Er ist der Superstar des Basketball-Sports: LeBron James (LeBron James) ist dabei so berühmt, dass er von einem intelligenten Algorithmus namens Al G. Rhythm (Don Cheadle) aus dem Hause Warner Bros. für eine neue Technik angefragt wird, die dazu dienen soll, den Sportstar zu digitalisieren und so in allerlei Filmen zu vermarkten. Als James ablehnt, will der Algorithmus dies jedoch nicht akzeptieren und verfrachtet sowohl den Basketball-Star als auch dessen Sohn Dom (Cedric Joe) in das sogenannte "Serververse" von Warner Brothers. Dort will er seinen Plan doch noch durchsetzen und macht sich die Ideenvielfalt des jungen Dom zunutze, der lieber Videospiele entwickeln will statt wie sein Vater Basketball zu spielen. In der verrückten Computerwelt muss sich LeBron James schließlich mit den ausgestoßenen Looney Tunes zusammentun, um seinen Sohn aus den Fängen von Rhythm zu befreien und wieder nach Hause zurückzukehren...
Mehr als fünfundzwanzig Jahre hat es für eine Fortsetzung zu "Space Jam" gebraucht, nachdem zahlreiche Ideen für ein ausgemachtes Sequel immer wieder verworfen wurden. Im Jahr 2021 konnten wir das Spektakel also endlich sehen und es ist mehr als verständlich, wieso sich Warner Bros. letztendlich für diese Grundidee einer Handlung ausgesprochen hat. Diese ist zwar rein dramaturgisch ein komplettes Flickwerk und findet sich ungefähr auf dem kindischen Niveau der letzten "Spy Kids"-Filme (also wirklich weit unten), lässt sich aber verdammt gut vermarkten. Da der Kultstatus der Looney Tunes nicht zwingend auch noch in die Jetztzeit reicht, hat man sich an die Idee geklammert, gleich das ganze Lizenz-Portfolio aus dem Hause Warner in einen Film zu quetschen. Dementsprechend gibt es für den Betrachter und vor allem den geneigten Filmfan eine ganze Menge zu sehen und LeBron und seine Toon-Freunde treffen allerlei bekannte Gesellen der letzten Kino- und TV-Jahre. Gerade Erwachsene könnten sich über zahlreiche Zitate und Anspielungen freuen, wenn die Toons sogar echte Filmszenen aus deutlich anders gelagerten Blockbustern aufmischen.
Allerdings scheinen die Macher auch nicht ganz verstanden haben, wie man eine solche Schatztruhe bändigt. Sie toppen in ihrem reinen Zitatewahn, wobei sich in so ziemlich jedem Pixel irgendeine ikonische Figur versteckt, noch locker solch gigantische Projekte wie "Ready Player One", lassen dieses Schautreffen aber auch zu einem ziemlich wirren Gewusel verkommen. Da reichen sich Figuren aus Franchises wie "Harry Potter", "Mad Max" und "Matrix" die Hand, aber all das passiert in solch einem wahnwitzigen Tempo, dass man schon bald den Überblick verliert. Man kann in dieem gigantischen Wirbel aus Farben und Formen gar nicht alles mitbekommen und obwohl die Special Effects natürlich state of the Art sind, stellt sich schon sehr früh eine Art Überlastung ein. Es ist wahrlich zu viel und obwohl die Ideen der Macher aus allen Ecken sprudeln, lässt sich nicht verhehlen, dass es ihnen kaum möglich wurde, noch einen passenden Deckel über all diese überbordende Kreativität zu legen. Zudem kann man all dieses Franchise-Gehüpfe natürlich auch kritisch sehen: Mit dem charmanteren Vorgänger hat das kaum noch etwas zu tun und zudem kann man dies natürlich auch als recht unverhohlene Eigenwerbung für den üppigen Lizentkatalog sehen. Immerhin wird diese Selbstverliebtheit durch etwaige Anspielungen aufgelockert, wenn sich Warner Bros. zum Beispiel selbst karikiert und es anfängt, um Algorithmen und Wagnisse zu gehen.
Es ist also wahnsinnig viel drin in diesem Film, es ist aber in der Tat ein dramatrugisches Desaster. Der hier aufgeführte Plot existiert irgendwo zwischen Wahnsinn und Stumpfsinn und besitzt keinerlei funktionierende Dramaturgie. Sogar der irrsinnige Bösewicht, wunderbar karikierend von Marvel-Star Don Cheadle dargeboten, bekommt kaum erfrischende Lines ab. Und Sportstar LeBron James wirkt in seinen Realszenen deutlich gehemmter und steifer als noch der wesentlich lockerere Michael Jordan aus dem klassischen Vorgänger. Als schwierig gestaltet sich auch, dass die Gag-Qualität enorm schwankt: So gibt es einige wunderbare Späße (wie der Überraschungsauftritt eines Megastars, der einfach nur perfekt getimt ist), aber auch eine ganze Menge banaler und stressiger Jokes, die unglaublich bemüht ausfallen. Zudem spürt man auch die deutlich längere Laufzeit im Vergleich zum Erstling, sodass gerade im Mittelteil und auch während des ewig langen Finales einige unangenehme Längen auftreten. Am Ende sind wir also wirklich ausgelaugt und manch einer dürfte angesichts dieses überbordenden Bilderwusts sogar mit Kopfschmerzen rechnen. Noch ein Teil in dieser Form ist also weder wünschens- noch erstrebenswert.
Fazit: Die Grundidee lässt sich verdammt gut vermarkten und bietet Raum für allerlei Zitate und Überraschungen. Diesen Run durch die Warner-Lizenzen muss man allerdings mit einem anstrengend lautem Krachbumm, vielen mauen Witzen und einer geradezu lächerlich-peinlichen Geschichte kaufen, was am Ende deutlich weniger Spaß als Arbeit bedeutet.
Note: 4+
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