Für viele ist der Kinderwunsch der größte des Lebens: Nichts wollen diese Menschen mehr als ein kleines Baby, ihr eigenes Kind aufziehen. Nun ja, um ganz ehrlich zu sein, ist das ein Lebenswunsch, den ich niemandem abschlage, den ich selbst aber nie ganz teilen möchte. Da gibt es andere Dinge, die ich mit meinem Leben anfangen will, was natürlich nicht heißt, dass ich irgendjemandem diesen Wunsch, diesen unnachgiebigen Drang madig machen will. Vielleicht habe ich manchmal aber auch Probleme, diesen Traum richtig nachzuvollziehen, auch wenn es um Filme geht. Trotzdem glaube ich nicht, dass es allein daran liegt, dass mir "Baby Mama" aus dem Jahr 2008 nicht gefallen hat, denn der ist auch an anderen Fronten ein ungeheures Flickwerk...
BABY MAMA
Kate Holbrook (Tina Fey) ist siebenunddreißig Jahre alt, ungemein erfolgreich im Job... und dennoch nicht glücklich. Sie wünscht sich nichts mehr als ein Kind, kann jedoch nicht schwanger werden. Da die Wartezeiten für eine erfolgreiche Adoption elendig lang sind, entschließt sie sich dazu, eine Klinik zu besuchen, in welcher eine andere Frau befruchtet wird und das Kind somit für sie austrägt. Der erste Kontakt zu der freiwilligen Angie Ostrowiski (Amy Poehler) ist ein wenig verhalten, da diese nicht unverantwortlich mit sich selbst umgeht, sondern auch unter der Beziehung mit dem verpeilten Carl (Dax Shephard) leidet. Kate beschließt, Angie unter ihre Fittiche zu nehmen, ahnt jedoch nicht, dass diese einen ganz eigenen Plan verfolgt...
Im Grunde sehen wir hier eine ganz normale US-amerikanische Komödie, die darüber hinaus, mal von einer so zumindest zu Beginn noch nicht erwarteten Wendung, keinerlei Überraschungen bietet. Die Charaktere agieren allesamt als Abziehbilder, die Handlung ist vorhersehbar, die zwischenmenschlichen Beziehungen werden so wie benötigt zusammengezwungen. Das ist dann weder glaubwürdig noch auf irgendeine Art und Weise spannend. Sieht man den Film dann als reine Komödie, um ihm vielleicht auf diesem Feld noch ein paar faire Chancen zu ermöglichen, sieht es leider ähnlich düster aus. Ja, ein paar der Gags treffen einigermaßen ins Schwarze und generell zieht die Kombo der Austragungsmutter und der absoluten Über-Mami ganz gut. Wenn man Tina Fey und Amy Poehler gemeinsam in einen Raum steckt, kommt dabei zumindest der ein oder andere erheiternde Dialog herum.
Trotzdem wirken viele dieser Momente erneut ziemlich billig zurechtgeschrieben und mehr als einmal sind die Autoren offenbar viel zu verbissen darauf aus, unbedingt noch einen Lacher unter den Zuschauern zu punkten. Bezeichnend für die allgemein ziemlich laue Qualität der Gags ist beispielsweise auch der Auftritt von "Im Dutzend billiger"-Star Steve Martin. Wie sich dieser begabte Comedian hier in der Rolle von Kates schrägem Chef, der gerne mit räuchernden Substanzen um sich wirft und einen arbeitstechnischen Fortschritt mit fünfminütigem Dauer-Blickkontakt belohnt, vollkommen verirrt, ist mehr als traurig anzusehen. Er ist einer der Charaktere, der einzig und allein als Gag-Lieferant dient und damit nicht mal Erfolg hat: Seine Figur bringt den Plot nicht voran und ist darüber hinaus nicht einmal mehr lustig.
Das lässt sich so dann auch über den größten Teil des gesamten Films sagen. Starke Konflikte werden für semi-witzige Dialögchen liegen gelassen, das kitschige Mega-Happy-End, welches sich bis in den rollenden Abspann zieht, ist an dramaturgischer Finesse ungefähr so nah dran wie Michael Bay an seinem Regie-Oscar. Es ist natürlich vollkommen okay, dass "Baby Mama" das Rad nicht neu erfinden möchte, dass man keine Tiefe vorgaukeln will. Aber dann muss man darüber hinaus immerhin mal ansatzweise unterhaltsam sein und dies gelingt dem Film viel zu selten. "Date Night"-Star Tina Fey macht ihre Sache gewohnt sehr gut und auch Amy Poehler überdreht dankenswerterweise nur sehr selten. Vielleicht hätte gerade eine schrillere Note diesem Werk, welches in vorhersehbaren Bahnen eher vor sich hindümpelt, aber gerade gut getan. Denn so bleibt von "Baby Mama", so brav und naiv er hier ist, wirklich kaum etwas hängen.
Fazit: "Baby Mama" ist ein vorhersehbarer, oberflächlicher und (was am schwersten wiegt) kaum witziger Streifen. Die Charaktere sind farblos, die Gags bleiben mau und unentschlossen und dem gesamten Film fehlt es durchweg an richtiger Fahrt.
Note: 4
Trotzdem wirken viele dieser Momente erneut ziemlich billig zurechtgeschrieben und mehr als einmal sind die Autoren offenbar viel zu verbissen darauf aus, unbedingt noch einen Lacher unter den Zuschauern zu punkten. Bezeichnend für die allgemein ziemlich laue Qualität der Gags ist beispielsweise auch der Auftritt von "Im Dutzend billiger"-Star Steve Martin. Wie sich dieser begabte Comedian hier in der Rolle von Kates schrägem Chef, der gerne mit räuchernden Substanzen um sich wirft und einen arbeitstechnischen Fortschritt mit fünfminütigem Dauer-Blickkontakt belohnt, vollkommen verirrt, ist mehr als traurig anzusehen. Er ist einer der Charaktere, der einzig und allein als Gag-Lieferant dient und damit nicht mal Erfolg hat: Seine Figur bringt den Plot nicht voran und ist darüber hinaus nicht einmal mehr lustig.
Das lässt sich so dann auch über den größten Teil des gesamten Films sagen. Starke Konflikte werden für semi-witzige Dialögchen liegen gelassen, das kitschige Mega-Happy-End, welches sich bis in den rollenden Abspann zieht, ist an dramaturgischer Finesse ungefähr so nah dran wie Michael Bay an seinem Regie-Oscar. Es ist natürlich vollkommen okay, dass "Baby Mama" das Rad nicht neu erfinden möchte, dass man keine Tiefe vorgaukeln will. Aber dann muss man darüber hinaus immerhin mal ansatzweise unterhaltsam sein und dies gelingt dem Film viel zu selten. "Date Night"-Star Tina Fey macht ihre Sache gewohnt sehr gut und auch Amy Poehler überdreht dankenswerterweise nur sehr selten. Vielleicht hätte gerade eine schrillere Note diesem Werk, welches in vorhersehbaren Bahnen eher vor sich hindümpelt, aber gerade gut getan. Denn so bleibt von "Baby Mama", so brav und naiv er hier ist, wirklich kaum etwas hängen.
Fazit: "Baby Mama" ist ein vorhersehbarer, oberflächlicher und (was am schwersten wiegt) kaum witziger Streifen. Die Charaktere sind farblos, die Gags bleiben mau und unentschlossen und dem gesamten Film fehlt es durchweg an richtiger Fahrt.
Note: 4
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