Ihr könnt es euch wohl schon denken: Nach der Sichtung der ersten und für mich enorm enttäuschenden Staffel von "Sons of Anarchy" spielte ich, trotz aller Vorfreude, bereits mit dem Gedanken, einfach aufzugeben und mit einer anderen Show weiterzumachen. Aber nein, so schnell werfe ich die Flinte dann meist doch nicht ins Korn und wollte zumindest der zweiten Season noch eine Chance geben, da die Ausgangssituation vom vorherigen Staffelfinale ja zumindest irgendwie spannender und interessanter als all das war, was wir zuvor an prolligem Murks gesehen hatten. Also setzte ich mich erneut hin, mit der stillen Hoffnung, dass ich nun endlich einen Zugang zu den quarzenden und pöbelnden Bikern finden und ihre menschliche Seite kennenlernen würde... zumindest soweit, dass ich irgendwie emotional ans Geschehen gebunden werden kann.
SONS OF ANARCHY
Nach dem fehlgeschlagenen Überfall auf Clubmitglied Opie (Ryan Hurst), der das Leben seiner geliebten Frau Donna (Sprague Grayden) forderte, drohen die "Sons of Anarchy" auseinanderzubrechen. Anführer Clay Morrow (Ron Perlman) sieht sich noch immer der Konkurrenz der anderen Banden ausgesetzt - ein gewalttätiger Ausbruch scheint kurz bevor zu stehen. Zudem erlaubt sich Jax (Charlie Hunnam) während eines fehlgeleiteten Vergeltungsschlages einen Fehler, der noch schwere Folgen haben soll. Der junge Biker zeigt sich immer mehr schockiert von den Entscheidungen seiner Gruppe und Clay merkt, dass Jax nicht mehr mit vollem Schaum fährt. Bricht die Gruppe nun also tatsächlich auseinander?
Vorab: Nein, ich werde mich nach dieser zweiten Staffel nicht weiter mit den "Sons of Anarchy" befassen und habe hiermit nun die zweite Serie nach "Heroes", die ich tatsächlich vorzeitig abgebrochen habe. Ich habe es immer und immer wieder versucht und in diesem Zwang nun sogar Seiten entdeckt, die ich an der Show durchaus mochte, wo Weiterentwicklungen erkennbar waren. Jedoch halten sich die negativen, gar nervigen Momente immer noch die Waage, weswegen ich mich dazu entschlossen habe, meine Zeit nicht weiter mit einer Serie zu verschwenden, die sicherlich zurecht ihre Fans hat, mich darüber hinaus aber einfach nicht anzusprechen vermochte. Generell ist erkennbar, dass die Macher und Autoren ihre Figuren nun auch mal über den Prollo-Status hinaus charakterisieren wollten. Der herbe Konflikt, der Donnas Tod forderte, reißt ein Loch in die Crew und dabei fehlen sogar dem gestörten Perversling Tig mal die Worte. Auch die Beziehung zwischen den beiden Clubdamen Gemma und Tara verändert sich, erhält mehr Tiefe. Diese Vorzüge sind, ebenso wie die etwas bessere Inszenierung und das deutlich höhere Budget, zu erkennen und das muss man hier dann auch mal loben.
Trotzdem haben mich noch immer viel zu viele Dinge gestört, die schließlich dazu führten, dass ich die Serie abbrechen musste... vor allem, weil zu erkennen war, dass sich die Show in diesem Ton nicht mehr ändern, ihn eher noch steigern würde. Es geht dabei um die extreme Unsympathie beinahe jedes einzelnen Charakters und dass die Autoren nicht fähig sind, dem etwas Verständnisvolles entgegenzusetzen. Was an dieser Biker-Gang so cool sein soll, hat sich mir weiterhin nicht erschlossen und wieso die Autoren nun darauf setzen, dass ich möchtegern-coolen Männern, die Unschuldige bedrohen und töten, die über Pornowitze lachen und gern mal in einem mitspielen würden, um die "Bitches" wegzuknallen und die meinen, das Gesetz zu vertreten, indem sie Chaos und Leid verursachen, gegenüber mitfiebern soll.
Ich stehe zwar total auf Antihelden, die auf ihren eigenen Vorteil berufen sind (Han Solo, Tony Stark und Captain Jack Sparrow sind dabei nur drei von vielen ikonischen Beispielen), aber die waren trotzdem noch Helden. Sie waren ebenso faszinierende wie in ihren Egotrips sympathische, gar nachvollziehbar geschriebene und gespielte Figuren, die eine glaubhafte Entwicklung durchmachten. Die Crew hier entwickelt sich zwar auch, allerdings oftmals einfach nur in noch düsterere Richtungen. Mit Charlie Hunnam's Jax versucht man zwar, eine ambivalente Figur zu erschaffen, hat aber eben auch nur einen reichlich farblosen Schönling engagiert, der weder gut spielen kann noch abseits seiner Haartolle, die er sich ständig hinters Ohr schiebt, irgendwo mehr zu bieten hätte.
Dass die Macher auf ihn und wesentlich sympathischere Charaktere wie Opie und Bobbie vertrauen, würde Sinn machen, doch auch hier scheint es immer wieder nötig, diesen Figuren, die sich zumindest schon mal auf einem interessanten Scheideweg befanden, noch einen reinzudrücken. In einer widerlichen Schlüsselszene brechen die drei bei einem Richter ein und drohen ihm damit, erst seinen Sohn zu töten und anschließend die Liebesbriefe seiner verstorbenen Frau zu verbrennen. Dafür lassen sich die drei "Helden" dann gar noch ordentlich feiern und die Autoren scheinen dies auch okay zu finden. Nein, mit solchen Figuren will und kann ich nicht mitfiebern, sie erst recht nicht verstehen, weswegen eine emotionale Anbindung schon vorab scheitert. Und deshalb bin ich dann jetzt raus und spare mir die nächsten fünf Staffeln. Als Nächstes versuche ich mein Glück dann mal mit "Wishlist" und "Sneaky Pete" - drückt mir die Daumen!
Fazit: Die zweite Staffel entwickelt sich etwas positiver, trotzdem bleiben die ebenso unsympathischen wie blassen Figuren, ein zäher Plot und das unfreiwillig komische Prollo-Gehabe innerhalb einer aggressiv-nichtigen Handlung bestehen. Das bedeutet für mich den zweiten Serien-Abbruch überhaupt, was ich so nun auch nicht erwartet habe.
Note: 4+
Vorab: Nein, ich werde mich nach dieser zweiten Staffel nicht weiter mit den "Sons of Anarchy" befassen und habe hiermit nun die zweite Serie nach "Heroes", die ich tatsächlich vorzeitig abgebrochen habe. Ich habe es immer und immer wieder versucht und in diesem Zwang nun sogar Seiten entdeckt, die ich an der Show durchaus mochte, wo Weiterentwicklungen erkennbar waren. Jedoch halten sich die negativen, gar nervigen Momente immer noch die Waage, weswegen ich mich dazu entschlossen habe, meine Zeit nicht weiter mit einer Serie zu verschwenden, die sicherlich zurecht ihre Fans hat, mich darüber hinaus aber einfach nicht anzusprechen vermochte. Generell ist erkennbar, dass die Macher und Autoren ihre Figuren nun auch mal über den Prollo-Status hinaus charakterisieren wollten. Der herbe Konflikt, der Donnas Tod forderte, reißt ein Loch in die Crew und dabei fehlen sogar dem gestörten Perversling Tig mal die Worte. Auch die Beziehung zwischen den beiden Clubdamen Gemma und Tara verändert sich, erhält mehr Tiefe. Diese Vorzüge sind, ebenso wie die etwas bessere Inszenierung und das deutlich höhere Budget, zu erkennen und das muss man hier dann auch mal loben.
Trotzdem haben mich noch immer viel zu viele Dinge gestört, die schließlich dazu führten, dass ich die Serie abbrechen musste... vor allem, weil zu erkennen war, dass sich die Show in diesem Ton nicht mehr ändern, ihn eher noch steigern würde. Es geht dabei um die extreme Unsympathie beinahe jedes einzelnen Charakters und dass die Autoren nicht fähig sind, dem etwas Verständnisvolles entgegenzusetzen. Was an dieser Biker-Gang so cool sein soll, hat sich mir weiterhin nicht erschlossen und wieso die Autoren nun darauf setzen, dass ich möchtegern-coolen Männern, die Unschuldige bedrohen und töten, die über Pornowitze lachen und gern mal in einem mitspielen würden, um die "Bitches" wegzuknallen und die meinen, das Gesetz zu vertreten, indem sie Chaos und Leid verursachen, gegenüber mitfiebern soll.
Ich stehe zwar total auf Antihelden, die auf ihren eigenen Vorteil berufen sind (Han Solo, Tony Stark und Captain Jack Sparrow sind dabei nur drei von vielen ikonischen Beispielen), aber die waren trotzdem noch Helden. Sie waren ebenso faszinierende wie in ihren Egotrips sympathische, gar nachvollziehbar geschriebene und gespielte Figuren, die eine glaubhafte Entwicklung durchmachten. Die Crew hier entwickelt sich zwar auch, allerdings oftmals einfach nur in noch düsterere Richtungen. Mit Charlie Hunnam's Jax versucht man zwar, eine ambivalente Figur zu erschaffen, hat aber eben auch nur einen reichlich farblosen Schönling engagiert, der weder gut spielen kann noch abseits seiner Haartolle, die er sich ständig hinters Ohr schiebt, irgendwo mehr zu bieten hätte.
Dass die Macher auf ihn und wesentlich sympathischere Charaktere wie Opie und Bobbie vertrauen, würde Sinn machen, doch auch hier scheint es immer wieder nötig, diesen Figuren, die sich zumindest schon mal auf einem interessanten Scheideweg befanden, noch einen reinzudrücken. In einer widerlichen Schlüsselszene brechen die drei bei einem Richter ein und drohen ihm damit, erst seinen Sohn zu töten und anschließend die Liebesbriefe seiner verstorbenen Frau zu verbrennen. Dafür lassen sich die drei "Helden" dann gar noch ordentlich feiern und die Autoren scheinen dies auch okay zu finden. Nein, mit solchen Figuren will und kann ich nicht mitfiebern, sie erst recht nicht verstehen, weswegen eine emotionale Anbindung schon vorab scheitert. Und deshalb bin ich dann jetzt raus und spare mir die nächsten fünf Staffeln. Als Nächstes versuche ich mein Glück dann mal mit "Wishlist" und "Sneaky Pete" - drückt mir die Daumen!
Fazit: Die zweite Staffel entwickelt sich etwas positiver, trotzdem bleiben die ebenso unsympathischen wie blassen Figuren, ein zäher Plot und das unfreiwillig komische Prollo-Gehabe innerhalb einer aggressiv-nichtigen Handlung bestehen. Das bedeutet für mich den zweiten Serien-Abbruch überhaupt, was ich so nun auch nicht erwartet habe.
Note: 4+
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