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The Last Witch Hunter

In der Karriere eines Vin Diesel läuft es verflixt rund... sollte man zumindest meinen. So richtig glanzvoll ist es aber im detail gar nicht, denn der glatzköpfige Hüne hat im Grunde nur noch die weiterhin enorm erfolgreiche und auch qualitativ kaum nachlassende "Fast & Furious"-Reihe auf seiner Seite. Alles, was Diesel in den letzten Jahren an potenziellen Franchises ansonsten so anfasste, versandete im Kino und brachte keinen moderaten Erfolg, weswegen er sich nach wie vor auf seine ikonische Rolle als rasender Verbrecher Dominic Toretto konzentriert. Und das ist vielleicht auch besser so, agiert er darin doch wesentlich unterhaltsamer als beispielsweise in dem mittelmäßigen Fantasy-Actioner "The Last Witch Hunter"...

THE LAST WITCH HUNTER


Seit achthundert Jahren und seitdem er von der Hexenkönigin (Julie Engelbrecht) ihn mit dem endlosen Fluch des Lebens belegte, jagt Caulder (Vin Diesel) Hexen. In der heutigen Zeit haben diese sich in einem Waffenstillstand angepasst und leben beinahe unerkannt unter uns, doch manchmal muss Caulder eingreifen, wenn sich doch eine von ihnen zu einem Angriff herablässt. Dabei arbeitet Caulder mit der kirchlichen Organisation "Axt und Kreuz" zusammen, die ihm stets einen menschlichen Mitstreiter zur Verfügung stellen... seit geraumen Jahren ist dies der sechsunddreißigste Dolan (Michael Caine). Als dieser offenbar in seinem Appartement Opfer eines magischen Vorfalls wird, geht Caulder der Sache nach und stößt auf eine grausame Verschwörung.

Zumindest ansatzweise beeindruckend und vielversprechend liest sich hier die Besetzung, die man so gemeinsam nun auch nicht unbedingt in einem Fantasy-Blockbuster erwartet hätte. Da wäre Actionheld Vin Diesel auf der Seite der titelgebenden Rolle, der hier mächtig Muskeln und Magie sprechen lässt und nicht unbedingt für seine schauspielerische Tiefe, dafür aber für seine enorme Präsenz bekannt ist. Auf der anderen Seite das genaue Gegenteil: Altstar Michael Caine, ebenfalls bereits mit reichlich Blockbuster-Erfahrung, aber wesentlich talentierter und klassischer angehaucht als Haudegen Viesel. Und zum Beischmuck gibt es dann auch noch "Herr der Ringe"-Star Elijah Wood, den man in letzter Zeit ja wirklich viel zu selten auf der Leinwand gesehen hat, und sogar "Game of Thrones"-Wildlingsdame Rose Leslie, die in der grandiosen Serie nicht nur Kit Haringtons Knie schlottern ließ... sondern auch meine. 
Diese Besetzung bringt dann aber letztendlich gar nicht so viel, da bereits der Hauptdarsteller Probleme macht: Vin Diesel ist in der Rolle des achthundert Jahre alten Caulder einfach eine Fehlbesetzung, der zwar in den Actionszenen eine gewohnt gute Figur macht und wie immer stark grummelnd in die Kamera grinst, darüber hinaus aber eben einfach zu limitiert ist. Sein hohes Alter, seine Weisheit, die Zweifel und seine düstere Vergangenheit nimmt man Diesel niemals ab, er bleibt blass und fahrig, nur ein Actionheld... diese Rolle, wenn sie auch in dem dürftigen Skript nicht aus ihren Kanten ausbricht, hätte aber mehr verlangt. Michael Caines Rolle ist wesentlich kleiner ausgefallen, er kommt leider nur auf eine Handvoll Szenen, brilliert dafür aber nuanciert und sympathisch in jeder von ihnen. Elijah Wood macht dadurch Freude, dass er einfach da ist... ansonsten bekommt er aber auch nicht viel zu tun. Und Rose Leslie schlüpft im Grunde wieder in die Rolle der wunderbaren Ygritte - tough, nicht auf den Mund gefallen, ein wenig zwischen den Seiten stehend, aber dennoch mit Herz. Leslie wurde in "Game of Thrones" wesentlich mehr gefordert, hier zieht sie sich dann zumindest solide aus der Affäre. 
Natürlich ist "The Last Witch Hunter" aber, trotz einer so doch recht einmaligen Besetzungsliste, kein Schauspielerfilm: Hier geht es um das Spektakel, um visuellen Bombast und natürlich um Kämpfe gegen fiese Monster und gefährliche Hexen. Der Plot soll dabei auch keine große Rolle spielen und das obwohl man zu Beginn ein paar wirklich vielversprechende Akzente setzt. Im ersten Drittel wird noch nicht viel gekämpft und geflucht, stattdessen begibt sich der wortkarge Caulder im New York der Jetztzeit auf eine vergleichsweise ruhige Detektivjagd, sammelt Hinweise und setzt ein Puzzle zusammen, welches nur kurz durch ein paar Explosionen und Zaubersprüche aufgelockert wird. Das macht dann, trotz eines im Kern ziemlich simplen und somit im Mittelteil auch etwas zähen Plots, schon einigermaßen Laune und hält auch dank einer kreativen Mystik bei der Stange. 
Später verwandelt sich all dies jedoch wieder in den üblichen CGI-Brei - überall Effekte, einige hirnrissige Wendungen, die auch Logiklöcher in die Handlung reißen, viele Kämpfe, ein bis zum Bersten aufspielender, ansonsten aber blasser Soundtrack... der Stoff, aus dem die Blockbuster sind. Da die Effekte nicht immer erste Sahne sind und es in Sachen Action-Choreo eben auch nur gewohnte Horror-Unterhaltung gibt, weiß das nicht mehr zu überzeugen und endet in einem einzigen Wust aus Krachbumm und Zaubern, wo von den erfrischenden Ansätzen nur noch wenig übrig bleibt.

Fazit: Eine spaßige Detektivjagd im Fantasy-Bereich verwandelt sich ab der Halbzeit in ein zähes CGI-Feuer. Jede Menge Action, ein gewohnt grummeliger Vin Diesel und einige fiese Monster - das ist ganz unterhaltsam, aber irgendwie auch ziemlich blöd.

Note: 3-



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