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Housebound

Ach, verdammt, hätte ich doch nur mal auf mein Bauchgefühl gehört. Vor Kurzem hatte ich bei Amazon Prime Instant Video die Auswahl zwischen zwei Horrorfilmen, die anhand der Bewertungen und der Trailer beide keine Meisterwerke zu sein schienen - ich entschied mich, statt dem Trash-Werk "Housebound" zuerst den Vorzug zu geben, für "Apparition", der tatsächlich ziemlich mies war. Nun wollte ich den anderen Film nachholen, nachdem ich mich darüber geärgert hatte, warum ich mich nicht gleich für die lustigere Variante eines Geisterhorrors entschieden habe... und nun ärgere ich mich erneut, denn der ist im direkten Vergleich einfach noch eine ganze Spur schlechter.

HOUSEBOUND


Die junge Verbrecherin Kylie Bucknell (Morgana O'Reilly) wird wegen eines versuchten Bankraubes vor Gericht gestellt. Da sie während der Tat unter Drogen stand und dementsprechend zur Unzurechnungsfähigkeit gestellt wird, wandert sie nicht ins Gefängnis, sondern muss im Haus ihrer Mutter Miriam (Rima Te Wiata) für acht Monate eine Fußfessel tragen - Hausarrest. Miriam ist über den "Besuch" ihrer rotzfrechen Tochter wenig erfreut und auch diese erträgt die einsame Gefangenschaft nur mit viel Faulenzerei... bis sie seltsame Dinge im Haus sieht. Ihre Mutter ist überzeugt, dass es spukt, doch Kylie belächelt sie nur müde. Bis sie eines Tages im Keller eine schockierende Entdeckung macht.

Amazon Prime hat mir "Housebound" als kunterbunte Wundertüte vorgeschlagen - Horror, Komödie, Splatter. Einfach was Verrücktes. Nun gut, verrückt kann ja immer eine ziemlich nette Sache sein, dachte ich mir, also habe ich den Blick nun doch mal riskiert. Und nun ja... dafür, dass das Genre der durchgeknallten Splatterkomödie sich nie dadurch auszeichnete, nun eine ausgefuchste Handlung zu bieten, liegt der Fokus schon sehr extrem darauf. Und das wäre ja noch in Ordnung, wenn diese denn wirklich überzeugen würde... aber das tut sie nicht, bewegt man sich hier doch vollkommen in den Grenzen, die man aus dem Genre eben so kennt. 
Es ist verrückt und schrill und doof und rechtfertigt aus diesem Grund eben nicht, dass man sich eine gute Dreiviertelstunde lang damit auseinandersetzt, was die Charaktere wann und wieso hier tun. Denn das ist, da auch die Witzqualität insgesamt unter aller Sau ist und die Gags einfach nur harmlos um die Ecke watscheln, ohne Substanz oder eigenen Stil, eben furchtbar langweilig. Eine Horrorkomödie, die kaum Horror und nicht einen vernünftigen Gag bietet, hat an sich also irgendwie das Thema verfehlt und da man diese Fehler an anderen Punkten nicht gutmacht, ist das Ergebnis eigentlich klar - "Housebound" ist schlecht. Und zwar wirklich schlecht. 
Ich habe zwar bereits sehr wenig erwartet, aber man hätte sich ja zumindest ein wenig Mühe geben können... oder, wenn der Plot schon nichts taugt, diesen zumindest außer Acht lassen und einfach auf die Kacke hauen können. Aber Regisseur Gerard Johnstone interessiert das wenig und er geht diesem Weg eimfach immer weiter, haut seine wenigen Gruselmomente in die Pfanne und gleitet immer wieder auf einem enorm flachen Comedy-Pfad. Das Problem ist dabei weniger, dass die Gags irgendwie eklig wären, nein. Sie sind nur einfach abgedroschen und lahm - ein wenig wie "Kartoffelsalat", nur mit noch weniger Charme. Und Charme können diese billigen Trashfilme ja durchaus haben, einige brachten es sogar zum Kult. Kultstatus wird dieses Werk aber sicherlich nicht erlangen, denn dafür ist er in sämtlichen Bereichen zu unkreativ und eben einfach nicht spritzig genug, traut sich nichts. 
Eines der Hauptprobleme findet sich auch mit der Hauptdarstellerin Morgana O'Reilly, die wohl tough und rotzig wirken soll, dies aber kaum ausleben kann. Ich fand ihre Kylie nicht sympathisch, sondern schlichtweg nur katastrophal nervig, was auch an der überzeichneten Performance liegen könnte, die O'Reilly zum Besten gibt. Noch schlimmer hat es da nur Rima Te Wiata erwischt, die als etwas verschrobene Mutter zum Comic Relief gemacht wird und nicht einen guten Witz abstaubt. Während dem Finale wird dann das Tempo erhöht, doch angesichts einer schwachsinnigen Handlung, die hier zu ihrem Klimax kommen soll, rettet diese ebenfalls zähe und überlange Aneinanderreihung von Gegenständen, die über den Schädel gezogen oder in Körperteile gerammt werden, auch nichts mehr. Nein, das ist hier Trash... und leider kein Guter. Vergessenswert.

Fazit: Trashiger Horrormüll ohne eigene Note, der seine zähe Handlung in den Fokus stellt und darüber hinaus keinen eigenen Stil entwickelt. Die Gags sind flach und altbacken, die Gruselelemente von der Stange... nichts, woran man sich in der Zukunft noch erinnern will.

Note: 5+




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