Es schien so, als hätte "The Walking Dead" mit seiner bislang mit Abstand schwächsten Staffel, Season 7, den Zenit erreicht: Eine vor sich hin mäandernde Handlung, eine schwache Inszenierung, ein ewig monologisierender Bösewicht, der schnell an Faszination einbüßte... trotz einer weiterhin kräftigen Serienunterhaltung stocherte die siebte Season im Dunkeln. Besserung für die Fortsetzung stand jedoch im Raum, als Jeffrey Dean Morgan's Negan in der letzten Folge den unerbittlichen Krieg ausrief - na, wird es jetzt also tatsächlich zum Gefecht kommen? Das kommt es tatsächlich: Das Tempo ist ungleich höher, die Staffel rast nur so dahin... doch macht sie dies auch besser als die enttäuschende siebte Season?
THE WALKING DEAD - STAFFEL 8
Der Krieg ist ausgebrochen: Negan (Jeffrey Dean Morgan) stimmt seine Saviors nach dem fehlgeschlagenen Angriff auf Alexandria auf den Kampf ein, doch mittlerweile halten auch Rick (Andrew Lincoln) und seine Gefährten nicht mehr still. Nach der Verbündung von Alexandria, Hilltop und dem Königreich blasen die ehemals Geächteten zum Kampf und landen einen empfindlichen Schlag gegen das Sanctuary, jedoch nicht, ohne auch eigene Verluste zu beklagen. Negan entwickelt innerhalb seiner eigenen Mauern neue Pläne, während Rick bereits drauf und dran ist, zu einem Rundumschlag auszuholen... diesmal möchte er Negan töten und damit Rache für seine ermordeten Freunde nehmen.
Ob die Macher hinter der einst bzw. auch heute immer noch ausreichend erfolgreichen Zombie-Serie "The Walking Dead" wirklich auf die Kritiker der mauen siebten Season gehört haben, oder ob sie einfach von selbst den Fuß aufs Gaspedal gestellt haben, das wird man abschließend vielleicht nie mehr ganz herausfinden können. Tatsache ist jedoch, dass man mit der achten Staffel das Tempo so exorbitant erhöht, dass man geneigt ist zu glauben, dass die vorherige Season nur ein sechzehnfolgiges Vorspiel zu dem war, was wir hier nun zu sehen bekommen haben. Von der ersten Episode an geben die Macher enorm viel Gas, was so auch nicht zu erwarten war - statt weiteren Vorbereitungen für den nun unausweichlichen Krieg geht es direkt aufs Schlachtfeld. Das wirkt angesichts der horrenden Munitionsmenge, welche beide Seiten dabei verballern und angesichts manch eines doch nicht immer wirklich ausgereiften Plans, den Rick und seine Mitstreiter verfolgen, zwar auch mal arg kopflos, aber immerhin rast man so rasch durch die Handlung, dass einem solcherlei Plotholes erst später wirklich auffallen, wenn man schließlich die Gelegenheit erhält, länger darüber nachzudenken.
Trotz der hohen Schlagzahl gelingt es den Machern aber auch, immer wieder emotionale Punches zu landen, die den Zuschauer direkt in die Magengrube treffen: Sie kommen zur Ruhe, lassen die Charaktere (von denen es immer noch eine ganze Menge gibt und von denen dennoch die meisten ihre besonderen Szenen erhalten) eigene Probleme aushandeln, geben Antworten auf diverse Fragezeichen und beachten erneut den menschlichen Aspekt in dieser grausamen Welt. Das stellt einen enormen Fortschritt zur siebten Staffel da, in welcher sich die Kontrahenten weitestgehend nur belauerten: Hier wird zur Tat geschritten, es bleibt aber dennoch weiterhin Zeit für die leisen Töne, für genau die Mixtur, die "The Walking Dead" einst so beachtenswert machte.
Auch bezüglich des nach wie vor herrschenden Antagonisten Negan tritt man glücklicherweise ein wenig auf die Bremse. "Watchmen"-Star Jeffrey Dean Morgan ist erneut schlichtweg brillant, seine mit der Zeit arg ausschweifenden und beliebigen Monologe werden hier jedoch gekürzt, er bekommt menschliche, gar nachvollziehbare Seiten zugestanden. Auch der enorme Rest des Casts zieht sich wieder wesentlich besser aus der Affäre, schauspielerische Ausfälle sind diesmal Mangelware. Einzig Alanna Masterson fällt noch immer negativ auf, überzeichnet als ansonsten weitestgehend antriebslose Tara zu stark und schafft es nicht, ihrer Figur etwas wirklich Besonderes auf den Leib zu schneidern.
Doch das sind, neben manch einem Logikfehler und einem etwas hastigen Beginn, nur Kinkerlitzchen. Darüber hinaus darf man sich nämlich freuen, dass die achte Staffel wieder auf einem durchweg packenden Niveau angekommen ist, in welchem sich brachial inszenierte Action mit leisen Momenten verbündelt und in der man wirklich wieder Angst und Bange um seine Lieblinge haben muss. Das ist nicht immer perfekt inszeniert und hat auch manch einen Moment zu bieten, der etwas arg schräg wirkt, aber man bewegt sich wieder absolut in die richtige Richtung und stößt in einer ganz starken Finalfolge sogar etliche, ganz neue Türen auf. Ich freue mich sehr auf diese neue Welt und bin wieder richtig angefixt. Vielleicht war die siebte Staffel also tatsächlich nur ein einmaliger Ausrutscher, den ich gerne verzeihe, wenn man dieser altgewohnten Qualität weiterhin treu bleibt.
Fazit: Temporeiche und actiongeladene Staffel mit emotionalen Punches und Hochspannung, wobei dennoch Zeit für ebenso ruhige wie intensiv-aufgeladene Momente bleibt. Alle Charaktere bekommen trotz Dauerfeuer und manch einem Plothole Raum zur Entfaltung - die Mixtur stimmt hier endlich wieder.
Note: 2-
Ob die Macher hinter der einst bzw. auch heute immer noch ausreichend erfolgreichen Zombie-Serie "The Walking Dead" wirklich auf die Kritiker der mauen siebten Season gehört haben, oder ob sie einfach von selbst den Fuß aufs Gaspedal gestellt haben, das wird man abschließend vielleicht nie mehr ganz herausfinden können. Tatsache ist jedoch, dass man mit der achten Staffel das Tempo so exorbitant erhöht, dass man geneigt ist zu glauben, dass die vorherige Season nur ein sechzehnfolgiges Vorspiel zu dem war, was wir hier nun zu sehen bekommen haben. Von der ersten Episode an geben die Macher enorm viel Gas, was so auch nicht zu erwarten war - statt weiteren Vorbereitungen für den nun unausweichlichen Krieg geht es direkt aufs Schlachtfeld. Das wirkt angesichts der horrenden Munitionsmenge, welche beide Seiten dabei verballern und angesichts manch eines doch nicht immer wirklich ausgereiften Plans, den Rick und seine Mitstreiter verfolgen, zwar auch mal arg kopflos, aber immerhin rast man so rasch durch die Handlung, dass einem solcherlei Plotholes erst später wirklich auffallen, wenn man schließlich die Gelegenheit erhält, länger darüber nachzudenken.
Trotz der hohen Schlagzahl gelingt es den Machern aber auch, immer wieder emotionale Punches zu landen, die den Zuschauer direkt in die Magengrube treffen: Sie kommen zur Ruhe, lassen die Charaktere (von denen es immer noch eine ganze Menge gibt und von denen dennoch die meisten ihre besonderen Szenen erhalten) eigene Probleme aushandeln, geben Antworten auf diverse Fragezeichen und beachten erneut den menschlichen Aspekt in dieser grausamen Welt. Das stellt einen enormen Fortschritt zur siebten Staffel da, in welcher sich die Kontrahenten weitestgehend nur belauerten: Hier wird zur Tat geschritten, es bleibt aber dennoch weiterhin Zeit für die leisen Töne, für genau die Mixtur, die "The Walking Dead" einst so beachtenswert machte.
Auch bezüglich des nach wie vor herrschenden Antagonisten Negan tritt man glücklicherweise ein wenig auf die Bremse. "Watchmen"-Star Jeffrey Dean Morgan ist erneut schlichtweg brillant, seine mit der Zeit arg ausschweifenden und beliebigen Monologe werden hier jedoch gekürzt, er bekommt menschliche, gar nachvollziehbare Seiten zugestanden. Auch der enorme Rest des Casts zieht sich wieder wesentlich besser aus der Affäre, schauspielerische Ausfälle sind diesmal Mangelware. Einzig Alanna Masterson fällt noch immer negativ auf, überzeichnet als ansonsten weitestgehend antriebslose Tara zu stark und schafft es nicht, ihrer Figur etwas wirklich Besonderes auf den Leib zu schneidern.
Doch das sind, neben manch einem Logikfehler und einem etwas hastigen Beginn, nur Kinkerlitzchen. Darüber hinaus darf man sich nämlich freuen, dass die achte Staffel wieder auf einem durchweg packenden Niveau angekommen ist, in welchem sich brachial inszenierte Action mit leisen Momenten verbündelt und in der man wirklich wieder Angst und Bange um seine Lieblinge haben muss. Das ist nicht immer perfekt inszeniert und hat auch manch einen Moment zu bieten, der etwas arg schräg wirkt, aber man bewegt sich wieder absolut in die richtige Richtung und stößt in einer ganz starken Finalfolge sogar etliche, ganz neue Türen auf. Ich freue mich sehr auf diese neue Welt und bin wieder richtig angefixt. Vielleicht war die siebte Staffel also tatsächlich nur ein einmaliger Ausrutscher, den ich gerne verzeihe, wenn man dieser altgewohnten Qualität weiterhin treu bleibt.
Fazit: Temporeiche und actiongeladene Staffel mit emotionalen Punches und Hochspannung, wobei dennoch Zeit für ebenso ruhige wie intensiv-aufgeladene Momente bleibt. Alle Charaktere bekommen trotz Dauerfeuer und manch einem Plothole Raum zur Entfaltung - die Mixtur stimmt hier endlich wieder.
Note: 2-
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