Wenn man all die Warnungen und Regeln in Horrorfilmen für bare Münze nehmen würde, dürfte man wohl schon bald gar nichts mehr tun als mit angezogenen Knien auf dem Bett zu sitzen und auf den letzten Atemzug zu warten. Man darf keinen Sex haben, keine Drogen oder Alkohol konsumieren, keine bestimmten Menschen verärgern und am besten auch nicht in ein neues Haus ziehen. Und dann sind da auch noch Horrorgestalten, die sich rufen lassen, wenn man nur nach ihnen sucht... und sei es unfreiwillig oder nur aus Spaß. Neben "Slender Man" zählt zu diesen Gestalten auch der "Bye Bye Man", der im Jahr 2017 sein Kinodebüt feierte. Und man darf davon ausgehen, dass es angesichts der mauen Qualität des Films auch bei diesem einen Ausflug bleiben wird...
THE BYE BYE MAN
Elliot (Douglas Smith) zieht mit seiner Freundin Sasha (Cressida Bonas) und seinem besten Freund John (Lucien Laviscount) in ein neues Haus - dort wollen sie dem Lärm der Studentenverbindung entfliehen und für sich sein, einfach mal die Beine baumeln lassen. Der Friede währt jedoch nicht lange, als Elliot im Schlafzimmer auf Spuren einer mysteriösen Kreatur stößt. "Denk ihn nicht, sag ihn nicht" steht auf einem Papier gekritzelt und als Sasha selbst sagt, dass ihr irgendetwas an diesem neuen Heim seltsam vorkommt, beginnt Elliot zu recherchieren. Dies soll sich als Fehler herausstellen, zieht er damit doch die Aufmerksamkeit des Bye-Bye-Mannes auf sich...
Nun gut, hohe Erwartungen hatte ich nicht, erwartete eigentlich nur einen weiteren Horrorschocker von der Stange, nach altbewährtem Prinzip und ohne Überraschungen. Und tatsächlich habe ich, wenn man mal von einigen doch recht netten Wendungen im letzten Drittel absieht, genau das auch bekommen - "The Bye Bye Man" ist ein Horrorfilm wie hunderte vor ihm und scheitert trotz seiner gar nicht so uninteressanten Grundprämisse schlichtweg an seiner schwachen Inszenierung. Denn spätestens seit "Insidious" und "Conjuring" wissen wir, dass ein Gruselschocker nicht das Rad neu erfinden oder uns eine Handlung präsentieren muss, die dauerhaft Haken schlägt. Nein, man braucht einen Regisseur am Ruder, der uns das Mark gefrieren lässt, der genau weiß, wie er die Urängste seiner Zuschauer zu wecken hat und dabei auch die emotionale Komponente rund um seine Figuren nicht unberührt lässt.
Nun wäre es zu viel, "Bye Bye Man" ebenfalls eine solche Chance auf einen qualitativen Hit zuzugestehen, denn ähnlich wie bei "Slender Man" sah das Ganze schon von Anfang an arg nach einem standardisierten, generischen Produkt aus. Aber man hätte das Ganze zumindest atmosphärisch gestalten können, um hin und wieder einen Treffer zu landen... in diese Zone schleichen sich die Macher rund um Regisseur Stacy Title aber erst rund zwanzig Minuten vor Schluss und da ist es im Grunde bereits zu spät, um den Zuschauer noch wirklich zu packen. Vorher spielt man nämlich die altbekannte Horrorformel ab, inklusive weitestgehend unbekannter und, mit der Ausnahme des Hauptdarstellers, ziemlich talentloser Schauspieler. Das Mysterium entfaltet sich langsam und für Genrekenner leidlich unspannend, nach und nach gibt es Todesopfer, die Überlebenden versuchen, lebend aus der Sache rauszukommen und recherchieren nach der Geschichte der mysteriösen Kreatur, deren Namen man nicht aussprechen darf... nichts, was man nicht irgendwo anders auch bereits gesehen hat.
Aber wie gesagt, eine kraftvolle Inszenierung hätte auch eine nichtige Geschichte noch irgendwie ausgleichen kann und da Title in dieser Hinsicht nicht unbedingt auf Sparflamme fährt, es aber an zündenden Ideen vermissen lässt, dümpelt der "Bye Bye Man" doch recht lang vor sich hin. Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass er das Tempo später durchaus erhöht: Wenn sich der titelgebende Antagonist zeigt, herrscht erstmal keine Enttäuschung, denn der ist schon ziemlich schaurig inszeniert - auch wenn sich immer wieder kleinere Fehler einschleichen, wenn plötzlich CGI-Effekte ins Spiel kommen.
Auch mit manch einer so nun auch nicht unbedingt erwarteten Wendung und einem Finale, den man guten Gewissens als spannend beschreiben kann, kommt Title plötzlich um die Ecke. Viel zu spät freilich und auch nicht so gut, dass man gleich in Jubelstürme ausbrechen will, aber es zeigt, was eigentlich für ein gar nicht so geringes Potenzial in dieser Geschichte steckte. Genutzt wurde es letztendlich zwar kaum, aber es lohnt eigentlich auch nicht, sich darüber noch aussschweifend Gedanken zu machen. Denn der nächste, maue Horrorschocker wartet bereits irgendwo in gar nicht so weiter Ferne.
Fazit: Nach einer drögen ersten Hälfte nimmt "The Bye Bye Man" zum Finale hin plötzlich mit einigen schaurigen Enthüllungen an Fahrt auf. Zuvor können die Macher aber mit ihrer müden Inszenierung, den fahrigen Darstellern und der schleppenden Handlung wenig bieten, was Genrefans verzückt.
Note: 4+
Nun gut, hohe Erwartungen hatte ich nicht, erwartete eigentlich nur einen weiteren Horrorschocker von der Stange, nach altbewährtem Prinzip und ohne Überraschungen. Und tatsächlich habe ich, wenn man mal von einigen doch recht netten Wendungen im letzten Drittel absieht, genau das auch bekommen - "The Bye Bye Man" ist ein Horrorfilm wie hunderte vor ihm und scheitert trotz seiner gar nicht so uninteressanten Grundprämisse schlichtweg an seiner schwachen Inszenierung. Denn spätestens seit "Insidious" und "Conjuring" wissen wir, dass ein Gruselschocker nicht das Rad neu erfinden oder uns eine Handlung präsentieren muss, die dauerhaft Haken schlägt. Nein, man braucht einen Regisseur am Ruder, der uns das Mark gefrieren lässt, der genau weiß, wie er die Urängste seiner Zuschauer zu wecken hat und dabei auch die emotionale Komponente rund um seine Figuren nicht unberührt lässt.
Nun wäre es zu viel, "Bye Bye Man" ebenfalls eine solche Chance auf einen qualitativen Hit zuzugestehen, denn ähnlich wie bei "Slender Man" sah das Ganze schon von Anfang an arg nach einem standardisierten, generischen Produkt aus. Aber man hätte das Ganze zumindest atmosphärisch gestalten können, um hin und wieder einen Treffer zu landen... in diese Zone schleichen sich die Macher rund um Regisseur Stacy Title aber erst rund zwanzig Minuten vor Schluss und da ist es im Grunde bereits zu spät, um den Zuschauer noch wirklich zu packen. Vorher spielt man nämlich die altbekannte Horrorformel ab, inklusive weitestgehend unbekannter und, mit der Ausnahme des Hauptdarstellers, ziemlich talentloser Schauspieler. Das Mysterium entfaltet sich langsam und für Genrekenner leidlich unspannend, nach und nach gibt es Todesopfer, die Überlebenden versuchen, lebend aus der Sache rauszukommen und recherchieren nach der Geschichte der mysteriösen Kreatur, deren Namen man nicht aussprechen darf... nichts, was man nicht irgendwo anders auch bereits gesehen hat.
Aber wie gesagt, eine kraftvolle Inszenierung hätte auch eine nichtige Geschichte noch irgendwie ausgleichen kann und da Title in dieser Hinsicht nicht unbedingt auf Sparflamme fährt, es aber an zündenden Ideen vermissen lässt, dümpelt der "Bye Bye Man" doch recht lang vor sich hin. Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass er das Tempo später durchaus erhöht: Wenn sich der titelgebende Antagonist zeigt, herrscht erstmal keine Enttäuschung, denn der ist schon ziemlich schaurig inszeniert - auch wenn sich immer wieder kleinere Fehler einschleichen, wenn plötzlich CGI-Effekte ins Spiel kommen.
Auch mit manch einer so nun auch nicht unbedingt erwarteten Wendung und einem Finale, den man guten Gewissens als spannend beschreiben kann, kommt Title plötzlich um die Ecke. Viel zu spät freilich und auch nicht so gut, dass man gleich in Jubelstürme ausbrechen will, aber es zeigt, was eigentlich für ein gar nicht so geringes Potenzial in dieser Geschichte steckte. Genutzt wurde es letztendlich zwar kaum, aber es lohnt eigentlich auch nicht, sich darüber noch aussschweifend Gedanken zu machen. Denn der nächste, maue Horrorschocker wartet bereits irgendwo in gar nicht so weiter Ferne.
Fazit: Nach einer drögen ersten Hälfte nimmt "The Bye Bye Man" zum Finale hin plötzlich mit einigen schaurigen Enthüllungen an Fahrt auf. Zuvor können die Macher aber mit ihrer müden Inszenierung, den fahrigen Darstellern und der schleppenden Handlung wenig bieten, was Genrefans verzückt.
Note: 4+
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