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Stuber - 5 Sterne Undercover

"Stuber" hatte ich, wie so viele Filme, eigentlich schon am Starttag sehen wollen. Nicht, weil mir der Trailer nun besonders gut gefiel, aber einfach, weil er ein Buddymovie ist und die gehen ja irgendwie immer. Zudem wollte ich unbedingt sehen, wie sich Dave Bautista nach seinen Auftritten im Marvel Cinematic Universe, wo er ja nahezu zum Scene Stealer avancierte, in weiteren Blockbuster-Produktionen macht, die noch mehr auf ihn zugeschnitten sind. Nun habe ich den Film, rund drei Wochen nachdem er hier in Deutschland angelaufen ist, nachholen können und habe im Grunde genau das bekommen, was ich erwartet habe: Eine nette Action-Komödie, die uns mal lachen lässt, darüber hinaus aber sehr schnell wieder vergessen sein wird.

STUBER


Vic Manning (Dave Bautista) ist Polizist und schon seit zwei Jahren hinter dem gefährlichen Gangster und Drogendealer Oka Tedjo (Iko Uwais) her... besonders, weil der in ihrem letzten Gefecht Vics Partnerin Sara (Karen Gillan) getötet hat. Nun erhält Vic die Informationen über einen geplanten Deal, bei dem auch Tedjo dabei sein soll und macht sich gleich, ohne Erlaubnis seiner Vorgesetzten, die den Fall bereits ans FBI abtreten wollen, auf den Weg, um den Verbrecher dingfest zu machen. Wegen einer zuvor angesetzten Laser-Augenoperation ist er jedoch praktisch blind und engagiert den Uber Stu (Kumail Nanijani), damit dieser ihn fährt. Der hektische Fahrer wird alsbald in die Schießereien mit hineingezogen und muss mit ansehen, wie sich sein zuvor ruhiges Leben an der Seite des bulligen Cops vollkommen auf den Kopf stellt...

Nun ja, Dave Bautista macht sich tatsächlich sehr solide. Sein Comedy-Timing, welches er als Drax in jeweils zwei "Guardians of the Galaxy"- und "Avengers"-Filmen perfektionieren konnte, funktioniert auch hier und generell stimmt auch die Chemie zwischen ihm und dem comedy-erprobten Kumail Nanijani. Der darf dann auch gepflegt einige skurille Sprüche raushauen, von denen gut die Hälfte richtig zündet - zum Lachen gibts bei "Stuber", auch wenn man keinesfalls irgendeinen anspruchsvollen Humor erwarten sollte, jedenfalls genug. Der Witz überträgt sich allerdings am besten in den wilden Wortgefechten und durch ein paar schöne Running Gags, die zumeist auf Kosten von Uber Stu, seiner Panik gegenüber schlechten Bewertungen sowie seinem eigenen Romantikplot gehen. Nanijani weiß dabei weitestgehend zu überzeugen und viele der Witze funktionieren dank seiner sympathischen Darstellung selbst dann, wenn sie mal weniger gut geschrieben sind. Buddymovies stehen und fallen eben auch dank ihres zweiköpfigen Teams und dementsprechend solide machen die beiden Stars ihre Sache.
So nett die Gags hier sitzen, umso weniger überzeugend fällt jedoch der Actionpart aus. Der ist in einem Film wie diesem zwar erstmal zweitrangig, trotzdem sollte ein solcher zumindest ein paar wenige Sequenzen besitzen, die richtig rocken. Es ist dann auch nicht so, als würde "Stuber" diese nicht bieten, denn mit wilden Schlägereien, Shootouts und sogar einer krachenden Auto-Verfolgungsjagd ist ja eigentlich alles dabei, was das Action-Herz begehrt. Allerdings scheint "The F-Word"-Regisseur Michael Dowse hier doch an seine Grenzen zu stoßen, denn gut inszeniert sind diese Szenen wirklich nicht. Oftmals sind sie zu hektisch geschnitten, in einigen Fällen auch ungemein unoriginell. Was dem Ganzen jedoch die Krone aufsetzt, ist, dass Dowse diese halbgaren Szenen auch noch viel zu lange laufen lässt. So ist eine ohnehin viel zu veralberte und sinnlose Prügelei zwischen den beiden Hauptfiguren schon deswegen ziemlich langweilig, weil sie im Grunde nur aus den immer gleichen Schlagen mit diversen Gegenständen besteht: Einer holt aus, der andere kriegt das Ding an den Kopf, ächzt und dann geht alles von vorne los. Diese Szene läuft tatsächlich mehrere Minuten, kommt ohne einen Lacher aus, hilft dem ohnehin dünnen Plot nicht auf die Sprünge und hat darüber hinaus auch nichts zu bieten.
Immerhin darf man sich abseits der Action über einige gelungene One-Liner freuen, welche zwar auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die 95 Minuten dank des vollkommen inhaltsleeren Plots auch mal ziemlich lang anfühlen können. Dafür hat man zwischendurch aber viel zu lachen und das war sicherlich nicht bei allen Action-Komödien der letzten zwei Jahre der Fall. Ein Wörtchen muss man allerdings auch noch an die FSK richten, die "Stuber" mit einer Freigabe ab 12 Jahren bewertete, was angesichts der teilweise ziemlich deutlichen Brutalität schon erstaunt. Da werden Gesichter zermatscht, Kopfschüsse ausgeteilt und geflucht wird im Grunde auch in einer Tour. Wo zeitgleich solch schnöde Filme wie der zweite "Es"-Film oder "Annabelle 3" ab 16 Jahren freigegeben wurden, erstaunt diese sehr brave Freigabe schon ein wenig, auch wenn es sich hüben und drüben natürlich um vollkommene andere Genres handelt.

Fazit: "Stuber" landet insbesondere in den skurillen Wortgefechten und mit seinem sympathischen Hauptdarsteller-Duo viele Lacher. Angesichts der Actionszenen herrscht hier aber enttäuschende Flaute und der Plot ist erwartungsgemäß dünner als ein Blatt Papier.

Note: 3-







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