Die erste Staffel von "Sneaky Pete" bot rundum gute Unterhaltung: Spannend, clever, teilweise angenehm spaßig, hervorragend besetzt und klug geschrieben. Nichts, was den Serienmarkt in irgendeiner From revolutionierte, aber durchweg unterhaltsam. Die zweite Staffel sollte diesen Weg nun weiterfahren, Skepsis war aber dennoch angesagt, da das Finale der ersten Season einen großen Teil der bekannten Handlungsstränge zumindest zu einem zufriedenstellenden Klimax führte. Da wirkte der in den letzten zwei Minuten angetackerte Cliffhanger inklusive einer neuen Bedrohung beinahe etwas störend, da man zuvor doch ein in vielen Gebieten rundes Ende gesehen hatte. Aber gut, dann geht es so nun eben weiter und es stand zumindest nicht zu befürchten, dass da nun ein allzu großer Qualitätsabfall folgen würde. Und tatsächlich macht "Sneaky Pete" auch in seiner zweiten Staffel wieder vieles richtig...
SNEAKY PETE - STAFFEL 2
Beinahe hätte er es doch noch geschafft, aus der ganzen Sache herauszukommen, doch kaum wollte er sich absetzen, wartet schon das nächste Hindernis auf Marius Josipovic (Giovanni Ribisi). Zwei Gangster, die ihn ebenfalls für den noch inhaftierten Pete Murphy (Ethan Embry) halten, als der er sich ausgegeben hat, wollen Petes Mutter und somit auch zwölf Millionen Dollar finden. Dafür sind sie sich dann auch nicht zu schade, Petes Familie, die Marius mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist, zu bedrohen. Marius legt sich einen Plan zurecht, um die Gangster auszustechen und sowohl seine eigene Haut als auch die seiner "Familie" zu retten, unterschätzt seine neuen Feinde dabei aber und macht die Sache noch schlimmer. Um die Lage zu sichern, muss er also erneut alle Kniffe seines Handwerks ziehen und die Betrüger betrügen...
Die zweite Runde des Prime-Originals "Sneaky Pete" spielt im Grunde mit den gleichen Qualitäten, die Fans auch schon in der ersten Staffel abgefeiert haben. Da gaunert und quatscht sich Trickbetrüger Marius also wieder durch eine Situation, die er selbst erschaffen hat, darauf aus, erst seine eigene Haut und letztendlich auch die seiner Mitmenschen zu retten. Natürlich verkompliziert sich sein großes Lügengeflecht dabei immer weiter und die Bedrohung, die diesmal auf Marius und die Mitglieder seiner "Familie" wartet, ist erneut tödlich. Unter diesen Punkten macht die zweite Staffel also definitiv ähnlich viel Spaß wie die erste und teilt sich größtenteils die selben Stärken und Schwächen.
Etwas kritisch muss man die Sache diesmal jedoch in dem fokussiertesten Punkt der gesamten Erzählung sehen, denn das trickreiche Lügengeflecht der Hauptfigur erreicht diesmal einen Stand, welcher der Glaubwürdigkeit nicht mehr ganz zu trotzen vermag. Gerade im Mittelteil erreichen Marius' ständige Ausflüchte und weitere Lügen und Konstruktionen ein solches Maß, dass es sehr viel wahrscheinlicher ist, dass ihm das ganze Ding um die Ohren fliegt als dass er tatsächlich damit durchkommt. Im direkten Vergleich mit anderen TV-Serien ist "Sneaky Pete" zwar noch immer sehr clever und durchdacht geschrieben, trotzdem muss man den Masterplan dieses Genies doch ein wenig in Zweifel ziehen, wenn er sich darauf verlässt, dass gewisse Personen in einer Situation einfach nur einen bestimmten Namen nicht aussprechen.
Aber gut, sieht man davon mal ab, sehen wir auch hier wieder einen Plot, der sich über zehn Episoden sehr wirkungsvoll aufbaut, die verschiedenen Charaktere und deren Probleme passend aufnimmt und weiterverfolgt und erneut auf eine starke Besetzung bauen kann... auch wenn aufgrund vergangener Ereignisse nun einige interessante Gesichter der ersten Staffel hier nur noch mit Abwesenheit glänzen. Besonders schade ist das im Hinblick auf "The Infiltrator"-Star Bryan Cranston, da die neuen Bösewichte hier nicht ansatzweise die gleiche Bedrohlichkeit und den cleveren Charme aufbauen können wie sein Vince aus der Vorgänger-Season. Auch darüber hinaus muss man ankreiden, dass der neu angeraunte Plot, der sich diesmal zu großen Teilen um Petes verschwundene Mutter dreht, nicht den gleichen Schwung hat und etwas länger braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen. Und selbst die Finalfolge ist, nachdem sie vorher so herausragend aufgebaut wurde, im Kern nicht ganz so gut, wie man das hätte erwarten können.
Aber Lirum Larum, insgesamt ist die zweite Season zwar schwächer als die erste, trotzdem möchte ich dafür nicht wirklich das Plus nach der 3 wegstreichen, da die Serie an sich immer noch verdammt gut gemacht ist. Die Charaktere haben wir mittlerweile kennen und lieben gelernt und können ihnen somit besser folgen - sogar Petes Bruder Taylor, der zuvor noch etwas anstrengend war, bekommt hier einen wirklich starken Plot. Der clevere Humor wird dosiert, aber treffsicher eingesetzt, die Inszenierung ist erneut durch die Bank weg gelungen und Giovanni Ribisi ist in der Hauptrolle zum zweiten Mal entwaffnend gut. Neben ihm sind es diesmal vor allem "Im August in Osage County"-Star Margo Martindale sowie die noch weiter in den Vordergrund rückende Marin Ireland, die die stärksten Eindrücke hinterlassen. Man darf nun gespannt sein, wie die dritte Season die Geschichte abschließen wird, gibt es doch noch einige offene Handlungsstränge und Fragen, denen man sich hier widmen sollte. Geht man aber erneut so gekonnt an die Sache heran, gibt es da eigentlich wenig zu befürchten.
Fazit: Insgesamt ist die zweite Staffel dank eines langsamer anlaufenden Plots und einiger recht schwammiger Glaubwürdigkeitsprobleme nicht ganz so energiegeladen wie die erste. Dennoch ist "Sneaky Pete" auch in seiner Fortsetzung ein clever geschriebenes, hervorragend gespieltes und unterhaltsames Geflecht aus Lügen, Dramen und Thriller.
Note: 3+
Die zweite Runde des Prime-Originals "Sneaky Pete" spielt im Grunde mit den gleichen Qualitäten, die Fans auch schon in der ersten Staffel abgefeiert haben. Da gaunert und quatscht sich Trickbetrüger Marius also wieder durch eine Situation, die er selbst erschaffen hat, darauf aus, erst seine eigene Haut und letztendlich auch die seiner Mitmenschen zu retten. Natürlich verkompliziert sich sein großes Lügengeflecht dabei immer weiter und die Bedrohung, die diesmal auf Marius und die Mitglieder seiner "Familie" wartet, ist erneut tödlich. Unter diesen Punkten macht die zweite Staffel also definitiv ähnlich viel Spaß wie die erste und teilt sich größtenteils die selben Stärken und Schwächen.
Etwas kritisch muss man die Sache diesmal jedoch in dem fokussiertesten Punkt der gesamten Erzählung sehen, denn das trickreiche Lügengeflecht der Hauptfigur erreicht diesmal einen Stand, welcher der Glaubwürdigkeit nicht mehr ganz zu trotzen vermag. Gerade im Mittelteil erreichen Marius' ständige Ausflüchte und weitere Lügen und Konstruktionen ein solches Maß, dass es sehr viel wahrscheinlicher ist, dass ihm das ganze Ding um die Ohren fliegt als dass er tatsächlich damit durchkommt. Im direkten Vergleich mit anderen TV-Serien ist "Sneaky Pete" zwar noch immer sehr clever und durchdacht geschrieben, trotzdem muss man den Masterplan dieses Genies doch ein wenig in Zweifel ziehen, wenn er sich darauf verlässt, dass gewisse Personen in einer Situation einfach nur einen bestimmten Namen nicht aussprechen.
Aber gut, sieht man davon mal ab, sehen wir auch hier wieder einen Plot, der sich über zehn Episoden sehr wirkungsvoll aufbaut, die verschiedenen Charaktere und deren Probleme passend aufnimmt und weiterverfolgt und erneut auf eine starke Besetzung bauen kann... auch wenn aufgrund vergangener Ereignisse nun einige interessante Gesichter der ersten Staffel hier nur noch mit Abwesenheit glänzen. Besonders schade ist das im Hinblick auf "The Infiltrator"-Star Bryan Cranston, da die neuen Bösewichte hier nicht ansatzweise die gleiche Bedrohlichkeit und den cleveren Charme aufbauen können wie sein Vince aus der Vorgänger-Season. Auch darüber hinaus muss man ankreiden, dass der neu angeraunte Plot, der sich diesmal zu großen Teilen um Petes verschwundene Mutter dreht, nicht den gleichen Schwung hat und etwas länger braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen. Und selbst die Finalfolge ist, nachdem sie vorher so herausragend aufgebaut wurde, im Kern nicht ganz so gut, wie man das hätte erwarten können.
Aber Lirum Larum, insgesamt ist die zweite Season zwar schwächer als die erste, trotzdem möchte ich dafür nicht wirklich das Plus nach der 3 wegstreichen, da die Serie an sich immer noch verdammt gut gemacht ist. Die Charaktere haben wir mittlerweile kennen und lieben gelernt und können ihnen somit besser folgen - sogar Petes Bruder Taylor, der zuvor noch etwas anstrengend war, bekommt hier einen wirklich starken Plot. Der clevere Humor wird dosiert, aber treffsicher eingesetzt, die Inszenierung ist erneut durch die Bank weg gelungen und Giovanni Ribisi ist in der Hauptrolle zum zweiten Mal entwaffnend gut. Neben ihm sind es diesmal vor allem "Im August in Osage County"-Star Margo Martindale sowie die noch weiter in den Vordergrund rückende Marin Ireland, die die stärksten Eindrücke hinterlassen. Man darf nun gespannt sein, wie die dritte Season die Geschichte abschließen wird, gibt es doch noch einige offene Handlungsstränge und Fragen, denen man sich hier widmen sollte. Geht man aber erneut so gekonnt an die Sache heran, gibt es da eigentlich wenig zu befürchten.
Fazit: Insgesamt ist die zweite Staffel dank eines langsamer anlaufenden Plots und einiger recht schwammiger Glaubwürdigkeitsprobleme nicht ganz so energiegeladen wie die erste. Dennoch ist "Sneaky Pete" auch in seiner Fortsetzung ein clever geschriebenes, hervorragend gespieltes und unterhaltsames Geflecht aus Lügen, Dramen und Thriller.
Note: 3+
Kommentare
Kommentar veröffentlichen