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Little Monsters

Und da sind sie schon wieder: Die Zombies. Das Thema ist schlicht und einfach auch abseits der langlebigen Horrorshow "The Walking Dead" nicht totzukriegen, weswegen auch in diesem Jahr mal wieder etliche Produktionen auf die Kinoleinwand zusteuern. Der letzte Versuch seitens Jim Jarmusch, dem Genre neuen Anstrich zu verleihen, viel ziemlich schwach aus und "The Dead Dont Die" versandete daher schnell. Es ist zu erwarten, dass der lang erwartete, zweite "Zombieland"-Film im späten Herbst wesentlich besser zünden wird, zuvor kommt aber noch "Little Monsters" ins Kino. Der will den Zombierausch eher in den Hintergrund verbannen und stattdessen eine ulkige und spezielle Lovestory in den Vordergrund stellen. Der Trailer sah ziemlich cool aus, doch kann diese Idee auch auf Spielfilmlänge zünden?

LITTLE MONSTERS


Straßenmusiker David (Alexander England) hat sich gerade von seiner Freundin Sara (Nadia Townsend) getrennt und da er nun bei seiner Schwester Tess (Kat Stewart) auf der Couch nächtigt, obliegt ihm auch die Aufgabe, ihren Sohn Felix (Diesel La Torraca) in den Kindergarten zu bringen. Dort verguckt er sich schier sofort in die charmante und gutherzige Erzieherin Audrey (Lupita Nyong'o) und springt gar für einen Ausflug ein, als eine Kollegin krank wird, um mehr Zeit mit seiner neuen Herzensdame zu verbringen. Während des Ausfluges mit einer wilden Kinderhorde muss sich David mit dem überdrehten Kinder-Entertainer Teddy McGiggle (Josh Gad) herumärgern... und dann tauchen plötzlich auch noch Zombies auf!

Zombiefilme gab es schon in den verschiedensten Farben und Formen - das Genre irgendwie noch einmal neu zu erfinden, das ist im Grunde unmöglich. "Little Monsters" unternimmt aber zumindest den Versuch und macht viele Dinge anders als seine Genre-Kollegen. Ja, er ist im Grunde eine Zombie-Komödie, die aber weitestgehend nicht nach den üblichen Schemata funktioniert und den Fokus weg von den fleischfressenden Untoten und hin zu den sich gegen sie zur Wehr setzenden Figuren legt. Bezeichnend dafür ist auch, dass es rund eine halbe Stunde dauert, bis die fiesen Untoten aus einem nahen Militärgelände ausbrechen und natürlich gleich auf den Bauernhof zusteuern, den unsere Kindergartengruppe gerade besucht.
Zuvor entpuppt sich "Little Monsters" als ebenso schräge wie streckenweise richtig böse Komödie, die viele Lacher zündet. Hin und wieder übertreibt man es zwar ein wenig und einige der Gags sind dann doch eher eklig als lustig, aber der ständig fluchende David bietet ein erfrischendes Kontrastprogramm zu den üblichen, zombieschnetzelnden Helden. Er flucht vor Kindern, nutzt diese sogar für seine Zwecke aus, er manipuliert, schlawinert... sicherlich keine sympathische Figur, aber dennoch so frech und böse, dass man sich an ihr kaum sattsehen kann. Schon vorab ist es daher schade, dass dieser tumbe Taugenichts im Verlauf der Handlung sicherlich seine Lektion lernen wird und je weiter "Little Monsters" dann voranschreitet, desto schwächer wird er.
Zwar gibt es auch in der zweiten Hälfte, wenn sich die Truppe vor den bösen Zombies in einer kleinen Hütte verschanzt, noch ein paar sehr spaßige Momente, es wird aber auch klar, dass die Macher wesentlich weniger aus dem Thema rausholen kann als ihnen lieb war. Denn obwohl sich der Splatter-Gehalt im weiteren Verlauf immer weiter erhöht (wie es für das Zombie-Genre eben so üblich ist), wird der Film selbst immer braver. Die zuvor auch mal über Grenzen gehenden Charaktere werden zu perfekten Helden und aus der Gesamtsituation holt man eben auch nur noch das Altbekannte raus... plus eine Gruppe von Kids eben.
Wie Vorschullehrerin Audrey, kraftvoll gespielt von "Wir"-Star Lupita Nyong'o, dabei immer wieder die Fahne eines Spieles hochhält, um die Kinder nicht zu verängstigen, dass ist noch einer der wesentlich originelleren Einfälle und auch ein so nicht unbedingt erwartetes Finale macht noch einmal richtig Laune. Der wirkliche Biss geht "Little Monsters" mit seinem teils tiefschwarzen Finale mit der Zeit verloren, das Herz hat er anschließend aber wieder am rechten Fleck. Das genügt dann zwar nicht mehr zu einem wirklich runden Film, aber irgendwie einen, der Spaß macht... auch wenn er für manche Zuschauer die Grenze des guten Geschmacks mehr als einmal überschreitet, was man dem Film hin und wieder durchaus vorwerfen kann und sollte.

Fazit: Ein verrückter Zombiefilm der etwas anderen Art, der in der ersten Hälfte mit frechem, teils regelrecht bösartigem Humor punktet, bevor er später herzlich, aber doch etwas einfallslos vorgeht. Aus dem netten Handlungskonstrukt konnte man, da später Biss und Mut deutlich fehlen, nur mit Ach und Krach genug Material für einen 90-Minüter zusammenschaben.

Note: 3









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