, von daher wird auch "Smallfoot" an den Kassen nicht all zu viel Aufmerksamkeit erlangen... was aber auch nicht sonderlich schade ist.
SMALLFOOT
Für die auf einem Berg über den Wolkenden lebenden Yetis existieren Menschen nur in der Legende, doch wissen beide nicht, dass sie nur die dichte Wolkengrenze voneinander trennt. Doch dann entdeckt der aufgeweckte Yeti Migo tatsächlich Spuren von den Menschen, die sie selbst nur als "Smallfoots" betiteln - er wird Zeuge eines Flugzeugcrashs und des Fallschirmabsprungs eines Piloten. Für Migo steht außer Frage, dass er sich dem Rätsel annehmen will und so macht er sich mit einer Gruppe von Freunden auf die Reise, um die Menschen zu finden. Zeitgleich kämpft der menschliche Dokumentarfilmer Percy mit schwindenden Quoten und will sich daher auf die Suche nach den sagenumwobenen Yetis machen...
Der Trailer machte Spaß und die Idee klang originell: Was, wenn die Yetis uns Menschen für eine ebensolche Legende halten wie wir sie... und sie tatsächlich Angst vor dieser Legende haben, da sie uns für Monster halten? Das ist eigentlich wie geschaffen für einiges an Comedy-Futter, leider ruhen sich die Macher aber dann doch mehr auf dem Standard des Animationskinos aus - sie machen nämlich genau das, was Pixar mit weitaus komplexeren Stoffen und einem Blick auf das gesamte Publikum (Kinder sowie Erwachsene) oftmals eben nicht tut, was sie vor wenigen Wochen mit "Die Unglaublichen 2" noch einmal spektakulär unter Beweis stellen konnten.
Warner Brothers stattet sein Werk nun aber mit Charakteren von der Stange aus, stülpt jede Menge hyperaktiven Slapstick über die Klamotte, sodass der Film ein rasendes Tempo entfaltet und erzählt auch seine Handlung so abgestanden und überraschungsarm, dass sich erwachsene Zuschauer kaum heimisch fühlen wollen. Für Kinder gilt das indes nicht: Die werden an dem glatten Humor, den ständig Abhänge hinunterfallenden, gegen Felswände donnernden oder einfach nur ausrutschenden Protagonisten, die dann auch gerne herumschreien, sicherlich ihren Spaß haben, da sich "Smallfoot" sowohl mit seiner sehr simplen Handlung als auch am Figurenkonzept ganz deutlich an jüngere Zuschauer richtet.
Erwachsene sollen mit kleinen Anspielungen auf die heutige Internet-Ära (Klicks, YouTube, Facebook und so weiter) bei der Stange gehalten werden, diese Gags sind dann aber so flach und uninspiriert, dass wahrscheinlich sogar die Autoren selbst nicht genau wussten, wie sie mit dieser Thematik verfahren sollten. Diese Geradlinigkeit und das ständige Unter-Strom-Stehen sorgt dann zwar für das bereits erwähnte hohe Tempo, aber es macht die 96 Minuten dennoch ausgesprochen zäh, da die Handlung nicht packend genug erzählt wird. Das große Konfliktpotenzial wird eher nebenbei besprochen und entfaltet keinerlei Dringlichkeit (die Zeit, die man für den Aufbau der Figuren hätte nutzen können, wird genutzt, um noch mehr Figuren von Klippen fallen zu lassen), auf emotionaler Basis bleibt "Smallfoot" ungemein unausgereift.
Von den Figuren war mir kaum jemand sympathisch - kein Wunder, sind die Charaktere doch am Reißbrett entworfen worden und entfalten kein eigenes Leben, bis man vorhersehbar zu einem knuddeligen Happy End rudert. Einige gelungene Momente gibt es dazwischen aber doch: So ist die Freundescrew rund um Yeti Migo für den ein oder anderen recht guten Gag gut und auch die Verständigungsprobleme zwischen Schneemonstern und Menschen werden auf sympathische Art und Weise eingebracht... ebenso wie die netten Animationen, die durch einen kaum wahrnehmbaren 3D-Effekt aber leider etwas untergebuttert werden. Letztendlich ist "Smallfoot" also eigentlich nur etwas für die ganz Kleinen, die aber mit "Die Unglaublichen 2" trotzdem spannendere Unterhaltung geboten kriegen. Prinzipiell kann man sich dieses verfrühte Winterabenteuer also auch komplett sparen.
Fazit: Temporeiches, auf Handlungsebene aber ungemein flaches Animationsabenteuer, welches seine nette Grundidee mit Dauerfeuer plattschießt. Die Charaktere entwickeln kein Leben, der Plot ist süßlich und geradlinig und entfaltet keinerlei Tiefe - die wenigen guten Momente liegen bei den sympathischen Nebenfiguren.
Note: 4
Der Trailer machte Spaß und die Idee klang originell: Was, wenn die Yetis uns Menschen für eine ebensolche Legende halten wie wir sie... und sie tatsächlich Angst vor dieser Legende haben, da sie uns für Monster halten? Das ist eigentlich wie geschaffen für einiges an Comedy-Futter, leider ruhen sich die Macher aber dann doch mehr auf dem Standard des Animationskinos aus - sie machen nämlich genau das, was Pixar mit weitaus komplexeren Stoffen und einem Blick auf das gesamte Publikum (Kinder sowie Erwachsene) oftmals eben nicht tut, was sie vor wenigen Wochen mit "Die Unglaublichen 2" noch einmal spektakulär unter Beweis stellen konnten.
Warner Brothers stattet sein Werk nun aber mit Charakteren von der Stange aus, stülpt jede Menge hyperaktiven Slapstick über die Klamotte, sodass der Film ein rasendes Tempo entfaltet und erzählt auch seine Handlung so abgestanden und überraschungsarm, dass sich erwachsene Zuschauer kaum heimisch fühlen wollen. Für Kinder gilt das indes nicht: Die werden an dem glatten Humor, den ständig Abhänge hinunterfallenden, gegen Felswände donnernden oder einfach nur ausrutschenden Protagonisten, die dann auch gerne herumschreien, sicherlich ihren Spaß haben, da sich "Smallfoot" sowohl mit seiner sehr simplen Handlung als auch am Figurenkonzept ganz deutlich an jüngere Zuschauer richtet.
Erwachsene sollen mit kleinen Anspielungen auf die heutige Internet-Ära (Klicks, YouTube, Facebook und so weiter) bei der Stange gehalten werden, diese Gags sind dann aber so flach und uninspiriert, dass wahrscheinlich sogar die Autoren selbst nicht genau wussten, wie sie mit dieser Thematik verfahren sollten. Diese Geradlinigkeit und das ständige Unter-Strom-Stehen sorgt dann zwar für das bereits erwähnte hohe Tempo, aber es macht die 96 Minuten dennoch ausgesprochen zäh, da die Handlung nicht packend genug erzählt wird. Das große Konfliktpotenzial wird eher nebenbei besprochen und entfaltet keinerlei Dringlichkeit (die Zeit, die man für den Aufbau der Figuren hätte nutzen können, wird genutzt, um noch mehr Figuren von Klippen fallen zu lassen), auf emotionaler Basis bleibt "Smallfoot" ungemein unausgereift.
Von den Figuren war mir kaum jemand sympathisch - kein Wunder, sind die Charaktere doch am Reißbrett entworfen worden und entfalten kein eigenes Leben, bis man vorhersehbar zu einem knuddeligen Happy End rudert. Einige gelungene Momente gibt es dazwischen aber doch: So ist die Freundescrew rund um Yeti Migo für den ein oder anderen recht guten Gag gut und auch die Verständigungsprobleme zwischen Schneemonstern und Menschen werden auf sympathische Art und Weise eingebracht... ebenso wie die netten Animationen, die durch einen kaum wahrnehmbaren 3D-Effekt aber leider etwas untergebuttert werden. Letztendlich ist "Smallfoot" also eigentlich nur etwas für die ganz Kleinen, die aber mit "Die Unglaublichen 2" trotzdem spannendere Unterhaltung geboten kriegen. Prinzipiell kann man sich dieses verfrühte Winterabenteuer also auch komplett sparen.
Fazit: Temporeiches, auf Handlungsebene aber ungemein flaches Animationsabenteuer, welches seine nette Grundidee mit Dauerfeuer plattschießt. Die Charaktere entwickeln kein Leben, der Plot ist süßlich und geradlinig und entfaltet keinerlei Tiefe - die wenigen guten Momente liegen bei den sympathischen Nebenfiguren.
Note: 4
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