Ein US-Sondereinsatzkommando wird im Irak hinter den feindlichen Linien von Saddam Hussein (Jerry Haleva) gefangen genommen. Um die Männer zu befreien, wird dem mittlerweile zum Präsidenten der Vereinigten Staaten aufgestiegenen Thomas Benson (Lloyd Bridges) geraten, den besten Soldaten überhaupt zu schicken - Sean "Topper" Harley (Charlie Sheen). Der hat sich jedoch mittlerweile zurückgezogen und den Kriegsgeschichten eigentlich den Rücken gekehrt. Dennoch lässt sich Harley überreden, ein weiteres Mal auszuhelfen, um die armen Männer vor Folter und Gefangenschaft zu befreien. Und sogar der Präsident selbst lässt sich schließlich nicht lumpen, mitzuhelfen, wobei er mit seiner Schusseligkeit jedoch drauf und dran ist, die ganze Mission zu torpedieren...
Mit dem zweiten Teil war die Reihe "Hot Shots!" auch schon wieder begraben - finanziell blieb der Nachklapp zum originalen Kultfilm hinter den Erwartungen des Studios zurück und auch die Kritiker schienen diesmal nicht mehr ganz so begeistert von dem verrückten Treiben rund um Charlie Sheen. Diesmal hatten er und Regisseur Jim Abrahams es sich zur Aufgabe gemacht, einen neuen Kultfilm zu suchen, nach welchem sie die Handlung ausrichten und diese dann parodistisch durch den Kakao ziehen können. Keine Spur also mehr von den "Top Gun"-Fliegern, stattdessen musste der zweite "Rambo"-Film als Blaupause herhalten und auch das grobe Handlungsgerüst vorgeben. Im Gegensatz zum ersten "Hot Shots"-Film verfügt die Fortsetzung nun auch tatsächlich über so etwas wie einen Spannungsbogen und eine fortlaufende Handlung. Die ist zwar nicht der Rede wert, aber wenn ich ehrlich bin, ist sie auch nicht viel weniger als das, was uns einige der "Rambo"-Fortsetzungen geboten haben.
Das ist insofern also erst mal erfreulich, auch wenn dieses Handlungsgepinsel natürlich absolut nur dazu dient, in den achtzig Minuten ein Gag-Feuerwerk abzufeuern, welches doch bitte mit dem des Originals mindestens gleichziehen oder es gar übertrumpfen soll. Letzteres hat man sichtlich versucht, denn die Witzchen prasseln nun in noch schnellerer Abfolge auf den Zuschauer ein und kommen oftmals so rasch hintereinander, dass sie gar nicht die Zeit haben, alle wirklich zu atmen. Insgesamt hat die Qualität der Gags aber leider nachgelassen, da man sich hier weniger auf kleine, feine Witze besinnt, sondern zu Großteilen den stumpfen Slapstick sprechen lässt. Das ist in manchen Momenten durchaus wieder spaßig, wirkt auf Dauer jedoch auch extrem ermüdend. Besonders während eines halbstündigen Showdowns über mehrere Etappen wird im Grunde nur noch körperlicher Humor verwendet, der extrem aufwendig aufgebaut wird, um in den vielen Pointen aber eher im clownesken Veralberungs-Bereich zu bleiben und dabei möglichst viele Filmzitate und Parodien mitzunehmen.
Neben dem "Rambo"-Grundgerüst bekommen nun Klassiker wie "Susi und Strolch", "Terminator 2" und "Casablanca" in Einzelszenen ihr Fett weg, wobei diese Anspielungen meist nicht von langer Dauer sind und nur aufgrund des Witzes überhaupt mit drin sind. In wenigen Momenten funktioniert aber auch diese Herangehensweise - so ist der Cameo-Auftritt eines "Apocalypse Now"-Stars auf gleich mehreren Ebenen absolut gelungen und der vielleicht größte Lacher des Films. Daneben ist es erneut die Aufgabe von Lloyd Bridges, besonders in der ersten Hälfte als tollpatschiger und seniler Präsident die meisten Szenen zu stehlen. Leider muss aber auch er diesmal deutlich öfter im Slapstick-Bereich agieren und da diese Szenen diesmal mit einem schlechteren Timing ablaufen, viel zu lang gehen und einen einzigen Witz dabei bis aufs Äußerste strapazieren, fällt der Auftritt der Kinolegende diesmal zwar spaßig, aber längst nicht mehr so grandios wie im Vorgänger aus. Charlie Sheen darf indes mit stoischer Miene erneut viel Spielfreude vermitteln, während sich um ihn herum ein paar alte Bekannte aus der Kino- und Fernsehgeschichte ein Stelldichein geben.
Fazit: Aufgrund deutlichem Hang zu einem Plus von albernen Slapstick-Einheiten wirkt das Sequel angestrengter und auch weniger lustig als das Original. Es sind immer wieder einige herrliche Treffer dabei, doch die Anzahl der willkürlichen Rohrkrepierer, die oftmals sehr bemüht wirken, hat zugenommen.
Note: 4+
Kommentare
Kommentar veröffentlichen