Auf einer US-amerikanischen Forschungsstation mitten in der Antarktis kommt es zu einem bedrohlichen Zwischenfall. Die zwölf amerikanischen Forscher und Piloten werden plötzlich von zwei Norwegern überrascht, die mit aller Gewalt einen durchs Eis fliehenden Hund töten wollen und dabei auch nicht davor zurückschrecken, die Amerikaner zu attackieren. Später soll die Besatzung herausfinden, was die Norweger wirklich planten - offensichtlich jagten sie ein außerirdisches Monstrum, welches dazu fähig ist, das Aussehen jedes Symbionten, den es sich einverleibt, anzunehmen. Hubschrauber-Pilot R.J. MacReady (Kurt Russell) setzt alles daran, dem Monster den Garaus zu machen, doch ist es bereits zu spät, seinen Kollegen noch zu vertrauen - niemand kann mehr sagen, wer von ihnen noch ein Mensch ist und in welchem sich bereits ein gefräßiges Alien tarnt.
Nach dem kultigen Horror-Hit "Halloween" und dem Action-Blockbuster "Die Klapperschlange" landete der Regisseur John Carpenter mit "The Thing" seinen ersten Flop an den Kinokassen. Heute gilt der Film, der beinahe im Alleingang die blutigen Body-Horror-Motive anschob, denen sich später unter anderem David Cronenberg exzessiv zuwenden sollte, jedoch als Kult seines Genres... und das vor allem aus den Gründen, welche die Kritiker damals so arg zerrissen. Die gnadenlos guten Splatter-Effekte, die sich vor allem aus dem detailreichen Verwandeln, Zerbrechen und Mutieren von Monstern, Menschen und Tieren zusammensetzen, kamen damals wegen ihres hohen Gewaltgrades nicht gut an, gehören aber heute noch immer zum Besten, was das Horror-Kino in visueller Hinsicht hervorgebracht hat. Mit durchgehender Handarbeit und ohne die Hilfe von Computertricks entstehen dabei grauenvolle Bilder in Perfektion. Die Kreativität der Designer, die neben dem titelgebenden Ungeheuer immer mehr Ideen von sich zerschrobenden Körpern und mutierenden Wesen darbieten, lässt sich dabei kaum hoch genug einschätzen. Selbst Filme auf dem heutigen Stand der Technik halten dabei kaum mit, da die perfekt durchtaktierten Computer-Bilder kein Ersatz sind für solch eine aufwendige Handarbeit, die einem immer wieder ein wohliges Gruseln verschaffen.
Es lässt sich jedoch leicht sagen, dass "Das Ding aus einer anderen Welt" seinen Kultstatus ausnahmslos über diese technischen Meisterleistungen erlangt hat, denn darüber hinaus bietet der Film nicht nur aus heutiger Sicht erstaunlich wenig Substanz. Sicherlich muss man von einem Alien-Horrorstreifen keine herausragende Geschichte erwarten - die hatte schließlich auch "Alien" nicht, der jedoch mit einem herausragenden Suspense und einem schaurigen Setting sowie einer bahnbrechenden Inszenierung gewinnen konnte. Gegenüber solchen Meisterwerken hat der Film von John Carpenter das deutliche Nachsehen, da er mit recht langsamem Tempo und ohne irgendwelche großartigen Überraschungen durch das düstere Setting stapft. Zwar sorgen die Verwirrspiele unter den menschlichen Kameraden, die sich alsbald nicht mehr sicher sein können, wem sie noch vertrauen können, für einige Spannungen und für eine herausragende Szene im letzten Drittel, in welchem sie sich gegenseitig auf den außerirdischen Symbionten testen müssen... doch darüber hinaus bleibt der Film besonders im Hinblick auf Geschichte und Figuren ziemlich redundant.
Es gibt nicht einen einzigen Charakter, der irgendwie in Erinnerung bleibt. Einzig der Hauptprotagonist mit dem Flammenwerfer im Anschlag kann so etwas wie eine generelle Präsenz zeigen, wobei dies jedoch weniger an dem Drehbuch als an Hauptdarsteller Kurt Russell liegt, der sich mit ordentlich Power ins Geschehen wirft. Der Rest der ausschließlich männlichen Protagonisten tänzelt dabei irgendwo zwischen Kanonenfutter und Funktionsrädchen hin und her, ohne irgendeine eigene Präsenz zu entwickeln. Da interessiert es den Zuschauer nicht nur nicht, wer da eigentlich die Begegnung mit dem fiesen Alien-Monster überlebt... man vergisst einige der Männer auch schon, während der Film noch läuft. Immerhin ist die Atmosphäre einigermaßen dicht und besticht besonders zu Beginn mit einigen schaurigen Szenen, wenn die Charaktere noch nicht wirklich wissen, was sie erwartet. Sobald jedoch Klarheit herrscht, übernimmt der Action-Anteil, der zwar mehr als solide inszeniert ist, das überlange und als solches eher maue Finale aber auch in eine Aneinanderreihung aus Explosionen und Monsterattacken verwandelt, die keinen echten Horror mehr erschaffen.
Fazit: In Erinnerung bleiben ein schauriges, klaustrophobisches Setting sowie schlichtweg meisterhafte Creature-Effekte, welche die Technik maßgeblich beeinflussten. Auf reiner Handlungsebene und auch bezüglich den eher stotternden Suspense-Szenen ist "Das Ding aus einer anderen Welt" aber schlechter gealtert als "Alien".
Note: 3
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