Mit dem Heiraten ist das so eine Sache. Die einen wollen sich gar nicht vor den Altar stellen, erkennen den Sinn hinter einer Ehe nicht wirklich. Andere träumen ihr ganzes Leben von einer wunderschönen Hochzeit, mit Brautsträußen, kitschiger Musik und hunderten Gästen. Und manche freuen sich so sehr und glauben so fest daran, in ihrem Partner den richtigen gefunden zu haben, dass sie die ganze Sache einfach überstürzen. So ergeht es auch dem noch recht frischen Pärchen Natasha und Joshua in der britischen Komödie "Das hält kein Jahr"... was nicht nur die beiden, sondern auch den Zuschauer in einige Schwierigkeiten bringt,
DAS HÄLT KEIN JAHR...!
Es lag vielleicht alles nur am Brautstrauß, der auf sie deutete. Jedenfalls sind Natasha Redfern (Rose Byrne) und Joshua Moss (Rafe Spall) überzeugt davon, im jeweils anderen den Partner fürs Leben gefunden zu haben und beschließen zu heiraten. Schon kurz nach der Schließung der Ehe stellen sie jedoch fest, dass das alles vielleicht gar keine so gute Idee war. Natasha stört sich an Joshs ständigen Kindereien und er ist genervt von ihrer stocksteifen Ader. Kein Wunder also, dass beide ihre Entscheidung erneut überdenken und sogar neu anbandeln: Josh mit seiner früheren Flamme Chloe (Anna Faris), Natasha mit ihrem neuen, superreichen und gutaussehenden Kunden Guy (Simon Baker)...
Britische Komödien sind nicht immer für jeden was, ich bin zumeist jedoch ein großer Fan von englischem Humor. In dieser Komödie ist er aber kaum zu finden, hier beschränkt man sich zumeist auf den Groschenhumor der amerikanischen Teenie-Comedys - weitestgehend geht es also eigentlich nur um Sex und selbst der normalerweise eher kitschige Dialog vor dem erlösenden Kuss dreht sich hier um Hämoriden und Geschlechtskrankheiten. Mal was anderes, dabei aber meistens doch so peinlich und abgedroschen, dass dabei kaum ein Lacher herumkommt. Schon der erste Gag holt einen dabei auf den Boden der Tatsachen zurück, als der Pfarrer bei der Traumhochzeit während eines unangenehmen Hustenanfalls nach einem Glas Wasser bittet - dreimal dürft ihr raten, was der Trauzeuge, der hier während des Films als dauerplappernder und ungemein nerviger Sidekick aufgebaut wird, dem alten Mann bringt.
Und so geht es weiter: Die meisten Pointen hat man schon erraten, wenn der Witz gerade um die Ecke biegt, dementsprechend bleiben die Lacher angesichts der Geschwätzigkeit des Films beinahe durchgehend aus. Sogar die bekannte Taubenszene, die bereits im Trailer vermarktet wurde, ist im Film gar nicht mehr so witzig und wird recht deutlich enthemmt. Aber das wäre ja alles noch gar nicht so schlimm: Die Gagquote ist zwar niedrig, ein paar sympathische Treffer sind zwischendurch jedoch dabei. Die Schauspieler überdrehen streckenweise extrem, machen ihre Sache aber zumindest innerhalb der Möglichkeiten noch ordentlich. Und das Ende ist auch irgendwie eine feine Sache und entzieht sich, obwohl ebenfalls komplett unvorhersehbar, zumindest teilweise auf parodistische Art und Weise den bekannten Genre-Manirismen und weicht auch der Kitschfalle gekonnt aus.
Doch auch diese immerhin ja noch netten Ideen bringen herzlich wenig, wenn der Film einfach keinen Spaß macht... und Spaß ist schließlich etwas, was eine Komödie doch in erster Linie bringen sollte. Das liegt dann besonders an den Figuren, die hier im Grunde durchgehend als Unsympathen gezeichnet sind, die entweder immer mit grotesk schlechter Laune oder einfach mit einem ungehobelten Typus durch die Gegend spazieren. Man denkt sich mehr als nur einmal, dass man mit diesen Menschen ungerne verbunden werden möchte und als Zuschauer kann man mit denen, die bloß mit dem Schwanz denken oder eben jegliches nette Gefühl des Partners partout im Keim ersticken, eben doch wenig anfangen.
Die einzige Person, die hier tatsächlich sympathisch erscheint, ist die von "Brokeback Mountain"-Star Anna Faris gespielte Natasha. Ihr drückt man dann aber in keinem der Liebesdreiecke die Daumen... sondern nur dafür, dass sie sich doch möglichst weit weg von allen zur Wahl stehenden Partnern entfernt und einfach nur allein bleibt, um nicht bei einem der Unsympathen zu verweilen, die den Zuschauern hier mit auf den Weg gegeben werden. Faris hält die Sache einigermaßen auf dem Boden, hat letztendlich neben Rose Byrne und "Life of Pi"-Star Rafe Spall doch zu wenig Screentime, um dieses Unmaß wieder auszugleichen.
Fazit: Einige nette Ideen sind erkennbar, dennoch ist die Sichtung dieser Komödie schwer zu verdauen. Die Charaktere sind fast durchgehend unsympathisch, die Gags verquatscht und albern, der Plot hat keinen rechten Schwung - sicherlich keine A-Klasse unter den britischen RomComs.
Note: 4-
Und so geht es weiter: Die meisten Pointen hat man schon erraten, wenn der Witz gerade um die Ecke biegt, dementsprechend bleiben die Lacher angesichts der Geschwätzigkeit des Films beinahe durchgehend aus. Sogar die bekannte Taubenszene, die bereits im Trailer vermarktet wurde, ist im Film gar nicht mehr so witzig und wird recht deutlich enthemmt. Aber das wäre ja alles noch gar nicht so schlimm: Die Gagquote ist zwar niedrig, ein paar sympathische Treffer sind zwischendurch jedoch dabei. Die Schauspieler überdrehen streckenweise extrem, machen ihre Sache aber zumindest innerhalb der Möglichkeiten noch ordentlich. Und das Ende ist auch irgendwie eine feine Sache und entzieht sich, obwohl ebenfalls komplett unvorhersehbar, zumindest teilweise auf parodistische Art und Weise den bekannten Genre-Manirismen und weicht auch der Kitschfalle gekonnt aus.
Doch auch diese immerhin ja noch netten Ideen bringen herzlich wenig, wenn der Film einfach keinen Spaß macht... und Spaß ist schließlich etwas, was eine Komödie doch in erster Linie bringen sollte. Das liegt dann besonders an den Figuren, die hier im Grunde durchgehend als Unsympathen gezeichnet sind, die entweder immer mit grotesk schlechter Laune oder einfach mit einem ungehobelten Typus durch die Gegend spazieren. Man denkt sich mehr als nur einmal, dass man mit diesen Menschen ungerne verbunden werden möchte und als Zuschauer kann man mit denen, die bloß mit dem Schwanz denken oder eben jegliches nette Gefühl des Partners partout im Keim ersticken, eben doch wenig anfangen.
Die einzige Person, die hier tatsächlich sympathisch erscheint, ist die von "Brokeback Mountain"-Star Anna Faris gespielte Natasha. Ihr drückt man dann aber in keinem der Liebesdreiecke die Daumen... sondern nur dafür, dass sie sich doch möglichst weit weg von allen zur Wahl stehenden Partnern entfernt und einfach nur allein bleibt, um nicht bei einem der Unsympathen zu verweilen, die den Zuschauern hier mit auf den Weg gegeben werden. Faris hält die Sache einigermaßen auf dem Boden, hat letztendlich neben Rose Byrne und "Life of Pi"-Star Rafe Spall doch zu wenig Screentime, um dieses Unmaß wieder auszugleichen.
Fazit: Einige nette Ideen sind erkennbar, dennoch ist die Sichtung dieser Komödie schwer zu verdauen. Die Charaktere sind fast durchgehend unsympathisch, die Gags verquatscht und albern, der Plot hat keinen rechten Schwung - sicherlich keine A-Klasse unter den britischen RomComs.
Note: 4-
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