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Die Jones - Spione von nebenan

Zach Galifianakis gehörte vor zehn Jahren zu den drei Männern, denen mit dem überraschenden Mega-Hit "Hangover" der Durchbruch in Hollywood gelang. Wo sich ein Bradley Cooper anschließend nicht auf einen festen Rollentypus festlegen ließ und anschließend auch wieder in Komödien, aber auch in Oscarstoffen, Dramen und Blockbustern mitspielte und sich somit eine beachtliche Karriere aufbauen konnte, blieben Ed Helms und besonders Galifianakis dem Comedy-Genre weitestgehend treu. Galifianakis fiel es anschließend schwer, aus seinem "Alan"-Typus des etwas seltsamen, tollpatschigen und naiven Typen hinauszuwachsen. Bis heute spielt er diese Rollen häufig und gern und brach auch 2016 nicht mit diesem Muster, als er die Hauptrolle in der Action-Komödie "Die Jones" übernahm. Spätestens hier zeigte seine oft zu gleiche Rollenauswahl aber eben auch Ermüdungserscheinungen...

DIE JONES - SPIONE VON NEBENAN


Jeff Gaffney (Zach Galifianakis) und seine Frau Karen (Isla Fisher) freuen sich schon wahnsinnig auf ihre neuen Nachbarn, die bald ins Haus gegenüber einziehen sollen. Die beiden entpuppen sich als scheinbares Vorbild-Pärchen: Tim Jones (Jon Hamm) ist ein gut gebauter, ungemein charmanter und reisefreudiger Lebemann mit Mut und Extravaganz, seine Frau Natalie (Gal Gadot) setzt sich für kranke Kinder ein, führt einen Kochblog und hat ein Händchen für Mode. Karen vermutet schon früh, dass mit den neuen Nachbarn allerdings etwas nicht stimmen könnte, wovon Jeff, der in Tim seinen neuen besten Freund zu wissen glaubt, nichts hören will. Doch dann entdecken die beiden plötzlich doch einige eindeutige Beweise dafür, dass Tim und Natalie nicht die sind, die zu sein vorgeben und schon bald sausen ihnen die ersten Kugeln um die Ohren...

Bei einem Film wie diesem muss man bezüglich des Plots natürlich nicht nach irgendeiner Form von Logik fragen. Darauf haben es die Macher rund um "Superbad"-Regisseur Greg Mottola auch absolut nicht abgesehen, lautet ihr vordergründiges Ziel doch Unterhaltung, Lacher sammeln und ein spielfreudiges Ensemble abliefern. Den letzten Punkt können sie dabei guten Gewissens abhaken, denn die vier Hauptdarsteller spielen sich hier durchaus passabel die Bälle zu. Allen voran gilt das für Jon Hamm und Gal "Wonder Woman" Gadot als äußerlich scheinbar perfektes Ehepaar, welches in Wahrheit als Spionage-Team arbeitet. 
Hamm kann dabei sein Comedy-Timing schier zur Perfektion ausloten und liefert dabei einen durchaus erfrischenden Kontrast zu Galifianakis und Fisher, die in ihren Witzchen wesentlich lauter und alberner agieren. Die beiden sammeln dabei, auch wenn sie sich in ihren Rollen mit viel Energie und Mühe herumwerfen, weitaus weniger Lacher als der viel mehr auf leisere Momente gezielte Hamm. Auch Gadot, die zuvor unter anderem mit dem "Fast & Furious"-Franchise genug Erfahrung im Action-Genre sammeln konnte, macht hier eine sehr solide Figur - ihre unterkühlte Ausstrahlung passt natürlich perfekt ins Spionage-Thema und wenn sie sich der misstrauischen Karen in einem Modegeschäft annähert, kann sie sogar echte Lacher zünden. 
Mit den anderen beide Zielen, die Mottola auf dem Zettel hatte, sieht es da aber bereits schwieriger aus, denn unterhaltsam und vor allem witzig ist der Film nur bedingt. Obwohl man auf ein packendes Skript pfeifen kann, ist es schon überraschend, wie wenig Mühen "Die Jones" auf eine ausgefeilte Handlung gibt. Die ist hier nämlich im Grunde nur eine Ansammlung von altbekannten und streckenweise erstaunlich mauen Agenten-Klischees, die hier mit mäßigem Erfolg ins Lächerliche gezogen werden. In teils viel zu langen und erstaunlich unlustigen Szenen werden die schockierten Karen und Jeff mit dem wahren Geheimnis der neuen Nachbarn konfrontiert und selbstverständlich alsbald auch in dieses mit hineingezogen - wohin das führt, dürfte sich jeder Zuschauer schon nach dem Beginn des Vorspanns selbst ausmalen können. 
Diese Vorhersehbarkeit wäre bei einem Film, der dann immerhin genügend Schwung und Witz bereithält, ja erstmal gar nichts Schlimmes, leider zünden aber insgesamt viel zu wenige der etwas bemüht wirkenden Gags. Auch die Actionszenen, die ungefähr ab der Halbzeit Einzug halten, liefern nur den Genre-Standard und diesen nicht einmal besonders gut - all das haben wir in ähnlich gearteten Filmen schon wesentlich besser gesehen. Passenderweise wird dabei dann auch noch ein vollkommen alberner und überlanger Showdown eingesetzt, der immerhin durch den überraschenden Auftritt eines ehemaligen Sitcom-Stars für Freude sorgt. Zuvor darf man in der ersten Hälfte, wenn sich die ganze Spionage-Geschichte nur langsam und mit netten Andeutungen entfaltet, immerhin noch ganz amüsiert sein über dieses Aufeinandertreffen zweier Welten, darüber hinaus ist dann aber nicht viel gewesen außer ein nettes Filmchen, welches aber eben auch gar nichts anders macht als die üppige Konkurrenz.

Fazit: Die Witze sind oft recht mau, die Actionszenen haben keinen Schwung und in Sachen Handlung waren ja eh keinerlei Neuerungen zu erwarten. Immerhin gefallen Jon Hamm und Gal Gadot als trockenhumoriges Agentenpärchen, die vor allem in der ersten Hälfte spielfreudig agieren - der Rest ist aber nur streckenweise unterhaltsam und manchmal gar veralbert und zäh.

Note: 3-




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